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Von Frequent Traveller bis HON Circle Member: Lohnt sich das Meilensammeln?

Ist ein Rührei vor dem Flug wirklich 1000 Euro wert? Ein nüchterner Blick auf die Statuskarten des Bonusprogramms der Lufthansa.

Wer so viel fliegt, dass es für eine Lufthansa-Statuskarte reicht, kann sich freuen. Denn sie hilft vor allem dann, wenn beim Reisen mal nicht alles nach Plan geht.

Gleichzeitig verstehen Fluggesellschaften, aus den Meilenprogrammen ein gutes Geschäft zu machen und die Kunden an sich zu binden. Denn es wartet stets eine noch prestigeträchtigere Karte.

Wie viele Meilen müssen Kunden sammeln, um welchen Status zu erhalten?

Was bringen ihnen die edlen Karten? Und wie viel Geld kostet dieser Spaß?

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Frequent Traveller

Voraussetzungen: Den niedrigsten Status der Lufthansa erhält man über 30 Flugsegmente oder über die Schwelle von 35.000 Statusmeilen. Auf Kurzstrecken ist die Airline recht knauserig bei der Meilenvergabe. Für einen LH-Flug von München nach Berlin gibt es etwa in der günstigsten Buchungsklasse K lediglich 125 Statusmeilen. Einfacher geht die Statusjagd daher über die 30 Segmente. Dort gelten nicht nur Flüge mit Lufthansa, sondern unter anderem auch mit Swiss, Austrian, Eurowings, Croatia Airlines, LOT, Air Dolomiti, Brussels oder Luxair.

Kosten: „Wer sich ganz geschickt anstellt, kann den FTL für 1000 Euro oder sogar weniger bekommen“, erklärt Moritz Lindner vom Reiseportal Reisetopia. Das gelingt aber nur mit 30 sehr günstigen Tickets, wie etwa von Eurowings ab 29 Euro. Für die meisten Passagiere ist das unrealistisch.

Die Kosten dürften sich auf mehrere Tausend Euro belaufen. Wer es eilig hat – und genug Geld besitzt: Mit einem Hin- und Rückflug von Frankfurt nach São Paolo in der First Class (ca. 7000 Euro), hat man in der Regel die nötigen Meilen zusammen. Wer einen Abflug im Ausland nicht scheut, schafft es noch deutlich günstiger. Einmalig und nur für ein Jahr lässt sich der FTL für 500 Euro verlängern.

Leistungen: Jeden Lufthansa-Status erhält man für mindestens zwei Kalenderjahre. Bei den Airlines der Lufthansa-Gruppe bietet der FTL schon erhebliche Vorteile. Die Meilen sind ab dieser Statusstufe unbegrenzt gültig, man darf in der Regel mehr Freigepäck mitnehmen, kann am Business-Class-Counter einchecken und erhält Zugang zu den Business-Class-Lounges der Lufthansa Group. Gäste darf man dabei nicht mitnehmen.

Wer mit Eurowings fliegt, muss für die Lounge aber mindestens den Smart-Tarif buchen, der 24 Euro mehr kostet. Für die FTL-Verlängerung um zwei Jahre sind erneut die gleiche Anzahl an Flügen oder Statusmeilen erforderlich, wobei ein 25-prozentiger „Executive Bonus“ hilft.

Fazit: Wer viel in Deutschland oder Europa fliegt, kann als Frequent Traveller schon ein dichtes Lounge-Netzwerk nutzen. Auch wer fast nur mit Eurowings unterwegs ist, kommt so in den Genuss eines Status. Begehrte Vorteile wie die Fastlane-Nutzung bietet der FTL aber nur eingeschränkt an wenigen Flughäfen – und auch nur dann, wenn man nicht mit Eurowings fliegt. Bei Partnern der Star Alliance, zu der die Lufthansa gehört, erhält man lediglich höhere Priorität auf Wartelisten und bei Standby-Flügen – darf aber keinesfalls in die Lounge oder sonstige Vorteile nutzen.

Senator

Voraussetzungen: Der Senator lässt sich nur über Statusmeilen erfliegen: 100.000 müssen es innerhalb eines Kalenderjahres sein. Sammeln kann man bei den zuvor erwähnten Mitgliedern der Lufthansa-Gruppe sowie bei allen 28 Partnerfluggesellschaften der Star Alliance. Wer nur innerdeutsch und -europäisch fliegt, wird den Status nur erreichen, wenn er regelmäßig in der Business-Class sitzt.

Kosten: Je teurer eine Buchungsklasse ist, desto mehr Statusmeilen gibt es. In der günstigsten Business-Buchungsklasse schreibt Miles & More 100 Prozent der Entfernungsmeilen gut. Für einen Hin- und Rückflug von Frankfurt nach Los Angeles sind das rund 11.500 Statusmeilen. Für den Senator müsste man also neunmal Business hin und zurück nach L.A. fliegen. 300 Prozent der Entfernungsmeilen bekommt man in der First Class. Wer dreimal First Class auf der Langstrecke fliegt, hat den Senator in der Regel in der Tasche – wird dafür dann aber auch gern 20.000 Euro los.

