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Mehr als 1.100 Euro Gehalt in der Ausbildung: Warum eine Karriere bei der Polizei so beliebt ist — und wie Schulabsolventen die Eingangshürden meistern

Allabendlich lauert hinter deutschen Fenstern das Verbrechen. Zumindest auf dem Bildschirm, auf dem seit Jahren die beliebten Krimiserien laufen. Es wird ermittelt, verfolgt, geschossen und festgenommen. Das Image des Polizisten bei uns ist daher top. Kein Wunder, dass es ist der absolute Traum vieler Schulabsolventen ist – einen Ausbildungsplatz bei der Polizei für den mittleren Dienst zu ergattern. Ein sicherer Job, ein gutes Ausbildungsgehalt von zwischen 1.100 und 1.400 Euro pro Monat, gute Berufsaussichten sowie eine mögliche Verbeamtung sind die Vorteile dieses Berufs. Spannend für viele: Hier wird gelernt, wie man mit Schusswaffen umgeht oder sich mit Kampfsport selbst verteidigt.

Jedoch es gibt harte Voraussetzungen für die Ausbildung, die seit Jahren zu den beliebtesten unter Schülern gilt: ein Sporttest, der es in sich hat, körperliche Fitness, charakterliche Eignung, ein Intelligenztest, der Nachweis von kommunikativen Fähigkeiten, eine robuste Gesundheit sowie die Polizeitauglichkeit.

Für den Berufsweg im mittleren Dienst reicht meist der mittlere Schulabschluss. Genau regelt jedes einzelne Bundesland, wie die Voraussetzungen für einen Einstieg sind. In Baden-Württemberg brauchen Absolventen ein Fachabitur oder Abitur, jedoch keinen besonderen Notenschnitt. In Bayern können sich auch Hauptschüler mit einem abgeschlossenen Berufsabschluss bewerben. Hessen möchte Fachabiturienten, Abiturienten oder Absolventen mit einem entsprechenden Bildungsabschluss oder einer Meisterprüfung.

Bewerbungen haben ein halbes oder ein Jahr Vorlaufzeit

Auf den verschiedenen Webseiten sowie den Seiten der Polizei in den Bundesländern finden Interessenten die Informationen zu den Einstellungsverfahren und Eignungstests. Auf der Plattform Ausbildung.de finden sich derzeit allein 150 offene Stellen für den Start bei der Polizei. Aber aufgepasst: Die Bewerbungen haben ein halbes oder ein Jahr Vorlaufzeit.

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Zunächst gibt es einen schriftlichen Eignungstest über mehrere Stunden am Computer. Die Aufgaben erfordern ein gutes Gedächtnis, Kombinationsfähigkeit und gute Deutschkenntnisse. So sollen sich die Bewerberinnen und Bewerber beispielsweise Gesichter und Namen merken, die dann später abgefragt werden, oder Zahlenreihen ergänzen.

Wer den Test bestanden hat, darf weitermachen und zum Sporttest antreten. Dieser variiert je nach Bundesland: Niedersachsen zum Beispiel verlangt nur einen 5.000 Meter-Lauf, Baden-Württemberg einen 3.000 Meter Lauf plus das Deutsche Sportabzeichen in Bronze.

Bei den Läufen gilt es, eine sehr sportliche Zeit zu erreichen. Doch dies ist kein Hexenwerk. Wer regelmäßig Ausdauersport betreibt, schafft den Sporttest gut. Andere können sich durch gezieltes Lauf-Training auf den Sporttest vorbereiten. Hier ist Planung gefragt, denn niemand wird in drei Wochen zum Dauerläufer. Nicht unerheblich ist der Gesundheitscheck. Denn wer bei der Polizei arbeitet, muss topfit sein und darf zum Beispiel kein Diabetes oder eine Schilddrüsenerkrankung haben.

Krankenkasse und Altersvorsorge übernimmt der Staat in mehreren Bundesländern

Wer den Einstieg geschafft hat, hat einen sicheren Job und ein stets wachsendes Gehalt. So verdient zum Beispiel ein 21-jähriger verbeamteter Polizist in Nordrhein-Westfalen (unverheiratet, kinderlos und aus der Kirche ausgetreten) 2.700 Euro brutto. Das klingt erst einmal nicht viel – allerdings muss er im Gegensatz zu anderen Angestellten nur Lohnsteuer und Solidaritätszuschlag zahlen, in diesem Beispiel etwa 440 Euro. Krankenkasse und Altersvorsorge übernimmt der Staat in mehreren Bundesländern (etwa in NRW, Baden-Württemberg und Sachsen).

Dazu kommt noch eine Stellenzulage von rund 90 Euro. Ergebnis: Von rund 2.700 Euro brutto im Monat bleiben circa 2.200 Euro netto übrig. Bei einem herkömmlichen Angestellten wären es mindestens 400 Euro netto weniger. Wichtig in diesem Beispiel ist: All diese Zahlen gelten nur für Nordrhein-Westfalen. Die meisten Polizisten in Deutschland verdienen weniger. Das Schlusslicht bei der Bezahlung bildet Berlin, wo die Lebenshaltungskosten allerdings auch deutlich geringer sind als in Düsseldorf, München oder Stuttgart.

Die üblichen Zuschläge im öffentlichen Dienst wie für Wochenenddienste, ein Kinderzuschlag oder ein Zuschlag für Verheiratete polstern das Gehalt noch ordentlich um mehrere hundert Euro auf.

Da viele junge Menschen heute nach "purpose" in ihrem Beruf suchen, dürfte die Polizei weiterhin keine Probleme haben, Nachwuchs zu rekrutieren. Der Schutz der inneren Sicherheit in viele Richtungen ist eine Aufgabe, die in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden ist. Cyberkriminalität, Gewalt von rechten und linken Kräften gegen einzelne Personen, Hasskriminalität sowie Drogen, die die Clubs in den Städten überschwemmen, nehmen zu. Polizisten halten jeden Tag ihren Kopf dafür hin, dass die demokratische Grundordnung erhalten bleibt.