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Handelsstreit zwischen USA und China könnte auch Deutschland hart treffen

Im Handelsstreit zwischen den USA und China wird der Ton immer rauer. Experten gehen davon aus, dass der Konflikt auch die EU in Mitleidenschaft ziehen wird. Insbesondere Deutschland könnte am Ende als Verlierer dastehen.

China verhängt Strafzölle auf Soja (Bild: Getty Images)
China verhängt Strafzölle auf Soja (Bild: Getty Images)

Im Hinblick auf den eskalierenden Handelsstreit zwischen den USA und China sieht die Prognose auch für Deutschland düster aus. Gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW): “Gerade Deutschland wäre einer der großen Verlierer eines Handelskonflikts, auch wenn dieser hauptsächlich zwischen China und den Vereinigten Staaten stattfinden würde.“ Schließlich sei das deutsche Wirtschaftsmodell stark vom freien Welthandel abhängig, sagte Marcel Fratzscher weiter.

Die gute Konjunktur würde abkühlen

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Er widerspricht auch denjenigen, die zumindest deutschen Exportunternehmen gute Chancen ausrechnen. Denn die Produkte, die Deutschland exportiere, seien ganz andere als diejenigen aus China oder den USA. Kurzfristig müsse man hierzulande mit größeren Preisschwankungen und umgeleiteten Handelsströmen rechnen. Die langfristigen Auswirkungen wären weniger Jobs, geringere Einkommen und weniger Wohlstand für die Menschen. Wörtlich warnt er: “Eine deutliche Abkühlung der guten Konjunktur, auch und gerade in Deutschland, wäre unweigerlich das Resultat einer Verschärfung des weltweiten Handelskonflikts.“

Lesen Sie auch: China kündigt Strafzölle auf 106 US-Produkte an

Weltweit könnten Investitionen zurückgehen

Gegenüber der “Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ gab der Präsident des Kieler Weltwirtschaftsinstituts eine ähnlich düstere Prognose ab. “Die Unsicherheit durch den Handelskonflikt kann weltweit eine Investitionszurückhaltung auslösen und damit die gesamte Weltkonjunktur ausbremsen“, so die Worte von Dennis Snower. Da mit China und den USA ihre beiden wichtigsten Handelspartner betroffen seien, werde zwangsläufig auch die EU unter den Strafzöllen leiden.

Irgendwann muss Deutschland wohl Stellung beziehen

Gut möglich, dass sowohl die EU als auch Deutschland irgendwann eindeutig Stellung beziehen und sich zu einem ihrer Handelspartner bekennen müssen. Die Sachlage ist auch dann verzwickt, wenn man sich rein auf die wirtschaftlichen Fakten beschränkt. Im vergangenen Jahr haben die Amerikaner deutsche Waren im Wert von 111,5 Milliarden Euro gekauft und waren damit Deutschlands wichtigste Exportmarkt. Nach China wurden laut “FAZ“ Waren im Wert von 86,2 Millionen Euro geliefert. Anders sieht es aus, wenn man Einfuhren und Ausfuhren zusammenrechnet. In diesem Fall ist China Deutschlands wichtigster Handelspartner.