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Fünf Themen des Tages: Milliardengewinn bei Tesla, Virusrätsel

(Bloomberg) -- Desinfektionmittel kein Renner mehr, China-Aufruhr belastet weiterhin die Märkte, Tesla mit Milliardengewinn, Risikoscheu und ungelöste Virus-Rätsel. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Desinfektions-Müdigkeit trifft Reckitt

Reckitt Benckiser sieht sich wie viele Unternehmen steigenden Kosten ausgesetzt. Allerdings leidet der Konsumgüter-Konzern gleichzeitig auch unter einem in mehrerlei Hinsicht unangenehmen Trend: dem rückläufigen Absatz von Desinfektionsmitteln. Das hierzulande für seine Marke Sagrotan bekannte Unternehmen vertreibt verschiedenste Reinigungsmittel (die wohl weiterhin gut nachgefragt werden), allerdings eben auch Desinfektionsmittel wie Lysol und Dettol und beklagt, manche Verbraucher sorgten sich mittlerweile weniger um die Pandemie und kauften entsprechend weniger der Virenvernichter. Für Reckitt bedeutet die Kombination dieses Jahr voraussichtlich sinkende Profitabilität. Für Bürger, die sich angesichts zunehmender Infektionszahlen und der aggressiven Delta-Variante sorgen, dürfe der Trend eher privat für ungute Gefühle sorgen. Reckitt-Aktionären beschert die Kombination heute ein Kursminus von bis zu 10%.

China-Verwerfungen

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Die chinesischen Aktienbörsen präsentierten sich am Dienstag wiederum sehr schwach - der CSI300 fiel mit bis zu 3,6% so stark wie zuletzt vor einem Jahr. Auch am Montag ging es dort schon deutlich nach unten. Die chinesische Regierung geht derzeit gegen Unternehmen aus den Bereichen Technologie und Bildung vor, um das Ausufern von Ungleichheit und finanziellen Risiken einzudämmen. Bildungsunternehmen, die Inhalte aus Chinas Schulen vermitteln, dürfen keine Gewinne damit erwirtschaften. Lieferdienste müssen Fahrern mindestens die lokalen Mindestlöhne zahlen. Das mag ernüchternd sein für Investoren, die aus der Vergangenheit eher an staatliche Hilfen für die Finanzmärkte dort gewohnt waren. Das Entscheidende aus Sicht der Anleger ist laut Daniel So, Stratege bei CMB International Securities Ltd, ob das Vorgehen auf weitere Branche ausgeweitet werden wird. Für Schnäppchenjäger sei es noch zu früh. Die Vorgänge nähren mittlerweile bereits Spekulationen, die USA könnten Investitionen in China oder Hongkong beschränken.

Milliardengewinn bei Tesla

Tesla verdiente im zweiten Quartal besser als erwartet: Erstmals kletterte der Nettogewinn der Kalifornier auf 1 Milliarde Dollar. Es war der achte Quartalsgewinn in Folge. Das Y Massenmodell und das Model 3 liefen gut, so dass sich der operative Gewinn vervierfachte - trotz knapper Chips und überfüllter Häfen und der Kosten für den Anlauf der Modelle S sowie X. Laut Analyst Ben Kallo von Robert W. Baird ist Tesla damit auf Kurs, nach Profitabilität der “best in class”-Autobauer zu werden. Um den Kurs deutlich nach oben zu bewegen, könnte es angesichts der Bewertung des von $600 Milliarden jedoch nicht reichen. Durchschnittlich will Tesla weiterhin den Absatz um 50% pro Jahr steigern – in manchen Jahren auch schneller, wie voraussichtlich in 2021. Die Produktion des Model Y soll bis Jahresende starten in den beiden Fabriken in Austin, Texas und bei Berlin.

Risikoscheu an der Börse

Angesichts der morgigen Fed-Entscheidung zur weiteren Geldpolitik tendieren Europas Börsen im Mittagshandel leichter. Die US-Futures signalisieren auch für die Wall Street eine Eröffnung auf niedrigerem Niveau. Im Dax zeigt nur die SAP-Aktie ein deutliches Plus (1%), die damit die Verlust der vergangenen Woche eingrenzte. Am stärksten unter Druck stehen die Titel von Bayer (-2,3%) angesichts der Explosion im Leverkusener Chemiepark, an dem 70 Unternehmen aktiv sind und der von Currenta betrieben wird. Nach Polizeiangaben ist die Situation in Leverkusen-Wiesdorf noch immer unübersichtlich. Ausmaß und Ursache der Explosion sind noch nicht bekannt. Autofahrer sollen den Bereich umfahren, Anwohner in geschlossenen Räume bleiben sowie Fenster und Türen geschlossen halten.

Virus-Divergenzen

In Tokio, derzeit Gastgeber der zuschauerlosen olympischen Sommerspiele, wurde am Dienstag die Rekordzahl von 2.848 Corona-Neuinfektionen festgestellt. In Südostasien grassiert das Virus dergestalt, das geschlossene Fabriken womöglich zu Knappheit bei Turnschuhen führen könnten. In London werden die Einschränkungen zur Eindämmung von Neuinfektionen derweil gelockert und die Büros sind als Folge wieder so voll wie zuletzt vor 16 Monaten. Der große Anstieg bei der Büropräsenz, auf den manche Arbeitgeber gehofft hatten, ist das allerdings noch nicht. Der derzeitige Rückgang der Neuinfektionen in Großbritannien überrascht derweil die Wissenschaftler: die knapp 25.000 Fälle vom Montag vergleichen sich mit beinahe 40.000 eine Woche zuvor. Als mögliche Gründe werden etwa sonniges Wetter oder ein Rückgang nach hohen Zahlen im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft in Betracht gezogen. Oder wird einfach weniger getestet und damit weniger gefunden, womöglich das gegenteilige Phänomen, welches derzeit in Tokio zu beobachten ist? Gut vorstellbar, dass manch urlaubsreifer Brite zugunsten von zwei Wochen in Magaluf oder anderswo den einen oder anderen Test einfach ausfallen lässt.

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©2021 Bloomberg L.P.