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Warum der Fiat-Chrysler-Chef einen globalen Autoriesen erschaffen will

Vier Tage war der neue Fiat-Chrysler-Chef Michael Manley im Amt, als sein Mentor Sergio Marchionne am 27. Juli starb. Nun schickt sich der 55-jährige Brite an, auch den letzten Willen des legendären Auto-Managers zu erfüllen und Fiat-Chrysler (FCA) mit einem anderen Unternehmen zusammenzuschließen: Eine Fusion mit Renault würde mit weltweit 8,7 Millionen verkauften Fahrzeugen den drittgrößten Autohersteller nach VW und Toyota schaffen.

Dabei bringt Manley Erfahrung mit, die ihm helfen, den weltweiten Autoriesen zu schmieden. In der englischen Grafschaft Kent geboren, arbeitete der Ingenieur zunächst in der Autofinanzierung und später bei den Autohäusern von Renault und Peugeot. 2003 wechselte er zu Daimler-Chysler, wo er später die Trennung der beiden Häuser und die Krise von Chrysler überlebte.

Unter dem neuen Besitzer Fiat und der Führung von Sergio Marchionne baute Manley das damals brach liegende Asien-Geschäft auf. Dann ernannte ihn Marchionne zum Chef von Jeep, später verantwortete er auch die Marke Ram. Bei Jeep steigerte Manley die Zahl der verkauften Autos von 320.000 im Jahr 2009 auf 1,4 Millionen im Jahr 2017.

Manley habe dafür gesorgt, dass Marchionnes Pläne Wirklichkeit wurden, lobt ihn der ehemalige Chrysler-Präsident Jim Press. „Sergio war der Architekt und Mike war sein Hauptspieler.“ Sein Erfolg bei Jeep war wohl der wichtigste Grund, warum Marchionne ihn als seinen Nachfolger in Stellung brachte.

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„So ein Vermächtnis anzutreten ist keine einfache Aufgabe“, sagte er auf der Trauerfeier für Marchionne, der einst Fiat saniert und später mit Chrysler einen globalen Autokonzern geformt hatte. „Ich werde nicht versuchen, Sergio zu sein, aber ich werde mein Bestes tun, Sergios Andenken zu ehren.“

Sein Versprechen löst er nun ein, indem er eine Fusion mit Renault initiiert. Es war Marchionne, der überzeugt war, dass Fiat-Chrysler alleine nicht überleben könne. Er hatte viele Gespräche geführt und sich bei General Motors direkt angeboten, nur um eine Abfuhr von GM-Chefin Mary Barra zu kassieren. Manley scheint mit seinen Anbahnungsversuchen mehr Erfolg zu haben. „In der Renault-Gruppe haben wir einen gleichgesinnten Partner gefunden, der die Zukunft so sieht wie wir“, schreibt er an seine Mitarbeiter.

Industrie-Beobachter meinen, dass Marchionne bei seinem Werben um Partner oft an seinem ruppigen Ego gescheitert ist. Manley hingegen verfügt über ein weniger ausgeprägtes Ego. Beide seien zwar ähnlich zielorientiert, aber unterschiedlich im Stil, sagt der ehemalige Co-Präsident von Chrysler, Jim Press.

Weniger Ego

„Manley ist einer, der Konsens schafft und das Geschäft der Händler kennt“, sagt Press. Und es könnte genau dieses Detail sein, das eine Fusion ermöglichen könnte. Manley scheint sogar bereit, im Namen der Fusion seinen Posten zu opfern.

Trotz seiner guten Arbeit hat sich Manley in den Augen der Beobachter bisher nicht das Prestige erarbeitet, das es bräuchte, um den neuen Konzern zu lenken. Über die Führung werden letztlich die Aktionäre entscheiden. Der bisherige FCA-Hauptaktionär

Exor der Agnelli-Familie würde an dem neuen Unternehmen 13 Prozent halten, die französische Regierung und Nissan jeweils 7,5 Prozent. Derzeit wird spekuliert, dass der FCA-Präsident und Exor-Chef John Elkann Aufsichtsratschef werden könnte und der amtierende Chairman von Renault, Jean-Dominique Senard, neuer CEO. Aber auch der amtierende Vorstandsvorsitzende Thierry Bolloré scheint noch im Rennen zu sein.

Mehr: Fiat-Chrysler und Renault könnten schon bald zusammenwachsen. Lesen Sie hier, wie ein möglicher neuer Autoriese VW unter Druck setzen würde.