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Rekordjagd der Wall Street vorerst beendet – Anleger folgen den Käufen von Warren Buffett

Spekulationen auf eine anziehende Inflation veranlassen Aktionäre in den USA offenbar, Gewinne an der Wall Street mitzunehmen. Es steigt: Bitcoin.

In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Foto: dpa
In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Foto: dpa

Spekulationen auf eine anziehende Inflation setzen der Wall Street zu. Einige US-Anleger gingen daher am Mittwoch auf Nummer sicher und machten Kasse. Der Standardwerteindex Dow Jones schloss 0,3 Prozent höher auf 31.613 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab dagegen 0,6 Prozent auf 13.965 Punkte nach. Der breit gefasste S & P 500 ging kaum verändert bei 3931 Punkten aus dem Handel.

Gleichzeitig warfen Investoren ertragsschwache Staatsanleihen aus ihren Depots. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen T-Bonds auf ein Zwölf-Monats-Hoch von 1,333 Prozent.

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Die Aktienmärkte zehrten derzeit noch von der Hoffnung auf eine kraftvolle Erholung der Wirtschaft von den Coronavirus-Folgen, sagte Craig Erlam, Marktanalyst des Brokerhauses Oanda. Die Stimmung könne aber schnell kippen, wenn die Renditen aus Anlegersicht zu schnell stiegen. Anziehende Bond-Renditen bedeuten höhere Zinsen für Unternehmens- oder Konsumentenkredite.

Vor diesem Hintergrund warteten Börsianer gespannt auf die Veröffentlichung der jüngsten geldpolitischen Beratungen der US-Notenbank. Überraschungen seien nicht zu erwarten, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. „Investoren erhoffen sich aber Details zur Wirtschaftsprognose und Erkenntnisse zum Stand der Diskussion über eine mögliche Reduzierung der Anleihekäufe.“

Blick auf andere Asset-Klassen

Steigende Anleiherenditen machten den Dollar attraktiver. Zusätzlichen Rückenwind erhielt er vom überraschend starken Anstieg der US-Einzelhandelsumsätze. Das Plus fiel mit 5,3 Prozent rund fünf Mal so hoch aus wie erwartet. „Die US-Bevölkerung ist offenkundig das Opfer eines regelrechten Konsumrauschs geworden, was der Wirtschaft der Vereinigten Staaten natürlich hilft“, sagte Anlagestratege Tobias Basse von der NordLB. Daher stieg der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, um 0,5 Prozent. Dies drückte im Gegenzug auf den Goldpreis, weil es das Edelmetall für Anleger außerhalb der USA verteuert. Gold verbilligte sich um ein Prozent auf 1776 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Der Preis für die US-Rohölsorte WTI stieg dagegen zeitweise auf ein 13-1/2-Monats-Hoch von 61,29 Dollar je Barrel (159 Liter). Eine Kältewelle in US-Bundesstaaten behindert die dortige Ölförderung. Bis Anfang März könne das Rohöl-Angebot dadurch um insgesamt rund 16 Millionen Barrel geringer ausfallen als gedacht, rechneten die Experten der Citibank vor. Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge will Saudi-Arabien den Preisanstieg nutzen und seine Fördermengen ausweiten. Am Abend kostete WTI nur noch 60,42 Dollar.

Unterdessen ging die Rekordjagd von Bitcoin weiter. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise stieg um bis zu 6,5 Prozent auf ein Rekordhoch von 51.726,75 Dollar. Das Zünglein an der Waage für die weitere Entwicklung bleibe das Engagement Teslas, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Der Elektroauto-Bauer hat nach eigenen Angaben rund 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert.

Blick auf die Einzelwerte

Unterdessen stockte MicroStrategy die Emission einer Wandelanleihe um die Hälfte auf 900 Millionen Dollar auf, um mit dem Geld zusätzliche Bitcoin zu kaufen. Die Aktien der Software-Firma fielen zeitweise um acht Prozent. Am Ende stand ein Minus von 1,4 Prozent.

Bei Werten aus dem Kryptowährungssektor und Unternehmen, die sich mit der Bitcoin & Co zugrundeliegenden Blockchain-Technologie befassen, griffen Investoren dagegen beherzt zu. So verbuchten die Aktien von Riot und Marathon Kursgewinne von bis zu fast 31 Prozent.

Gefragt waren auch die Aktien von Verizon und Chevron, die sich um 5,2 beziehungsweise drei Prozent verteuerten. Berkshire Hathaway, die Investmentfirma der Investorenlegende Warren Buffett, hat sich mit insgesamt fast 13 Milliarden Dollar an dem Mobilfunker und an dem Ölkonzern beteiligt. Die Anteile an Apple versilberte Buffett dagegen teilweise. Die Titel des iPhone-Anbieters büßten 1,7 Prozent ein.

Für Gesprächsstoff sorgte noch Wells Fargo mit einem Kurssprung um 5,2 Prozent. Am Markt hieß es, das Finanzinstitut mache Fortschritte bei den Gesprächen mit der US-Notenbank Fed über auferlegte Restriktionen. Die wegen fingierter Konten verhängte Strafe mit einer gedeckelten Bilanzsumme datiert noch aus dem Jahr 2017.

Der Autoverleiher Avis Budget überraschte positiv mit seinem Quartalsumsatz, die Aktien sackten dennoch um 6,3 Prozent ab. Börsianern zufolge lag dies an der Tatsache, dass sich das Unternehmen in der Corona-Krise keinen Jahresausblick zutraut.

Der Versicherer AIG meldete einen rückläufigen bereinigten Überschuss im abgelaufenen Quartal, was die Aktien im Minus starten ließ. Anleger griffen dann aber zu, sie schafften es letztlich mit 2,7 Prozent ins Plus. Bekannt wurde auch, dass AIG von Interessenten Anfragen für eine Beteiligung am Geschäft mit Lebens- und Ruhestandversicherungen bekommen hat.

Im allgemein schwächeren Technologiesektor gab es aber auch positive Sektorausnahmen wie etwa die 1,7 Prozent höheren Papiere von Agilent. Das auf Messtechnik spezialisierte Unternehmen beeindruckte mit einem starken Ausblick. Die Bank of America reagierte prompt und empfiehlt die Aktie nun zum Kauf.