Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.772,85
    +86,25 (+0,46%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.085,08
    +30,67 (+0,61%)
     
  • Dow Jones 30

    39.512,84
    +125,08 (+0,32%)
     
  • Gold

    2.366,90
    +26,60 (+1,14%)
     
  • EUR/USD

    1,0772
    -0,0012 (-0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    56.505,04
    -1.743,84 (-2,99%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.259,40
    -98,61 (-7,26%)
     
  • Öl (Brent)

    78,20
    -1,06 (-1,34%)
     
  • MDAX

    26.743,87
    +34,97 (+0,13%)
     
  • TecDAX

    3.404,04
    +19,74 (+0,58%)
     
  • SDAX

    14.837,44
    +55,61 (+0,38%)
     
  • Nikkei 225

    38.229,11
    +155,13 (+0,41%)
     
  • FTSE 100

    8.433,76
    +52,41 (+0,63%)
     
  • CAC 40

    8.219,14
    +31,49 (+0,38%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.340,87
    -5,40 (-0,03%)
     

Opel wagt den Neustart in Russland – Warum das Vorhaben glücken könnte

Nach Jahren der Depression wächst der russische Automarkt kräftig. Der Opel-Mutter PSA kommt das gelegen. Sie geht mit neuen Modellen auf Kundenfang.

Opel hat in dieser Woche die Rückkehr auf den russischen Markt angekündigt. Die Entscheidung des Mutterkonzerns PSA kommt zu einem günstigen Zeitpunkt: Der russische Automarkt wächst wieder nach Jahren der Depression. 2018 war der Neuwagenabsatz im größten Flächenstaat der Erde um 12,8 Prozent auf 1,8 Millionen Fahrzeuge gestiegen.

„Der russische Automarkt hat sich zuletzt gut entwickelt, mit zweistelligen Zuwachsraten in den zurückliegenden zwei Jahren. Die Marktteilnehmer gehen von fortgesetztem moderatem Wachstum in diesem Jahr aus“, sagt Jörg Schreiber, Chef des Autoproduzenten-Komitees in der Association of European Businesses in Russia. Opels angekündigte Rückkehr wollte Schreiber, der auch Mazda in Moskau vertritt, nicht kommentieren.

Für das laufende Jahr rechnet der Moskauer Auto-Analyst Alexej Tusow mit 3,6 Prozent mehr verkauften Neuwagen. Ausländische Automarken konnten 2018 ihre Verkäufe bereits deutlich über dem Marktniveau steigern. Heimische Marken machten im abgelaufenen Jahr mit gut 414.000 verkauften Pkw und Kleintransportern 23 Prozent der Gesamtverkäufe aus.

Im März 2015, noch als Tochter von General Motors in Rüsselsheim und nach einem Einbruch des russischen Autoabsatzes um fast 38 Prozent, hatten Opel und Chevrolet ihre Verkäufe im Riesenreich eingestellt. Nun kam diese Woche unter Führung des französischen PSA-Konzerns die Kehrtwende.

WERBUNG

„Russland ist ein großer und attraktiver Markt mit großem Potenzial, in dem die deutsche Marke einen hervorragenden Ruf erworben hat“, verkündete Opel in einer offiziellen Erklärung.

Der Konzern will ausschließlich mit neuen Modellen auf den russischen Markt zurückkehren: „Wir werden dort ausschließlich Fahrzeuge anbieten, die bereits auf PSA-Plattformen stehen“, sagte Vorstandschef Michael Lohscheller am Dienstag. Die noch unter General Motors entwickelten Autos wie der Astra oder Mokka sollen auf dem russischen Markt nicht angeboten werden.

Lohscheller kündigte einen Mix aus lokaler Produktion im PSA-Werk Kaluga und Importen an. Autofahrer zwischen Kaliningrad und Kamtschatka können sich so in Kürze Modelle wie Crossland X, Grandland X, Vivaro, und Zafira Life freuen.

Wie erfolgreich Opels Rückkehr wird, darüber streiten sich Fans und Experten in den Foren. Drei Zahlen indes sind für Opel-Mutter PSA relevant: Die Marke Peugeot konnte voriges Jahr mit 5514 Neuwagen zwölf Prozent mehr absetzen, Citroën mit 3710 dagegen 15 Prozent weniger. Der große Rivale VW kommt auf 106.000 verkaufte Neuwagen, Skoda zusätzlich auf 81.500 Fahrzeuge.

Immer mehr Exporte

Davon haben VW und Skoda sogar 56.500 Exemplare im eigenen Werk in Kaluga hergestellt. Und auch Daimler macht vorfristig noch vor Sommer sein neu gebautes Werk zur Mercedes-Fertigung bei Moskau auf, hieß es in deutschen Wirtschaftskreisen in Moskau. Lada als größte russische Marke setzte fast 312.000 neue Pkw ab.

Aus den Werken in Russland werden inzwischen auch immer mehr Autos oder Kfz-Teile exportiert. Lada, VW und andere erlösten so 3,4 Milliarden Dollar, berichtet das Wirtschaftsblatt „RBK“. Das war eine Steigerung um immerhin elf Prozent.

Mehr als zwei von drei exportierten Autos gingen dabei in die Nachfolgestaaten der Sowjetunion – andere der insgesamt ausgeführten 115.000 Fahrzeuge nach Tschechien, Kuba und Lettland. Vor allem Lada, Renault, Hyundai, Volkswagen, VW-Partner Gaz und Toyota waren nach Angaben des russischen Industrieministers Denis Manturow Autohersteller, die aus ihren russischen Fabriken Fahrzeuge oder Ersatzteile exportierten.