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VW senkt Gehaltsgarantie für das mittlere Management

Das Garantiegehalt für das mittlere Management bei VW sinkt auf Grund der finanziellen Belastungen im Zuge der Coronakrise. Betroffen sind etwa 18.000 Manager.

Der größte Autokonzern der Welt bekam bereits im ersten Quartal die Corona-Folgen mit deutlichen Gewinn- und Umsatzrückgängen zu spüren. Foto: dpa
Der größte Autokonzern der Welt bekam bereits im ersten Quartal die Corona-Folgen mit deutlichen Gewinn- und Umsatzrückgängen zu spüren. Foto: dpa

Volkswagen setzt wegen der Auswirkungen der Coronakrise den Rotstift bei den Managergehältern an. Der Autobauer kippte nach Angaben vom Mittwoch die erst Ende vergangenen Jahres den rund 18.000 Führungskräften gegebene Garantie, wonach die fixen und variablen Gehaltsanteile für eine Übergangszeit von drei Jahren gesichert sein sollen.

Demnach sollten die Manager für das Jahr 2020 mindestens 100 Prozent ihrer letzten Bezüge bekommen, in den Folgejahren 90 und 80 Prozent. Mit der Übergangsregelung wollte VW die Akzeptanz für den Wechsel in ein neues, stärker an der Rendite ausgerichtetes Bonussystem erhöhen.

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Außerdem setzt Volkswagen Beförderungen ins Management und die für dieses Jahr geplante Gehaltserhöhung für die Führungskräfte aus. Beides wird nach Angaben eines Sprechers in das nächste Jahr verschoben. Auch für die mehr als 100.000 VW-Tarifkräfte in Deutschland wird es im laufenden Geschäftsjahr wegen der Corona-Belastungen keine Erhöhungen geben.

Der VW-Konzern reagiert damit auch ein Stück weit auf Kritik aus Politik und Öffentlichkeit aus den zurückliegenden Wochen. Volkswagen musste sich insbesondere aus den politischen Parteien kritische Worte dafür anhören, dass sich der Konzern zwar einerseits für staatliche Kaufanreize beim Autokauf ausspreche, aber andererseits unverändert seine Boni für das Management auszahlen wolle.

Ein anderer Kritikpunkt ist die großzügige Dividende, die der Konzern im Februar noch vor Ausbruch der Coronakrise beschlossen hatte. Die Dividende soll demnach etwa um ein Drittel steigen, an die Aktionäre würden damit gut drei Milliarden Euro ausgeschüttet. Volkswagen begründete den Anstieg mit dem guten Geschäftsverlauf des vergangenen Jahres.

Die endgültige Entscheidung über die Dividende ist allerdings noch nicht gefallen; darüber muss final die Hauptversammlung beschließen. Volkswagen hatte das ursprünglich Anfang Mai geplante Aktionärstreffen ausgesetzt. Einen neuen Termin gibt es noch nicht.

Verhandlungen über die folgenden Jahre

Die neue Gehaltsregelung für das Volkswagen-Management sieht vor, dass für 2020 nur noch eine Bestandssicherung von 90 Prozent des Vorjahresgehalts gilt. Das Fixgehalt soll dabei nicht angetastet werden. Beim variablen Gehaltsbestandteil können die jetzt beschlossenen Kürzungen jedoch bis zu 25 Prozent ausmachen. Im Einzelfall werden VW-Führungskräfte dann in absoluten Beträgen voraussichtlich mehrere 10.000 Euro verlieren.

Über die Regelung für die Jahre 2021 und 2022 will der Konzern noch mit seinen Managern verhandeln. Hier soll es eine Einigung spätestens bis Jahresende geben. Die tatsächliche Geschäftsentwicklung liefere dann eine bessere Basis, um über die weiteren Gehaltszahlungen der 18.000 Führungskräfte zu entscheiden. Dass die ursprünglichen Zusagen mit 90 und 80 Prozent des früheren Gehaltsniveaus gehalten werden können, gilt im Konzern schon jetzt als unwahrscheinlich.

Für die Beschäftigten sollten die Auswirkungen der Coronakrise gering gehalten werden. „Nun muss aber auch das Unternehmen Konsequenzen aus den mit der Coronakrise verbundenen Produktionsausfällen, Absatzrückgängen und sonstigen Einschränkungen des laufenden Betriebs ziehen“, hieß es in einer konzernweit an die betroffenen Mitarbeiter verschickten Mail, die dem Handelsblatt vorliegt. Das Management und die außertariflichen Mitarbeiter leisteten damit ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität des Unternehmens.

An die großzügigen Boni für das Jahr 2019, die bei Volkswagen jetzt traditionell im Mai ausgezahlt werden, wird der Konzern jedoch nicht herangehen. Aus rechtlichen Gründen sei das nicht möglich, hieß es dazu im Unternehmen. Die Boni für 2019 fallen wegen der guten Geschäftsentwicklung ähnlich üppig aus wie vorgeschlagene Dividende. Die jetzt beschlossenen Einsparungen beim Gehalt werden sich im VW-Management demnach also erst im Mai kommenden Jahres bemerkbar machen.