Werbung
Deutsche Märkte schließen in 1 Minute
  • DAX

    18.760,73
    +74,13 (+0,40%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.078,73
    +24,32 (+0,48%)
     
  • Dow Jones 30

    39.461,74
    +73,98 (+0,19%)
     
  • Gold

    2.368,90
    +28,60 (+1,22%)
     
  • EUR/USD

    1,0772
    -0,0012 (-0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    56.762,07
    -885,56 (-1,54%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.261,62
    -96,39 (-7,10%)
     
  • Öl (Brent)

    79,24
    -0,02 (-0,03%)
     
  • MDAX

    26.752,69
    +43,79 (+0,16%)
     
  • TecDAX

    3.400,52
    +16,22 (+0,48%)
     
  • SDAX

    14.843,05
    +61,22 (+0,41%)
     
  • Nikkei 225

    38.229,11
    +155,13 (+0,41%)
     
  • FTSE 100

    8.437,33
    +55,98 (+0,67%)
     
  • CAC 40

    8.211,20
    +23,55 (+0,29%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.332,37
    -13,90 (-0,09%)
     

Grenke-Gründer sagt, Leerverkäufer hat ‘schlichtweg gelogen’

(Bloomberg) -- Rund ein Jahr nach den Betrugsvorwürfen von Fraser Perring gegenüber dem deutschen Leasingunternehmen Grenke AG hat Firmengründer Wolfgang Grenke den Leerverkäufer der Lüge bezichtigt. Zugleich verteidigte er die einstige Auslandsexpansion über Franchisefirmen, die einer der zentralen Kritikpunkte gewesen war.

“Herr Perring hat schlichtweg gelogen”, sagte Grenke in einem Interview mit Bloomberg. Es sei richtig, dass die Grenke AG rechtliche Schritte prüft: “Wenn Aktionäre widerrechtlich durch einen Nutznießer geschädigt worden sind, kann für den Vorstand einer AG - ob er will oder nicht - die Pflicht bestehen, dagegen vorzugehen.” Dabei müsse abgewogen werden, ob wirklich Geld zu holen sei und sich der Aufwand lohne. “Eine Klage in den USA statt in Deutschland ist hier womöglich ein Ansatz, der vielversprechender ist und über den nachzudenken ist.”

Perring hatte seine Vorwürfe über das in den USA ansässige Analysehaus Viceroy Research publik gemacht. Die Aktie der Grenke AG liegt noch immer um ein Drittel unter dem Level vor Bekanntwerden der Anschuldigungen im September 2020. Die Familie von Wolfgang Grenke, der selbst nicht klagen will, ist mit einem Anteil von etwa 40% der größte Aktionär.

Eine Sprecher der Grenke AG sagte, eine Klage werde geprüft und es gebe noch keine Entscheidung. Perring erklärte, Viceroy stehe hinter seinen Analysen.

WERBUNG

Perring hatte Grenke vorgeworfen, Akquisitionen von Franchisefirmen zu nutzen, um zu verschleiern, dass ein Großteil der ausgewiesenen liquiden Mittel nicht existiere. Zudem sprach er von Mängeln bei den internen Kontrollen und möglicher Geldwäsche.

Die Grenke AG hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Eine Untersuchung von Mazars im Auftrag der Finanzaufsicht Bafin ergab laut Grenke keine Zweifel an der Existenz des Leasinggeschäfts, KPMG erteilte dem Konzernabschluss 2020 zudem ein uneingeschränktes Testat. Dennoch wurden bei den Prüfungen auch Mängel festgestellt, etwa bei der bilanziellen Behandlung von Franchisefirmen und der Geldwäscheprävention. Das Management des Unternehmens wurde zudem inzwischen teilweise umgebaut.

Dass die Grenke AG den vollständigen Bericht aus der Bafin-Sonderprüfung nicht veröffentlicht hat, sondern nur Auszüge, hält Grenke für richtig. Er begründete dies damit, dass der Bericht zu viele operative Details enthalte, die Wettbewerbern nicht zugänglich gemacht werden sollten.

“Natürlich blickt man zurück und überlegt, ob man Dinge hätte anders machen sollen. Niemand macht immer alles richtig. Vieles ist eine Beurteilungsfrage”, sagte Wolfgang Grenke. Das Wachstum über Franchisefirmen hält er aber weiterhin für richtig. “Wenn ich heute noch einmal vor der Entscheidung zur Auslandsexpansion stehen würde, würde ich mich wieder für das Franchise-System entscheiden.”

Beteiligung unverändert

Das Unternehmen habe auch andere Wege beim Gang in neue Märkte probiert. Doch bei Zukäufen würden unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen, bei der Gründung von eigenen Niederlassung das Wachstum oftmals langsamer ausfallen “Betriebswirtschaftlich hat das Franchisesystem absolut Sinn gemacht”, sagte Grenke. “Es hat hier keine persönliche Bereicherung zu Lasten der Aktionäre der Grenke AG gegeben.”

Ein Zerwürfnis mit der ausgeschiedenen Vorstandschefin Antje Leminsky besteht laut Grenke nicht. Dass mit Michael Bücker, ehemals BayernLB und Commerz Real, ein neuer CEO von außen angeheuert wurde, habe indes allein der Aufsichtsrat entschieden, dem Grenke inzwischen nicht mehr angehört. Er habe sich auch Finanzchef Sebastian Hirsch in der Rolle vorstellen können, so der Gründer.

Unternehmensanteile will Grenke nicht verkaufen. “Wir sind und bleiben der wichtigste Aktionär, und diese Rolle werden wir auch ausfüllen, beispielsweise indem wir genau auf die Kosten des Unternehmens gucken”, sagte er. Es sei vorgesehen, dass sich Familiengesellschaft, Vorstand und Aufsichtsrat künftig regelmäßig treffen und austauschen.

(Neu: Bafin-Bericht im 7. Absatz)

More stories like this are available on bloomberg.com

Subscribe now to stay ahead with the most trusted business news source.

©2021 Bloomberg L.P.