Online auf dem Vormarsch: Luxus-Handel verändert sich
Luxus-Artikel sind seit eh und je in gewissen Kreisen sehr gefragt. Was sich verändert hat, ist die Online-Affinität der neuen Generation. Das hat Folgen – für den alteingesessenen, stationären Handel und den Online-Handel.
Die jüngeren Mitglieder des elitären Luxus-Kreises bringen eine Veränderung des Marktes voran. Mittlerweile spielt das Netz eine große Rolle. In den vergangenen fünf Jahren habe sich der globale Onlineluxusmarkt mehr als verdoppelt, berichtet der “Spiegel”. Geht es nach einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey, verdreifachen sich diese Umsätze bis 2025. Momentan werden „nur“ zehn Prozent des Luxus-Umsatzes im Netz gemacht.
Luxus-Uhren im Internet: Das Dilemma des Handels
Das liegt auch daran, dass einige Branchengrößen dem Online-Handel in Teilen noch verschlossen sind. Chanel etwa bietet in seinem Onlineshop nicht all seine Produkte an. Chanel-Mode-Präsident Bruno Pavlovsky betonte kürzlich in einem “Handelsblatt”-Interview, man wolle E-Commerce auch künftig eine klare Absage erteilen.
Der Markt verändert sich
Nina Scharwenka, Unternehmensberaterin und Expertin für Konsumgüter und Handel im deutschsprachigen Raum, sagt: “Der größte Kundenstrom im Onlineluxushandel sind die Generationen Y und Z, die Käufergruppe zwischen 18 und 35 Jahren also.” Da diese Generation sehr online-affin ist, verändert sich der Markt.
Chronext etwa, ein Onlineportal für Luxusuhren, bietet Uhren zwischen 1000 und 500.000 Euro an. Das Unternehmen gehört zu den erfolgreichsten in diesem Sektor, zu Beginn des vergangenen Jahres schrammte es knapp am dreistelligen Millionenumsatz vorbei. 2020 will man sich “deutlich darin bewegen”, sagt Philipp Man, einer der zwei Chronext-Geschäftsführer.
Konsumpsychologe Hans-Georg Häusel glaubt nicht, dass der stationäre Handel überflüssig wird. Er sagt aber: “Es werden die überleben, die es verstehen, ihre Produkte zu inszenieren.”
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