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Junkfood: foodwatch fordert Beschränkungen bei Werbung für Kinder

Im Kampf für eine gesunde Ernährung bei Kindern hat Großbritannien strenge Regeln für Junkfood-Werbung eingeführt. foodwatch fordert die Bundesregierung nun auf, Junkfood-Werbung auch in Deutschland einen Riegel vorzuschieben.

Boy And Girl With Hamburgers.
(Bild: Getty Images) (energyy via Getty Images)

Fehlernährung ist bei Kindern ein Problem. Laut dem Robert Koch-Institut steht bei Kindern zwischen sechs und elf Jahren nur halb so viel Obst und Gemüse auf dem Speisplan wie empfohlen. Dafür aber doppelt so viele Süßwaren und fettige Snacks. Die Folge sind gesundheitliche Probleme. Aktuell gelten etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen als übergewichtig, sechs Prozent sogar als fettleibig, wodurch Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Gelenkprobleme, Bluthochdruck und Herzerkrankungen begünstigt werden.

Großbritannien geht mit gutem Beispiel voran

Begünstigt wird die Fehlernährung bei Kindern zu einem großen Teil auch durch Werbung für Eis, Hamburger, Softdrinks, Pizza und Co. Großbritannien hat diesbezüglich nun die Notbremse gezogen und die Regeln für Junkfood-Werbung an Kinder verschärft.

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Großbritannien: Verbot von Junkfood-Werbung im Fernsehen vor 21.00 Uhr

Demnach dürfen ab Anfang 2022 TV-Werbespots für Produkte wie Softdrinks, überzuckerte Frühstücksflocken oder Burger nur noch nach 21 Uhr gesendet werden, erklärte das britische Gesundheitsministerium am Donnerstag. Auch das Internet hat die britische Regierung im Visier. Hersteller dürfen für ihre ungesunden Produkte keine bezahlte Online-Werbung mehr schalten.

Freiwillige Selbstverpflichtung ist keine probate Lösung

„Erst eine Limo-Steuer, jetzt ein striktes Junkfood-Werbeverbot: Großbritannien macht ernst im Kampf gegen die Adipositas-Epidemie. Die britische Regierung setzt um, was Fachorganisationen wie die WHO schon seit Jahren fordern. Die Bundesregierung hofft hingegen weiterhin vergeblich auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie. Ministerin Julia Klöckner traut sich offenbar nicht, das Problem der Junkfood-Werbung ernsthaft anzugehen und der Lebensmittellobby die Stirn zu bieten“, erklärt Saskia Reinbeck von foodwatch.

Die Verbraucherschützer verweisen in diesem Zusammenhang auch auf eine Studie der Universität Hamburg, wonach jedes Kind in Deutschland pro Tag durchschnittlich 15 Werbespots oder Anzeigen für ungesunde Lebensmittel sieht.

„Bundesregierung muss Junkfood-Werbung einen Riegel vorschieben“

Unternehmen wie McDonald’s, Coca-Cola und Nestlé machten mit bunten Verpackungen, TV-Werbespots und beliebten Social-Media-Influencern gezielt Marketing an Kinder, kritisiert foodwatch. Damit würden die Bemühungen von Eltern torpediert, ihren Kindern eine ausgewogene Ernährung beizubringen. Die Bundesregierung müsse Junkfood-Werbung an Kinder einen Riegel vorschieben, mahnt foodwatch.

Umstellen von Rezepturen: Weniger Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten?

Fachorganisationen und Ärzteverbände fordern seit langem eine Beschränkung der Junkfood-Werbung. Auch der wissenschaftliche Beirat des Bundesernährungsministeriums (WBAE) empfiehlt in seinem Gutachten gesetzliche Regelungen und beschreibt die „unzureichende Effektivität freiwilliger Selbstkontrollen beim kinderbezogenen Marketing“.

Das Gremium verweist auf internationale Erfahrungen, wonach in Ländern mit gesetzlichen Beschränkungen des Kindermarketings der Konsum von Junkfood im Zeitraum von 2002 bis 2016 um 8,9 Prozent gesunken ist. In Ländern mit freiwilligen Selbstverpflichtungen der Wirtschaft ist der Konsum im gleichen Zeitraum hingegen um 1,7 Prozent gestiegen.

VIDEO: Burger King eröffnet fleischlose Filiale