Ifo-Institut senkt Konjunkturprognose
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das Ifo-Institut hat seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr gesenkt. Angesichts der andauernden Lockdowns erwarten die Münchner Wirtschaftsforscher jetzt nur noch 3,7 Prozent Wirtschaftswachstum. Im Dezember hatten sie noch mit 4,2 Prozent gerechnet. "Die Corona-Krise zieht sich hin und verschiebt den erwarteten kräftigen Aufschwung nach hinten", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Mittwoch. Die Corona-Krise dürfte bis Ende nächsten Jahres voraussichtlich 405 Milliarden Euro kosten, gemessen an entfallender Wirtschaftsleistung.
Die Wirtschaftsleistung war im vergangenen Jahr um 4,9 Prozent eingebrochen. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte nach der Ifo-Prognose dieses Jahr leicht zurückgehen von 2,70 auf 2,65 Millionen. Die Arbeitslosenquote würde damit von 5,9 auf 5,8 Prozent sinken. Die Verbraucherpreise dürften um 2,4 Prozent steigen.
Die Prognose hänge allerdings entscheidend vom weiteren Verlauf der Krise ab, betonten die Wirtschaftsforscher. "Sollten die Umsätze in den von der Coronakrise unmittelbar betroffenen Dienstleistungsbranchen um weitere drei Monate auf dem niedrigen Niveau des ersten Quartals verharren, so würde der Anstieg der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 0,3 Punkte niedriger ausfallen und nur bei 3,4 Prozent liegen", erklärte Wollmershäuser.