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Handy-Verkauf ohne Ladegerät: Droht Apple und Samsung eine Klagewelle?

Das könnte teuer werden. Ein Gericht verurteilte Samsung und Apple dazu, einem Kunden Geld zurück zu zahlen, weil seine Handys ohne Ladegerät verkauft wurden.

Bisher Standardzubehör beim Handy-Kauf: Kopfhörer und Ladekabel.
Bisher Standardzubehör beim Handy-Kauf: Kopfhörer und Ladekabel. (Bild: Getty) (Wachiwit via Getty Images)

Die Kampagne hatten beide Tech-Giganten vor zwei Jahren begonnen. Seitdem sind beim Kauf eines neuen Apple- oder Samsung-Smartphones weder Kopfhörer, noch Ladegeräte inklusive. Das war vorher Standard. Doch die Unternehmen begründeten den Schritt mit Nachhaltigkeit. Samsung schreibt in einer Pressemitteilung zu der Produktanpassung: "Der Serie des Galaxy S21-Serie liegen keine Kopfhörer und kein Ladestecker bei, weil Samsung die Auswirkungen seiner Produkte auf die Umwelt minimieren möchte." Man wolle damit unnötigen Elektroschrott vermeiden. Ähnlich argumentierte Apple für das iPhone 12. So könnte das Unternehmen bis zu zwei Millionen Tonnen CO₂-Emissionen jährlich vermeiden, rechnete Apple vor. Das sei vergleichbar mit dem Verzicht auf eine halbe Millionen Autos.

Verkauf ohne Ladegerät unrechtmäßig

Klingt erstmal plausibel, zumal die meisten Menschen vermutlich die typische Schublade alter Kabel, Stecker und Kopfhörer bei sich zu Hause kennen. Ein Gericht sah dies nun etwas anders. Denn die Unternehmen verkauften die Ladegeräte nun einfach separat weiter und sicherten sich so unter dem Deckmantel des Umweltschutzes zusätzliche Einnahmen. Die umweltfreundlichen Einsparungen waren nämlich zugleich Mittel zur Profitmaximierung. Doch ein Urteil aus Brasilien könnte diesem Vorgehen nun Einhalt gebieten. Dort entschied ein Gericht, dass Apple einem Kunden umgerechnet etwa 940 Euro zurück zahlen muss. Der Verkauf eines Mobiltelefons ohne ein entsprechendes Ladekabel verstoße gegen das Verbrauchergesetz, entschied der Richter.

Das gute Geschäft mit dem Umweltschutz

Laut Medienberichten mussten Apple und Samsung in den brasilianischen Großstädten Sao Paulo und Fortaleza ebenfalls bereits Strafen für ihr Geschäftsmodell zahlen. So soll Apple in Sao Paulo zu einer Strafzahlung von knapp zwei Millionen Euro und Samsung in Fortaleza sogar zu fast fünf Millionen Euro Strafe verdonnert worden sein. Diese Strafen dürften die Tech-Firmen allerdings kaum beeindrucken. Wie die britische "Daily Mail" berichtete, hat allein Apple durch das Weglassen der Kopfhörer und Ladestecker fast sechs Milliarden Euro gespart.

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Auch die gesunkenen Verpackungs- und Versandkosten sorgen für mehr Profit bei Apple. Pro Smartphone-Verkauf kommen so etwa 31 Euro zusammen. Dazu kommen die Einnahmen durch separat verkaufte Ladegeräte, laut "Daily Mail" fast 260 Millionen Euro. Da lassen sich gerichtlich verordnete Strafzahlungen verschmerzen. Richtig teuer könnte es für die Konzerne erst dann werden, wenn die Kund*innen sich ihr Geld zurückholen können. Das Einzelurteil aus Brasilien könnte in diesem Fall zur Blaupause für andere Länder werden.

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