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Lufthansa macht in Coronakrise 1,2 Milliarden Euro Verlust

Vor allem aufgrund der Corona-Auswirkungen hat die Airline im ersten Quartal einen Milliardenverlust verbucht. Die Lufthansa braucht nun Staatshilfe.

Der Konzern hat seinen Flugplan derzeit radikal zusammengestrichen. Foto: dpa
Der Konzern hat seinen Flugplan derzeit radikal zusammengestrichen. Foto: dpa

Die Lufthansa leidet deutlich unter den Folgen der Corona-Pandemie. Im ersten Quartal hat die Fluggesellschaft einen operativen Verlust (bereinigtes Ebit) von 1,2 Milliarden Euro verbucht. Das teilte der Konzern am späten Donnerstagnachmittag mit. Im Vorjahreszeitraum hatte die größte deutsche Airline in dem Zeitraum ein Minus von 336 Millionen Euro erzielt. Im ersten Quartal schreiben viele Fluggesellschaften rote Zahlen.

Zusätzlich werden nun ungünstige Treibstoffverträge und Wertminderungen der Flugzeuge auf den Gewinn drücken. Details dazu will Lufthansa Mitte Mai veröffentlichen.

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Der Konzernumsatz sank im ersten Quartal auf vorläufiger Basis um 18 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Allein im März sei der Umsatz um knapp 1,4 Milliarden Euro beziehungsweise 47 Prozent zurückgegangen, erklärte das Unternehmen.

Aktuell sei nicht absehbar, wann die Konzernairlines ihren Flugbetrieb wieder regulär aufnehmen können. Der Konzern erwartet deshalb im zweiten Quartal einen erheblich höheren operativen Verlust als im ersten Quartal.

Die Lufthansa verfüge nach erneuten Kreditaufnahmen insgesamt über 4,4 Milliarden Euro flüssige Mittel, die allerdings in den „nächsten Wochen“ deutlich zurückgehen werden, hieß es weiter. „Der Konzern rechnet nicht damit, den entstehenden Kapitalbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu können.“

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte kürzlich in einer internen Botschaft an die Mitarbeiter vorgerechnet, dass das Unternehmen stündlich eine Million Euro an Liquidität verliere. Pro Tag würde das einen Mittelabfluss von 24 Millionen Euro bedeuten. Eine ähnliche Größenordnung hatte jüngst auch der Rivale Air France-KLM genannt. Basierend darauf würde das Liquiditätspolster des Dax-Konzerns alleine im gerade laufenden April um 720 Millionen Euro fallen.

Gespräche mit Regierungen laufen

Zwar hat der Konzern mittlerweile fast zwei Drittel der rund 135.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Doch viele Kosten bleiben. Und neue drohen offensichtlich. So spricht das Unternehmen in der aktuellen Mitteilung von „bestehenden Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe aus Lieferungen und Leistungen und aus Kundenanzahlungen für Tickets mittlerweile stornierter Flüge sowie anstehenden Rückzahlungen von Finanzverbindlichkeiten“.

Lufthansa steckt den Angaben zufolge daher „in intensiven Verhandlungen“ mit den Regierungen der Airline-Heimatländer Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien. Es geht um verschiedene Finanzierungsinstrumente, um kurzfristig die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Neben Bürgschaften, Krediten und stillen Beteiligungen wird auch über direkte Staatsbeteiligungen diskutiert. Die Gespräche dauerten an. Der Lufthansa-Vorstand zeigte sich zuversichtlich, zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen.

Ryanair-Chef Michael O'Leary warf der Lufthansa vor, die Coronakrise zu missbrauchen. „Ich denke, dass Fluggesellschaften wie Lufthansa und Air France die Covid-Krise nutzen, um sich mit unglaublich hohen Summen vom Staat zu bereichern“, sagte der Airline-Manager dem Handelsblatt in einem Interview. Für sein eigenes Unternehmen schloss O'Leary Staatshilfen aus, weil man über ausreichende Bargeldreserven verfüge. Ryanair werde wahrscheinlich deutlich länger als jede andere Airline überleben, behauptete er.

Die Lufthansa-Aktie weitete kurz vor Handelsschluss am Donnerstag ihre Verluste aus und schloss knapp zwei Prozent im Minus.

Mit Agenturmaterial