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Vor der Fed-Entscheidung sind alle Bullen: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Jan-Patrick Barnert über Absicherungen. — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie Sonntags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox.

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Bullen-Sorgen

Der heutige US-Zinsentscheid hält vermutlich keine großen Überraschungen bereit, aber angesichts der über-bullischen Positionierung von gefühlt allen, könnten auch kleine Hoppalas der Fed das Gewinnmitnahmen-Faß zum Überlaufen bringen. Vor allem die Andeutungen zum weiteren Zinspfad werden dabei von Bedeutung sein. Sieben Sektoren des Stoxx 600, darunter Chemie, Industrie, Autos und Banken, sind bereits überkauft, während Momentum-Indikatoren sich weiter abschwächen. Ein guter Moment, um sich gegen größere Schwankungen am europäischen Aktienmarkt abzusichern, finden die Derivate-Strategen der Bank of America.

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Der Euro Stoxx 50 liegt mit fast 5.000 Punkten in einem Bereich, den viele Marktteilnehmer in ihrer Laufbahn noch nicht gesehen haben — bei einer äußerst geringen realisierten Volatilität. Solche Extreme bleiben in der Regel nicht lange bestehen, meinen die Strategen. Die Gefahr wächst, dass alle zur gleichen Zeit in Richtung Ausgang rennen. Einige Investoren nutzten jüngst das sehr günstige Niveau, um sich gegen kurzfristiges Ungemach an den Börsen abzusichern. Frei nach dem alten Motto: Absicherung kaufe stets dann, wenn man kann und nicht unter Zwang.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Alexander Kell, Stefan Nicola und Verena Sepp: California calling, Stromer überlegen, Daten-Glaskugel, wir können alles — sogar Krypto und es ist kompliziert.

California calling

Für 1,1 Milliarden Franken kauft der Baseler Pharmazulieferer Lonza ein Werk der Roche-Tochter Genentech in Vacaville, eine Autostunde von San Francisco entfernt. Die Anlage ist weltweit eine der größten Produktionsstätten für Biologika, der am schnellsten wachsenden Sparte Lonzas, die Antikörper und Proteine für große Pharmakonzerne herstellt. Lonza wird die rund 750 Angestellten des Standorts übernehmen und die dortige Produktion von Roche übergangsweise weiterführen. Weitere 500 Millionen Franken sollen in die Modernisierung des Werks fließen — Lonza erwartet dank des Zukaufs ein höheres Umsatzwachstum in den nächsten Jahren von 12% bis 15%. Die Aktien stiegen in Zürich zwischenzeitlich um über 5%. Bei der Schweizer Idorsia ging es sogar 18% nach oben, nachdem die US-Arzneimittelbehörde FDA grünes Licht für sein Bluthochdruckmittel gegeben hat. Laut Jefferies ist damit der Weg für das nächste Medikament geebnet.

Stromer überlegen

Sind Elektrofahrzeuge wirklich klimafreundlicher als Verbrenner? Auch wenn man die Herstellung berücksichtigt und die Tatsache, dass bei der Stromerzeugung Emissionen anfallen können? Eine neue BloombergNEF-Studie beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja. Am Anfang der Laufzeit eines jeden Batterieautos wiegt die Klimalast aufgrund der Produktionsemissionen noch schwer. Doch sobald sie gefahren werden, holen sie auf und die Bilanz wendet sich im Vergleich zu Verbrennern zu ihren Gunsten. Wie viel niedriger hängt davon ab, wie weit sie gefahren werden und wie sauber das Stromnetz ist, in dem sie aufgeladen werden. Die neue BNEF-Studie analysiert Daten aus den USA, China, Deutschland, Großbritannien und Japan. In jedem dieser Märkte wären die CO2-Emissionen eines mittelgroßen E-Autos, das heute hergestellt und 250.000 Kilometer gefahren wird, um 27% bis 71% niedriger als die von Verbrennern. In den USA sind E-Autos schon nach gut zwei Jahren Fahrzeit sauberer, in China dauert es wegen des hohen Anteils von Kohlestrom noch 10 Jahre. Deutschland liegt mit rund vier Jahren in der Mitte.

