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LBBW-Chef sagt, bei NordLB müssen ‘alle Optionen auf Tisch’

(Bloomberg) -- Im Streit um die zukünftige Ausrichtung der NordLB hat sich LBBW-Chef Rainer Neske offen für eine Neuordnung des Eigentümerkreises der Hannoveraner Landesbank gezeigt. Die jüngsten Äußerungen von Niedersachsen stufte er als ernst gemeint ein. Denkverbote dürfe es nicht geben.

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“Eine Blockierung über Grundsatzfragen tut keinem gut. Deswegen müssen alle Optionen auf den Tisch”, sagte Neske im Interview mit Bloomberg. Die klaren Aussagen von Stephan Weil, Ministerpräsident von NordLB-Mehrheitseigentümer Niedersachsen, beim Sparkassentag seien zwar überraschend, aber auch sehr konstruktiv gewesen. “Herr Weil hat eine weitere, meiner Meinung nach ernst gemeinte Option für die NordLB auf den Tisch gelegt.”

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Weil hatte Ende Mai mit der Aussage überrascht, er wünsche sich zwar eine Einigung der Träger. Sollte dies nicht möglich sein, dann gebe “es auch die Möglichkeit, eine solche Partnerschaft freundschaftlich und einvernehmlich zu beenden”. Was er damit meinte, sagten weder er noch auf Nachfrage sein Finanzministerium. Weil erweckte den Eindruck, dass er den Sparkassensektor notfalls aus dem Eigentümerkreis der NordLB herauskaufen wolle.

Ein direkter Kauf der Anteile durch Niedersachsen ist dabei nicht die einzige Option. Einem Konzeptpapier aus der Sparkassen-Gruppe zufolge ist auch denkbar, die Braunschweigische Landessparkasse (BLSK) aus der NordLB herauszulösen. Der öffentlich-rechtliche Bankensektor könnte dann die BLSK übernehmen und seine NordLB-Anteile im Gegenzug an Niedersachsen abtreten.

Niedersachsen, das 58% der Bank hält, steht hinter dem Wachstumskurs der NordLB, während einige Vertreter von Sparkassen und Landesbanken eher skeptisch sind, weil sie neue Risiken befürchten. Seit der Rettung der NordLB im Jahr 2019 ist der bundesweite öffentlich-rechtliche Bankensektor über die so genannten Fides-Gesellschaften mit 24% an der NordLB beteiligt.

Nach den ostdeutschen Sparkassen hatten zuletzt auch die Sparkassen in Hessen und Thüringen ihren Willen zu einem möglichen Ausstieg aus der NordLB signalisiert, sollte Niedersachsen ein Angebot vorlegen. “Ich kann mich den Äußerungen anderer Sparkassenpräsidenten nur anschließen”, sagte Neske. “Wir sind für sinnvolle Lösungen ganz rational offen.“

Entsponnen hatte sich der Streit der NordLB-Eigentümer am Wunsch der Bank, eine neue Banksteuerungs-IT einzuführen, die einigen als zu teuer erscheint. Über ihr Sicherungssystem stehen Sparkassen und Landesbanken im Krisenfall füreinander ein.

“Operativ können die Sparkassen und das Land Niedersachsen sicherlich Kompromisse finden”, sagte Neske. “Aber um dauerhaft erfolgreich sein zu können, braucht die NordLB eine grundsätzliche strategische Einigung der Eigentümer zur künftigen Ausrichtung der Bank. Ansonsten wird es bei operativen Themen immer wieder Probleme geben.”

(Neu: Anteilstausch im vierten Absatz)

©2023 Bloomberg L.P.