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Krieg der Tech-Giganten: Warum bekämpfen sich Bill Gates und Elon Musk eigentlich?

Bill Gates und Elon Musk sind nicht gut aufeinander zu sprechen. Immer wieder kritisiert der eine den anderen. Warum eigentlich?

Verfeindete Tech-Milliardäre: Bill Gates und Elon Musk (Bilder: Michael Loccisano/Getty Images; Dimitrios Kambouris/Getty Images)
Verfeindete Tech-Milliardäre: Bill Gates und Elon Musk (Bilder: Michael Loccisano/Getty Images; Dimitrios Kambouris/Getty Images)

Zwei Dinge, mindestens, haben Bill Gates und Elon Musk gemeinsam. Sie sind erfolgreich und steinreich. Das ist das eine. Das andere ist: Der eine ist auf den anderen nicht gut zu sprechen. Ihre gegenseitige Abneigung tragen sie oft zur Schau – in Interviews etwa oder durch Äußerungen auf sozialen Netzwerken, wo vor allem Musk gerne gegen den Gegner Attacken reitet. Warum aber bekriegen sich die beiden Milliardäre eigentlich?

Vor allem liegt ihrer Feindschaft eine unterschiedliche, um nicht zu sagen: gegensätzliche Sicht auf die Dinge zugrunde. Etwa auf Twitter. Das soziale Netzwerk, auf der er oft und gerne seine Ansichten teilt, plant Musk sogar zu kaufen. Gates sieht die Plattform deutlich kritischer. "Wie jeder vernünftige Mensch fragt sich Bill, ob Twitter eine Kraft für das Gute ist", sagte Merlin Eller, Programmierer und einstiger Software-Entwickler für Microsoft, einmal über seinen Ex-Chef.

Welten prallen aufeinander

Damit dürfte Eller auch die Auswüchse auf dem sozialen Netzwerk meinen, das auch eine Plattform des Hasses und der Lügen ist. Mit Musk als Twitter-Chef würde das Phänomen, so die Befürchtung vieler, überhand zu nehmen, gilt der meinungsstarke Unternehmer doch als radikaler Verfechter eines freien Internet. Dass man hier unkontrolliert seine Meinung äußern darf, dieser Auffassung ist Gates indes nicht. Auch deshalb finanziert er laut "Breitbart.com" Organisationen, die Twitter im Falle einer Übernahme durch Musk boykottiert sehen wollen.

GLASGOW, SCOTLAND - NOVEMBER 02: Bill Gates attends the World Leaders' Summit
Unternehmer und Philanthrop Bill Gates (Bild: Jeff J Mitchell - Pool/Getty Images) (Jeff J Mitchell via Getty Images)

Viele weitere Themen trennen die beiden Unternehmer wie eine dicke Mauer. Etwa die Corona-Pandemie, zu der sich Musk dann und wann äußert – und damit auch beim Microsoft-Gründer aneckt. Was der von den Ansichten des Tesla- und SpaceX-Chefs zu der Infektionskrankheit und ihren Folgen hält, ließe sich mit der Redensart auf den Nenner bringen: Schuster, bleib' bei deinen Leisten. "Er hat nicht viel mit Impfstoffen zu tun", sagte Gates in einem Interview mit dem US-Sender "CNBC". "Er baut ein tolles Elektroauto. Und auch seine Raketen funktionieren gut. […] Ich hoffe, dass er Bereiche nicht durcheinanderbringt, an denen er nicht beteiligt ist."

Beleidigungen und Erniedrigungen

Apropos Tesla. Wie war das? Musk baue tolle Elektroautos? Besser jedenfalls als ein Konkurrenzprodukt scheinen sie aus Gates Sicht nicht zu sein. Wären sie es, dann hätte er sich einen Tesla und keinen elektrisch angetriebenen Porsche zugelegt, wie der Unternehmer Anfang 2020 in einem Interview mit dem YouTuber Marques Brownlee verriet. In dem Gespräch ging es auch um den Beitrag der Automobilindustrie zum Kampf gegen den Klimawandel. Doch statt eine Lobeshymne auf Tesla anzustimmen, sprach Gates lieber in höchsten Tönen vom Porsche Taycan, seinem ersten Elektrowagen. Der sei ein "sehr, sehr cooles" Auto, mit dem er viel Spaß habe, schwärmte der Porsche-Fan.

NEW YORK, NEW YORK - MAY 02: Elon Musk attends The 2022 Met Gala Celebrating
Ein Wirtschaftsvisionär, der zu polarisieren weiß: Elon Musk. (Bild: Theo Wargo/WireImage) (Theo Wargo via Getty Images)

Das konnte Musk nicht auf sich sitzen lassen. Und reagierte prompt. Auf Twitter – wo sonst? – setzte er zum Gegenangriff an. Seine Gespräche mit Gates waren nicht gerade überwältigend, meinte er süffisant. Womit er im Grunde die Expertise des Microsoft-Gründers zum Thema Elektromobilität in Frage stellte. Mit seiner Spitze reagierte Musk auf die Kritik eines Twitterers, die Äußerung des einflussreichen Tech-Giganten könnte sich negativ auf das Geschäft Teslas auswirken. Keine Sorge, so kann man Musks Twitter-Eintrag verstehen, was weiß Gates schon von der Materie.

Schlüssel zur Rivalität

Einige Beobachter sehen in dieser Auseinandersetzung nicht nur den Beginn des Krieges zwischen Gates und Musk. Sie sei auch der "Schlüssel" zum Verständnis ihrer Rivalität, wie es die US-Zeitung "New York Post" formuliert hat. Verschaffte man sich mit diesem Schlüssel, um im Bild zu bleiben, Zugang zu der Welt, in der die beiden – verbal – aufeinander eindreschen, dann sähe man Folgendes: Auf der einen Seite Gates, der Musk vorwirft, im Kampf für eine bessere Welt "aus der Reihe zu tanzen" ("New York Post").

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Und auf der anderen Seite Musk, der sich diese Kritik nicht bieten lassen will, sondern als das wahrgenommen werden möchte, als das er sich selbst sieht: als visionären Unternehmer, der sich in dieser Eigenschaft zugleich vorgenommen hat, Welt und Menschheit retten. Für diese Leistung will er anerkannt und geschätzt werden – auch von Gates. "Musk scheint nicht zu verstehen", schreibt die "New York Post", "warum der Big Daddy von Microsoft ihm nicht mehr Respekt entgegenbringt."

VIDEO: Elon Musk sieht Konkurrenz nicht in Automobilbranche