Daten-Glaskugel

Während sich bei der EZB ein Zinssenkungsstart im Juni abzeichnet, will sich Christine Lagarde nicht festlegen, wie es danach weitergeht. Auf der Frankfurter Konferenz The ECB and its Watchers betonte die Notenbankchefin, dass die Entscheidungen datenabhängig bleiben und von Sitzung zu Sitzung erfolgen müssen. “Das bedeutet, dass wir uns auch nach der ersten Zinssenkung nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad festlegen können.” Für die Glaskugel der Anleger wurde indessen ein Upgrade in Aussicht gestellt. Ein bislang interner EZB-Indikator für die Lohnentwicklung soll routinemäßig veröffentlicht werden. Ab wann ist noch unklar. Bei der morgigen Zinsentscheidung in der Schweiz erwartet eine kleine Gruppe von Banken indessen eine faustdicke Überraschung: Die erste Leitzinssenkung eines wichtigen Industrielands im aktuellen Zyklus.

Wir können alles, sogar Krypto

Für die Börse Stuttgart war es ein Coup: Die DZ Bank und damit der gesamte genossenschaftliche Bankensektor haben durchblicken lassen, dass sie bei Handel und Verwahrung von Krypto-Münzen mit dem Marktplatz aus Baden-Württemberg zusammenarbeiten werden. Dieser verfügt über die nötige Infrastruktur, die er auch Dritten zur Verfügung stellt. Anders als die Sparkassen machen Volks- und Raiffeisenbanken Tempo bei der Schaffung einer Lösung, mit der Privatkunden schon bald Bitcoin und Ähnliches kaufen können. Souad Benkredda, Vorstandsmitglied des genossenschaftlichen Spitzeninstituts DZ Bank, sagte im Bloomberg-Interview, dass im Laufe des Jahres die ersten Primärbanken in die Pilotphase gehen sollen. Das bleibt im Rest der Branche sicherlich nicht unbemerkt. Eigenen Angaben zufolge spricht die Börse Stuttgart derzeit mit vielen traditionellen Banken und Brokern in ganz Europa, die ihren Kunden den Handel von Krypto-Token anbieten möchten. CEO Matthias Voelkel wollte gegenüber Bloomberg zwar keine konkreten Namen nennen, zeigte sich aber äußerst überzeugt, dass Krypto-Münzen keine Asset-Klasse in der Nische mehr sind.

Es ist kompliziert

Mit Blick auf die US-Wahlen im November ist nicht nur die Frage, wie viele Amerikaner den amtierenden Präsidenten Joe Biden als rüstig genug für sein Amt ansehen und wie viele Donald Trump als Gefahr für die Demokratie. Nicht unerheblich dürfte auch die Frage sein, wie viel Gegenwind Trump aus den Gerichten entgegenweht. Nachdem er einen Zivilprozess wegen Betrugs bei der Bewertung seines Vermögens verloren hat, schuldet er dem Staat New York 454 Millionen Dollar. Er hat das Urteil zwar angefochten. Dennoch hat er nur noch bis 25. März Zeit, eine Kaution über 120% der Summe zu hinterlegen. Was passiert, wenn er das Geld nicht aufbringt, ist eine komplexe Frage, die Bloomberg News analysiert hat. Verwirrung herrscht indessen an der Grenze zu Mexiko. Der Oberste Gerichtshof der USA hat Texas gestern erlaubt, illegale Migranten mit Polizeigewalt abzuschieben. Inzwischen hat ein Berufungsgericht jedoch erneut die Umsetzung des texanischen Abschiebegesetzes blockiert.

Was sonst noch passiert ist

  • Deutsche Baby-Flaute

  • Douglas zum Schnäppchenpreis

  • Glückliche Finnen

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