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Harter Wettbewerb um Firmenkunden setzt Commerzbank zu

Das Firmenkundengeschäft galt jahrelang als wichtigste Stütze der Commerzbank. Doch aktuell steht es massiv unter Druck.

Die Commerzbank hat ihren Gewinn im ersten Quartal überraschend um neun Prozent auf 250 Millionen Euro ausgebaut. Verantwortlich dafür war jedoch in erster Linie eine einmalige Steuererstattung. Vor Steuern sank das Ergebnis um zwölf Prozent auf 289 Millionen Euro.

Grund dafür war vor allem das schwache Abschneiden im Firmenkundengeschäft. Es leidet darunter, dass deutsche und ausländische Banken immer aggressiver um Firmenkunden werben – und die Gewinnmargen damit schrumpfen.

Vorstandschef Martin Zielke zeigte sich trotzdem zufrieden mit der Entwicklung im ersten Quartal. Die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Bank habe im Firmen- und Privatkundengeschäft erneut neue Kunden dazugewonnen und treibe seine Strategie „Commerzbank 4.0“ damit weiter voran. „Wir wachsen in unserem Kerngeschäft und digitalisieren unser Geschäftsmodell“, sagte Zielke.

Für 2018 will die Bank wieder eine Dividende ausschütten – und hat dafür im ersten Quartal fünf Cent je Aktie beiseitegelegt.

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Die wichtigsten drei Punkte des Commerzbank-Quartalsberichts im Überblick:

1. Abbau der Altlasten

Hier macht das Institut, das in der Finanzkrise vom Staat gerettet wurde, große Fortschritte. Das kriselnde Schiffsportfolio hat die Bank deutlich reduziert und es im Zuge neuer Bilanzierungsstandards so bewertet, dass daraus 2018 keine Belastungen mehr zu erwarten sind.

In der Folge schrieb die interne Bad Bank (Asset & Capital Recovery, kurz ACR), in der sonst noch Staatsfinanzierungen und gewerbliche Immobilienfinanzierungen lagern, im ersten Quartal erstmals seit ihrer Gründung 2016 schwarze Zahlen. Der operative Gewinn belief sich auf 18 Millionen Euro nach einem Minus von 33 Millionen Euro vor Jahresfrist.

2. Fortschritte im Privatkundengeschäft

Die Commerzbank hat im Herbst 2016 das Ziel ausgegeben, im Geschäft mit Privat- und Unternehmenskunden bis 2020 zwei Millionen neue Kunden zu gewinnen. Bis Ende März hat sie bereits 712.000 geschafft und liegt damit auf Kurs.

Dafür sorgten auch aggressive Werbemaßnahmen wie ein „Begrüßungsgeld“ für neue Kunden. Diese kosten erst einmal Geld und belasten – wie die Niedrig- und Negativzinsen der EZB – das Ergebnis.

Dennoch konnte die Sparte im ersten Quartal zeigen, dass sich der Wachstumskurs für sie auch unter dem Strich rechnet. Die Erträge kletterten um sechs Prozent auf 1,24 Milliarden Euro, das operative Ergebnis um vier Prozent auf 202 Millionen Euro.

3. Firmenkundengeschäft unter Druck

Deutlich schlechter sieht die Lage im Firmenkundengeschäft aus. Hier gingen die Erträge um zwölf Prozent auf 966 Millionen Euro zurück, wozu auch Sondereffekte beitrugen.

Doch auch bereinigt um Einmaleffekte zeigt die Tendenz klar nach unten. Das operative Ergebnis brach sogar um 46 Prozent auf 145 Millionen Euro ein. „Das erste Quartal war geprägt vom Preiswettbewerb auf dem deutschen Markt und einer verhaltenen Nachfrage nach Kapitalmarktprodukten“, erklärte die Commerzbank.

Das Institut hat im ersten Quartal netto zwar rund 1.000 neue Firmenkunden gewonnen. Doch im Vergleich zu Privatkunden dauert es im Firmensegment deutlich länger, bis die Bank mit ihnen Geld verdient.

Die Commerzbank ist dennoch entschlossen, auf den Margendruck durch eine Ausweitung des Geschäfts zu reagieren. Sie führt deshalb das Kreditvolumen im Firmenkundengeschäft als zusätzlichen Erfolgsindikator bei der Umsetzung ihrer Strategie ein. Bis 2020 soll das Kreditvolumen um gut zehn Prozent auf mehr als 85 Milliarden Euro steigen.