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Die ganz große Verschwörung?

Der Banker Jörg Kukies wird Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Er kommt aus dem gleichen Haus wie Mario Draghi und US-Finanzminister Steven Mnuchin.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat seine Führungsmannschaft im Ministerium komplettiert. Keine Personalie erweckt dabei so viel Aufmerksamkeit wie die Ernennung des Goldman-Sachs-Topbankers Jörg Kukies zum Staatssekretär für Finanzmarktregulierung und Europa.

Macht Scholz damit einen Bock zum Gärtner, wie der grüne Abgeordnete Gerhard Schick befürchtet? Imitiert Scholz gar Donald Trump und macht die Brandstifter zur Feuerwehr, wie der linke Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi erklärt? Natürlich musste Scholz wissen, dass seine Berufung von Kukies für Verwunderung und Empörung sorgen würde.

An Scholz perlen solche Anwürfe ab, er grient eher über einen solchen Coup. Der Minister war auf der Suche nach einem Fachmann, der die Banken und Finanzmärkte aus dem Eff-Eff kennt. Das tut Kukies gewiss. Gleichzeitig hat der 50-Jährige eine rote Vergangenheit, er war einst Juso-Vorsitzender in Rheinland-Pfalz. Nun wird es darauf ankommen zu erfahren, wem Kukies' Solidarität gehört: Goldman Sachs, wo er 17 Jahre lang arbeitete oder dem Bundesfinanzministerium.

Legendär ist das Netzwerk von Goldman Sachs, zu dem EZB-Präsident Mario Draghi ebenso gehört wie US-Finanzminister Steven Mnuchin. Es wäre natürlich eine Verschwörung größten Ausmaßes, wenn nun die GS-Boys an den politischen Schalthebeln in Washington, Frankfurt und Berlin die Weltherrschaft übernehmen würden. Vielleicht läuft es aber auch ganz anders ab. Vielleicht nutzt Kukies sein Netzwerk, um für die deutschen Positionen zu werben, die nicht unbedingt vom Rest der Welt geteilt werden. Und dann gibt es ja auch noch die Ministerialbürokratie in Berlin. Dazu zählt der für die Finanzmärkt zuständige Abteilungsleiter Lewin Holle, übrigens selbst früher in der Finanzbranche tätig. Diese Fachleute würden gewiss rechtzeitig Alarm schlagen, sollte Kukies seinen Minister auf Abwege bei der Bankenunion oder der für Deutschland so sensiblen Einlagensicherung führen. Scholz selbst hat zudem gleich zu Beginn klargemacht, dass er ein "deutscher Finanzminister" ist.