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Renten am Morgen: BTP-Kursschub nach S&P-Entscheidung erwartbar

(Bloomberg) -- Den Freitag haben die Staatsanleihen aus den Euroraum überwiegend mit Kursgewinnen beendet. Während die Papiere aus den Kernländern nur leichte Renditerückgänge am langen Ende der Zinskurve von rund einem Basispunkt verzeichneten, waren die Bonds aus der Peripherie wieder gesucht.

Besonders deutlich fielen die Renditerückgänge bei den in den Tagen zuvor unter Abgabedruck geratenen italienischen Staatsanleihen aus. Ihre Renditen gingen um rund vier Basispunkte zurück. Die Entwicklung am Freitag machte deutlich, dass die Platzierung der neuen 30-jährigen Staatsanleihe trotz der sehr starken Nachfrage auf die Kurse in den Vortagen drückte. Letztlich änderte sich an der Gesamtsitaution an den Rentenmärkten in der laufenden Woche nichts.

Die Suche nach Rendite dürfte sich nicht zuletzt wegen der vorhandenen Überschussliquidität fortsetzen. Zudem zeichnet sich eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Perspektiven ab, weil die Maßnahmen der Regierungen zur Eindämmung der zweiten Welle der Pandemie immer mehr in Richtung eines zweiten Lockdowns gehen.

Die Kurse der italienischen Staatsanleihen dürften ihre Aufwärtsbewegung am Montagmorgen fortsetzen. Durch die Entscheidung von S&P Global vom Freitag, den negativen Ausblick auf das BBB-Rating Italiens zu streichen, wird den Investoren die Sorgen genommen, dass die Bonitätseinschätzung des Landes bei einer der wichtigen Rating-Agenturen dem Sub-Investment-Grade noch näher rücken könnte. Die Entscheidung des Bonitätswächters ist trotz der sich eintrübenden finanziellen Situation des Landes vor allem auf die Unterstützung zurückzuführen, die von der Europäischen Zentralbank als auch von der Europäischen Union über den noch immer nicht beschlossenen Aufbaufonds gewährt werden. Darauf deutet jedenfalls die Ausblicksrubrik bei der Begründung für die Entscheidung von S&P Global hin.

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Die griechischen Bonitätseinschätzungen wurden sowohl von S&P Global als auch von DBRS Morningstar bestätigt. Obwohl die Keditqualität Griechenlands damit deutlich im Sub-Investment-Grade-Bereich verharrt, dürften nunmehr auch griechische Staatsanleihen wieder stärker gesucht sein. Schließlich sind weitere Verschlechterung der Einschätzungen damit erst einmal abgewendet.

Die Anleiheankäufe des Systems Europäischer Zentralbanken dürften in der abgelaufenen Berichtswoche etwas höher ausgefallen sein. Zum einen könnten die PSPP-Bestände nach dem Rückgang wieder aufgestockt worden sein. Zum anderen weiteten sich die Peripherispreads gegen die Kernländer zwischenzeitlich deutlich aus.

Die Gespräche über ein weiteres US-Fiskalpaket bewegten sich am Wochenende nicht auf die Zielgerade. Die Mehrheitsführerin im Repräsentantenhaus sagte zwar, dass das Repräsentantenhaus noch in dieser Woche ein Paket beschließen könne. Doch eine Übereinkunft schein weiterhin entfernt zu sein. Vor der Wahl sollte nicht mehr mit einer Einigung gerechnet werden. Und ob es nach der Wahl schnell gehen wird, dürfte letztlich von den künftigen Mehrheitsverteilungen im Kongress abhängen. Vielleicht sollten sich die Finanzmärkte auf eine länger anhaltende Hängepartei einstellen.

Den Finanzmärkten schmeckt der Stillstand jedenfalls nicht. Die Aktienfutures standen am Montagmorgen im asiatischen Handel unter Abgabedruck. Die Treasury-Renditen gaben etwas nach. Allerdings lag die Rendite der 10-jährigen T-Notes immer noch über der Marke von 0,8%.