Legt man den Abflug ins Ausland, lässt sich der Preis oft nach unten schrauben. Noch günstiger geht es abseits des Kranichs: Portugals TAP oder auch Thai Airways schreiben in der Business-Class 200 Prozent der Entfernungsmeilen gut. Dort würde also die Hälfte der Business-Reisen reichen. „Im besten Fall zahlt man wohl zwischen 4000 und 6000 Euro für den Senator“, rechnet Lindner vor. Auch der SEN lässt sich übrigens einmalig für ein Jahr verlängern. Preis: 2000 Euro.

Leistungen: Senatoren können am First-Class-Schalter einchecken, dürfen als Erste ins Flugzeug, in der Economy bleibt meist der Nebenplatz frei. Obendrein bekommen Statusinhaber zwei Upgrade-Voucher und die Kreditkarte von Miles & More kostenlos. Bei Lufthansa, Swiss und Austrian dürfen fortan die etwas schickeren Senator-Lounges genutzt werden – inklusive einer Begleitung. Eigene Kinder unter 18 dürfen zusätzlich mit hinein.

Der Senator bedeutet gleichzeitig den Gold-Status bei der Star Alliance. Wer mit Thai oder Singapore Airlines unterwegs ist, bekommt dort ebenfalls Lounge-Zugang, mehr Freigepäck und Zugang zur Fastlane an der Sicherheitskontrolle. Nur: Auch bei Eurowings, nicht Teil des Luftfahrtbündnisses, muss für die Lounge mindestens Smart gebucht werden.

Fazit: Der Senator macht das Reisen schon viel komfortabler. Die Hürden sind allerdings hoch. Wem es vor allem um den Gold-Status der Star Alliance geht, ist bei anderen Meilenprogrammen wohl besser aufgehoben.

HON Circle Member

Voraussetzungen: Für den höchsten Status sind die Hürden extrem: 600.000 HON-Meilen müssen dafür in zwei aufeinanderfolgenden Kalenderjahren erflogen werden. HON-Meilen gibt es nur in Business- und First Class sowie nur bei vollintegrierten Miles- & -More-Partnern wie Swiss, Austrian oder LOT. Flüge bei anderen Star-Alliance-Partnern zählen nicht dazu. Nur wer wirklich sehr häufig in den Premiumkabinen der Lufthansa-Gruppe unterwegs ist, hat überhaupt eine Chance auf die schwarze Karte.

Kosten: Man muss viel fliegen – und viel Geld ausgeben. Die Eurowings-BizClass lässt sich innerdeutsch mitunter für 99 Euro buchen, dafür gibt es 1250 HON-Meilen. Mit 480 Eurowings-Segmenten in zwei Jahren wäre man am Ziel, hat dann aber auch knapp 50.000 Euro ausgegeben – und saß fast jeden Tag im Flieger. Realistischer geht es über Langstrecken, die Meilenschwelle liegt im Vergleich zum Senator aber sechsmal höher.

Es sind zig Flüge in der Business oder viele in der First notwendig. Findige Flugoptimierer schaffen den HON mit sieben First-Flügen. „Realistisch sind Ausgaben zwischen 20.000 und 30.000 Euro“, sagt Lindner. Es gebe aber auch Kunden, die gut und gerne den vier- oder fünffachen Betrag für den HON ausgeben.

Leistungen: HONs dürfen immer mit Begleitung in die First-Class-Lounges der Lufthansa-Gruppe. Bei Eurowings muss es allerdings auch hier der Smart-Tarif sein. Zu den Lounges zählt auch das exklusive First-Class-Terminal in Frankfurt mit eigener Sicherheits- und Passkontrolle, À-la-carte-Restaurant, Whisky-Bar und Schlafzimmern. In Frankfurt wird man immer mit der Limousine zum Flieger gebracht, in Wien, Zürich und München, wenn das Flugzeug eine Außenposition hat.

HONs erhalten sechs Upgrade-Voucher, den Senatorstatus für ihren Partner sowie einen persönlichen Ansprechpartner bei der HON-Hotline. Bei der Star Alliance ist Gold die höchste Stufe, daher sind die Vorteile die gleichen wie beim Senator. Für die Requalifikation sind wieder 600.000 HON-Meilen in zwei Jahren erforderlich. Kaufen kann man sich die Verlängerung allerdings nicht.

Fazit: Den HON bekommen nur extreme Vielflieger. Dafür sind die Leistungen bei Lufthansa und Co. aber auch einzigartig – vor allem das Terminal in Frankfurt. Wer nur auf dieses Erlebnis aus ist, kann aber auch einfach einen First-Class-Flug buchen. Wer vorwiegend mit der meist günstigeren Konkurrenz gen USA oder Asien abhebt, ist mit einem Star-Gold bei einer anderen Airline deutlich günstiger aufgehoben.