Preußischer Kulturbesitz: „Die Stiftung ist ein Kind des Föderalismus“
Berlin. Das zu Beginn der Woche vorgestellte Gutachten des Wissenschaftsrates zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) schlägt eine weitreichende Umstrukturierung der größten deutschen Kulturstiftung vor. Die Staatlichen Museen sollen in einer von Bund und Land Berlin finanzierten Stiftung aufgehen, das Ibero-Amerikanische Institut, die Staatsbibliothek und das Geheime Staatsarchiv direkt dem Bund unterstellt werden. Zu Aussichten und Problemen befragten wir Hermann Parzinger, seit 2008 Präsident der Stiftung.
Herr Parzinger, der Wissenschaftsrat formuliert eine sehr grundsätzliche Kritik an den Strukturen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Wo würden Sie widersprechen?
Hermann Parzinger Dass es in den Strukturen der Stiftung Veränderungsbedarf gibt, wissen wir. Es gibt Doppelstrukturen und man muss überlegen, inwieweit die Eigenverantwortung der Häuser gestärkt werden kann. Es geht auch darum, die beim Präsidenten angegliederte Hauptverwaltung zu einer wirklichen Serviceeinrichtung zu machen. Genauso zentral ist aber die strukturelle Unterversorgung, was finanzielle Mittel und Personalstellen angeht. Man könnte jetzt umgekehrt fragen: Was ändert sich daran, wenn man nur die Struktur ändert? Nichts! Es braucht auch mehr Geld für die Programmarbeit, für attraktive Ausstellungen.
Im Gutachten ist davon die Rede, die Dachstruktur hemme die Weiterentwicklung der Stiftung. Nehmen Sie das persönlich?
Nein, die Leistung der Stiftungsleitung wird ja ausdrücklich gewürdigt. Momentan agiert ...