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Putins "Geisterzug": Aus Angst vor Überwachung reist der Kreml-Chef laut einem russischen Ex-Sicherheitsoffizier in einer Spezial-Lokomotive

(Archivbild) Wladimir Putin in einem Zug, 2009. - Copyright: Getty Images/ AFP / Freier Fotograf
(Archivbild) Wladimir Putin in einem Zug, 2009. - Copyright: Getty Images/ AFP / Freier Fotograf

Der russische Präsident Wladimir Putin reist in einem speziellen Zug, um die Benutzung von Flugzeugen zu vermeiden. Er hat Angst, von Flugverfolgungsprogrammen überwacht zu werden. Das sagt ein ehemaliger Offizier der föderalen Sicherheitsbehörde, der mit der Sicherheitsabteilung des russischen Staatschefs zusammenarbeitete.

Der Zug sei absichtlich so gestaltet, dass er wie "ein gewöhnlicher Zug" aussehe, sagt Gleb Karakulow, ehemaliger Hauptmann in der Direktion für Präsidentenkommunikation der Bundespolizei. Das geht aus einem Dossier des „Center for Investigative Journalism“ hervor. Laut ihm sieht der Zug wie alle der russischen Eisenbahnen aus: grau mit roten Streifen.

In den Videos mit Hilfsappellen an Putin verdecken viele russische Soldaten ihr Gesicht.
In den Videos mit Hilfsappellen an Putin verdecken viele russische Soldaten ihr Gesicht.

Der Zug sei nicht von anderen zu unterscheiden

Karakulow war 13 Jahre lang mit der Verschlüsselung von Putins Kommunikation betraut und reiste mit dem russischen Staatschef auf mehr als 180 Geschäftsreisen ins Ausland, wie er dem "Dossier Center" mitteilte. Er sei im Oktober geflohen, als er Putin auf einer Reise nach Kasachstan begleitete. Er ist einer der ranghöchsten Geheimdienstoffiziere, die kürzlich aus Russland übergelaufen sind.

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In einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit dem russischen Journalisten Ilia Rozhdestvenskii sprach der ehemalige Offizier über eine breite Palette von Themen, die seinen alten Chef betreffen. Darunter Putins Gesundheitsgewohnheiten, seine Persönlichkeit sowie den Spezialzug.

Der Zug sei von anderen russischen Zügen nicht zu unterscheiden, "um ihn zu tarnen", sagt der Offizier. Seine Darstellung deckt sich mit früheren Berichten, wonach Putin heimlich in Zügen reist, um nicht verfolgt zu werden.

"Aber wie viele dieser grauen Züge gibt es?"

Karakulows Team habe 2014 oder 2015 damit begonnen, den Zug für Putins Operationen auszurüsten, heißt es im "Dossier". "Warum benutzt der Präsident ihn?", fragte Rozhdestvenskii. "Weil es unauffälliger ist. Flugzeuge tauchen bei bestimmten Diensten auf", antwortete Karakulow. "Aber wie viele dieser grauen Züge gibt es?"

"Noch wichtiger ist, dass sie in keiner Weise aufgespürt werden können", so Karakulov weiter. "Das geschieht aus Gründen der Tarnung." Er fügt hinzu, dass Putin den Zug erst ab August oder September 2021 regelmäßig benutzt haben soll.

Der russische Präsident r Wladimir Putin (links) begutachtet Rohdiamanten in einer Diamantenmine in der sibirischen Stadt Mirny.
Der russische Präsident r Wladimir Putin (links) begutachtet Rohdiamanten in einer Diamantenmine in der sibirischen Stadt Mirny.

Karakulovs Darstellung deckt sich mit einem Bericht der „Washington Post“ vom März über Mikhail Korotkov, einen russischen Zugbeobachter, der jahrelang einen von Putin benutzten gepanzerten Zug aufspürte und fotografierte. Korotkow beschrieb den Zug als "Geisterzug" mit einem geheimen Fahrplan und speziell abgeschirmten Fenstern sowie einem Wagen mit einer Kuppel, die seiner Meinung nach zur Aufbewahrung von Kommunikationsausrüstung dient.

Karakulow sagt, dass sein Team nie im Voraus darüber informiert wurde, wann es zu Putins Zug geschickt wurde. Es musste immer auf einen solchen Einsatz vorbereitet sein. Einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur "Proekt" zufolge sind mehrere von Putins Wohnsitzen mit geheimen Bahnhöfen verbunden, darunter auch Putins Wohnsitz in Valdai.

Laut dem "Dossier Center" sagt Karakulow auch, dass sein Team damit beauftragt war, geheime Kommunikationswege für Putin auf Jachten mit drei Decks, Hubschraubern, einem Bunker in Kasachstan und Flugzeugen einzurichten. Die Presseabteilung des Föderalen Wachdienstes reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Business Insider US, die außerhalb der üblichen Geschäftszeiten gestellt wurde.

Dieser Text wurde aus dem Englischen von Lisa Dittrich übersetzt. Das Original findet ihr hier.