Der Tag mit Bloomberg: SAP senkt Ausblick, DAX-Future schwach

Mit der Ausbreitung des Coronavirus sowie den getroffenen Maßnahmen zu seiner Eindämmung nehmen die Sorgen über die ökonomischen Perspektiven zu. Das sollte den Staatsanleihen aus dem Euroraum zu Handelsbeginn Kursgewinne bescheren. Die Peripherie dürfte angeführt von italienischen und griechischen Staatsanleihen outperformen.

Konjunkturdaten

Nach den überraschend positiv ausgefallenen Schnellschätzung für den Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland am Freitag dürfte das IFO-Geschäftsklima ebenfalls mit einer positiven Überraschung aufwarten. Allerdings ist der Oktoberwert eben doch nur eine Momentaufnahme.

Die Einschränkungen im öffentlichen Leben in Europa, die bereits beschlossen wurden und greifen sowie die in Deutschland durchaus wahrscheinlichen Maßnahmen zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der Virusinfektion dürften in den kommenden Monaten letztlich doch wieder auf die Stimmung der Unternehmer drücken. In den kommenden Monaten droht eine erhebliche Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik. Daher wird selbst ein erheblich über den Schätzungen ausfallender Ifo-Wert den Rentenkursen kaum zusetzen.

Die Zeichen stehen mit den derzeitigen Perspektiven für die europäischen Wirtschaft auf zusätzlichen Stimulus vor allem von der EZB. Den dürfte es zwar diese Woche noch nicht geben. Mit der Vorlage der neuen Projektionen sowie weiteren Informationen darüber, wie stark die Einschränkungen zur Vermeidung der Ausbreitung der Pandemie ausfallen werden, dürfte es auf der letzten Tagung des EZB-Rats im laufenden Jahr vermutlich zu einer weiteren Lockerung der Geldpolitik kommen.

Aus den USA ist vor allem die Zahl verkaufter neuer Immobilien zu beachten. Der Immobilienboom dürfte sich fortsetzen. Darauf deutete bereits die Zahl veräußerter Bestandsimmobilien hin.

Zumindest das ist eine gute Nachricht für den privaten Verbrauch. Immobilieninvestments werden üblicherweise von weiteren Anschaffungen begleitet. Reaktionen der Treasuries dürften sich trotz einer starken Immobiliennachfragen in Grenzen halten.

Auf die beiden regionalen Fed-Indikatoren von der Chicagoer Fed aus dem September und der Dallas Fed aus dem Oktober werden die Treasury-Renditen auch dann kaum reagieren, sollten sie erheblich besser als geschätzt ausfallen.

Primärmarkt

Am Kapitalmarkt wird sich am Montag lediglich Litauen mit der Aufstockung einer bis 2032 laufenden Anleihe zeigen. Das Aufstockungsvolumen wird im niedrigen zweistelligen Millionenbereich zu erwarten sein. Bislang umfassten die beiden durchgeführten Aufstockungen Volumen von 10 bzw. 20 Millionen Euro. Das wird die Finanzmärkte kaum vor Aufnahmeprobleme stellen.

Am Geldmarkt werden Deutschland und Frankreich aktiv. Die Finanzagentur wird mit zwölf Monate laufenden Schätzen bis zu 3 Milliarde Euro einwerben. Das französische Schatzamt wird mit drei Geldmarktpapieren mit Laufzeiten zwischen drei und zwölf Monaten bis zu 5,3 Milliarden einzunehmen versuchen. Fälligkeiten aus Frankreich von rund 7,1 Milliarden Euro an Geldmarktpapieren sowie bereits fällig gewordene französische Staatsanleihen in einem Umfang von 30,5 Milliarden Euro werden die Platzierung sehr einfach gestalten.

Außerdem wird das Treasury 105 Milliarden Dollar an T-Bills mit Laufzeiten von drei und sechs Monaten platzieren. Der Umfang entspricht demjenigen der Vorwoche. Die Papiere dürften problemlos Abnehmer finden.

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©2020 Bloomberg L.P.