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HAMBURG/BREMENHAVEN (dpa-AFX) -Der Einstieg der Reederei MSC beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA DE000A0S8488
sorgt in Bremen und Bremerhaven für Unsicherheit. "In der Folge der Beteiligung an der HHLA kann es zu Ladungsverlagerungen im deutschen und europäischen Containerumschlag kommen. Ob dies Auswirkungen auf die Ladungsvolumina in Bremerhaven haben wird, kann noch nicht abschließend bewertet werden", teilte das Bremer Ressort für Wirtschaft, Häfen und Transformation am Mittwoch mit.
Die weltweit größte Containerreederei MSC mit Sitz in Genf und die Stadt Hamburg unterzeichneten nach eigenen Angaben einen verbindlichen Vorvertrag zur Gründung einer strategischen Partnerschaft. Derzeit hält Hamburg rund 69 Prozent an der börsennotierten HHLA. Diese soll künftig in einem Joint Venture geführt werden, wobei die Stadt 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent der Anteile halten.
In Bremerhaven ist MSC in einem Joint Venture mit Eurogate am MSC Gate Bremerhaven beteiligt. Diese 50-prozentige Beteiligung solle bestehen bleiben, versicherte MSC-Chef Soren Toft. Allerdings werde man sich künftig stärker auf Hamburg konzentrieren. Der Betreibervertrag für das MSC Garte in Bremerhaven wurde erst kürzlich bis zum Jahr 2048 verlängert. "Vor diesem Hintergrund gehen wir deutlich davon aus, dass es nicht zu einer Reduktion von MSC Geschäft am Standort Bremerhaven kommen wird", betonte das Bremer Ressort für Wirtschaft, Häfen und Transformation.
Das Bremer Hafenlogistik-Unternehmen BLG Logistics Group zeigte sich überrascht. "Wir werden uns das sehr genau ansehen und analysieren", sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Dreeke. Die BLG-Tochtergesellschaft Eurogate und HHLA hatten vor der Corona-Pandemie Gespräche über eine Zusammenlegung ihrer norddeutschen Containerterminals in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven geführt. "Für die bremischen Häfen erwarte ich keine negativen Auswirkungen."
Die Bremer CDU-Fraktion befürchtet den Verlust weiterer Marktanteile besonders im Geschäft des internationalen Container-Umschlags. Das Land Bremen müsse eine Strategie vorlegen, wie die Infrastruktur für den Container-Umschlag an der Weser möglichst zügig modernisiert und wann die Außenweser vertieft werden soll.