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Ein Millennial erzählt, wie er 300.000 Dollar im Jahr verdiente, mit teils mehreren Jobs parallel – nur um nicht ins Büro zu müssen

Der Millenial will auch in Zukunft verhindern, zur Arbeit pendeln zu müssen. (Symbolbild) - Copyright: JulPo/Getty Images
Der Millenial will auch in Zukunft verhindern, zur Arbeit pendeln zu müssen. (Symbolbild) - Copyright: JulPo/Getty Images

Charles ist zu allem bereit, um zusätzliches Geld zu verdienen – außer in ein Büro zu gehen.

Im Jahr 2019 hatte der Konsumgüterexperte aus der Metropolregion rund um New York City einen Freund, der Hilfe bei einer freiberuflichen Tätigkeit brauchte, wie er Business Insider erzählte.

Charles nahm die Nebentätigkeit an. Er habe nämlich gedacht, dass er das zusätzliche Einkommen nutzen könnte, um für einen Tesla zu sparen. Da er seinen Hauptjob remote ausübte, fiel es ihm nicht schwer, den Nebenjob auszuüben.

Nach etwa zwei Jahren endete die Arbeit. Aber Charles hatte sich an das zusätzliche Einkommen gewöhnt. Also beschloss er, sich nach anderen Möglichkeiten der Remote-Arbeit umzusehen. Der Zeitpunkt war günstig. Denn die Pandemie hatte viele Unternehmen dazu gezwungen, auf Remote Work umzustellen. Er sagte, er habe kaum Probleme gehabt, eine Stelle für die Arbeit im Home Office finden.

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"Es gab Zeiten, in denen ich wochenlang in meinem Hauptjob einfach nur herumsaß und nichts zu tun hatte", sagte Charles. Seine Identität ist Business Insider bekannt. Aber aus Angst vor beruflichen Konsequenzen bat er darum, ein Pseudonym zu verwenden. "Also bleibe ich entweder produktiv, indem ich mir andere Remote-Arbeitsplätze suche. Oder ich verschwende nur Zeit und lasse Geld auf dem Tisch liegen. Warum sollte ich nicht mehr Verantwortung übernehmen, wenn ich sie bewältigen kann?"

Er verdiente zwischen 100.000 und 300.000 Dollar im Jahr, indem er mehrere Jobs jonglierte

Charles, der Mitte 30 ist, gehört zu den Amerikanern, die heimlich mehrere Jobs haben, um ihr Einkommen aufzubessern. Im Laufe des vergangenen Jahres interviewte Business Insider etwa 20 "Jobjongleure", von denen viele in der IT- und Tech-Branche tätig sind. Sie nutzten das zusätzliche Geld in der Regel zur Tilgung von Schulden, zum Sparen für den Ruhestand und zum Kauf von Medikamenten zur Gewichtsreduktion. Manche Arbeitgeber haben zwar kein Problem damit, dass ihre Mitarbeiter einen zweiten Job haben. Aber wenn die Angestellten dies ohne die Zustimmung des Arbeitgebers tun, kann das Folgen haben.

In den vergangenen Jahren übte Charles eine Mischung aus Vollzeit- und Vertragsjobs gleichzeitig aus. Dabei hielt er seine Überbeschäftigung vor seinen Arbeitgebern geheim. Durch das Jonglieren mit seinen Jobs verdiente er 2021 über 300.000 US-Dollar (etwa 276.000 Euro), 2022 über 200.000 Dollar (etwa 184.000 Euro) und 2023 über 100.000 Dollar (etwa 92.000 Euro). Das geht aus Dokumenten hervor, die Business Insider einsehen konnte.

Charles sagte, dass dieses Geld es ihm ermöglichte, Schulden zu tilgen, sein Haus zu renovieren und ein Mietobjekt zu kaufen. Außerdem investierte er in ein persönliches Unternehmen und kaufte ein neues Auto.

Aber in 2023, so sagt er, sei der Arbeitsmarkt für die Art von Aufgaben, an denen er interessiert ist, "ausgetrocknet". Grund dafür sei, dass einige Unternehmen in seiner Branche die Zahl der Einstellungen zurückgefahren haben. Andere hingegen rekrutieren hauptsächlich für Tätigkeiten in Präsenz oder hybride Aufgaben. Deshalb hält er an seinen beiden verbleibenden Remote-Arbeitsplätzen fest, die ihm nicht nur ein zusätzliches Einkommen verschaffen, sondern auch das gefürchtete Pendeln zur Arbeit ersparen.

"Warum sollte ich meinen guten Job aufgeben, bei dem ich immer noch zu 100 Prozent remote arbeite und nicht in die Stadt fahren muss?", sagt er. "Ich würde morgens um 6:00 Uhr aufstehen müssen und nicht vor 18:00 oder 19:00 Uhr nach Hause kommen, wenn ich Glück habe. Nein danke!"

Charles fügte hinzu, dass das Pendeln zur Arbeit ihn mehrere Hundert Dollar im Monat kosten könnte.

Reine Remote-Jobs sind beliebt, doch Unternehmen bieten sie immer seltener an

Auch wenn das Jonglieren mit mehreren Vollzeitjobs sehr lukrativ sein kann, macht der harte Wettbewerb um Remote-Jobs dies für viele Arbeitnehmer unmöglich. So ist beispielsweise der Anteil der US-Stellenausschreibungen auf Linkedin, die vollständig aus der Ferne erfolgen, von über 20 Prozent im April 2022 auf etwa zehn Prozent im Dezember 2023 gefallen. Der Einstellungsrückgang in Branchen wie der Tech-Industrie, in denen Remote-Arbeit und Überbeschäftigung häufiger vorkommen, sowie die Umstellung auf hybride Arbeitsformen spielten beide eine Rolle bei diesem Rückgang.

Doch trotz dieses Rückgangs ist die Nachfrage der Arbeitssuchenden nach Fernarbeitsplätzen nach wie vor groß. Laut Linkedin entfiel im Dezember fast die Hälfte aller Bewerbungen auf Stellen, die vollständig remote sind.

Charles sagte, er verstehe, warum einige Unternehmen zu einem hybriden Modell übergegangen sind. Er vermutet, dass es darum geht, die Arbeitnehmer besser im Auge zu behalten. Aber er sagte, er werde alles tun, um Pendeln zu vermeiden.

Damit seine Arbeitgeber keinen Verdacht schöpfen, dass er mit seinen Jobs jongliert, verwendet er für jeden Job einen eigenen Laptop, ein eigenes Telefon und einen eigenen Kalender. Er sagt, dass er in der Regel in der Lage sei, seine Aufgaben für beide Jobs zu erledigen, ohne Überstunden machen zu müssen.

"Wenn ich mich in einer Besprechung mit einem Job befinde, in der ich mich nicht zu Wort melden muss, erledige ich die Arbeit auf dem anderen Laptop für den anderen Job", sagte er.

Sollte ein Arbeitgeber von seiner Überbeschäftigung erfahren, würde er sie nicht einfach aufgeben.

"Ich mache meine Arbeit von zuhause aus und die Menschen sind zufrieden mit dem, was ich tue", sagte er. "Wenn ein Unternehmen wegen einer Anti-Überbeschäftigungspolitik hinter mir her ist, dann werde ich mich wehren."

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