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Karstadt-Eigner René Benko übernimmt Steinhoff-Tochter

Der österreichische Investor zahlt 550 Millionen Euro für Kika/Leiner. Für den angeschlagenen Steinhoff-Konzern ist das eine wichtige Geldspritze

Der Investor und Karstadt-Eigner Rene Benko schluckt eine österreichische Tochter des ins Wanken geratenen Handelskonzerns Steinhoff. Benko übernehme Kika/Leiner, womit eine Insolvenz des zweitgrößten österreichischen Möbelhändlers in letzter Sekunde verhindert werde, teilte Kika/Leiner am Donnerstagabend mit.

Details nannte das Unternehmen zunächst nicht. Zuvor hatte die Tageszeitung „Die Presse“ am Donnerstagabend unter Berufung auf Verhandlungskreise. über die Vereinbarung berichtet.

Wie das Handelsblatt von Personen erfuhr, die mit den Vorgängen vertraut sind, übernimmt Benko die Immobilien der Möbelkette zum Preis von 550 Millionen Euro, das operative Geschäft kauft er zum symbolischen Preis von einem Euro. Dort übernimmt er auch noch 100 Millionen Euro Schulden.

Benko war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Kika/Leiner lehnte einen Kommentar ab, teilte aber mit, wahrscheinlich am Freitag eine Mitteilung veröffentlichen zu wollen.

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Für den angeschlagenen Steinhoff-Konzern ist es eine wichtige Geldspritze. Erst 2013 hatte Steinhoff Kika/Leiner zum Preis von 375 Millionen Euro gekauft. Dank der gestiegenen Immobilienpreise hat der Konzern damit sogar einen kleinen Gewinn erzielt.

Nachdem Steinhoff im vergangenen Dezember Unregelmäßigkeiten bei der Bilanzierung eingeräumt hatte, verlor das Unternehmen bis zu 90 Prozent des Börsenwertes und kämpft seither ums finanzielle Überleben. In Deutschland laufen seit längerem Ermittlungen wegen möglicher Bilanzfälschungen. Der Konzern muss sich zudem mit zahlreichen Klagen auseinandersetzen.

Kika Leiner war im Zuge des Bilanzskandals bei Steinhoff bereits im Dezember in schwere Zahlungsschwierigkeiten geraten. Das Unternehmen konnte die Löhne der Beschäftigten Anfang Januar erst bezahlen, nachdem die österreichische Möbelkette ihr Haupthaus in Wien in einer Nacht-und Nebelaktion für 70 Millionen Euro an Benko verkaufte.

Der krisengeschüttelten Steinhoff-Konzern ist inzwischen überwiegend in der Hand von Hedgefonds und Sekundärinvestoren. Die Banken haben ihre notleidenden Kredite fast vollständig verkauft. Die Geldgeber haben sich auf ein Stillhalteabkommen bis Ende Juni geeinigt.

Kika/Leiner beschäftigt 5600 Mitarbeiter in Österreich, weitere 1600 in Osteuropa. Der Umsatz betrug zuletzt rund eine Milliarde Euro.

Hauptaufgabe für Benko ist es jetzt, Kika/Leiner zu modernisieren. Der Online-Handel des Unternehmens macht bislang nicht einmal ein halbes Prozent des Umsatzes aus. Angestrebt sind für die nächsten drei bis fünf Jahre etwa fünf Prozent.

Mit Material von Reuters.