Füllstand der Gasspeicher in Deutschland fällt mit 86,5 Prozent auf den tiefsten Stand in dieser Heizperiode
Der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland ist am Wochenende auf den niedrigsten Stand in dieser Heizperiode gefallen. Der Füllstand sank am Samstag um 0,63 Prozentpunkte auf 86,5 Prozent. Das geht aus Daten hervor, die der europäische Gasspeicherverband GIE veröffentlichte. So niedrig war der Vorrat in den Speichern zuletzt im vergangenen Sommer, am 5. September 2022.
Der Füllstand geht seit nunmehr zwei Wochen stetig zurück. Wichtigste Ursache ist der höhere Verbrauch infolge niedriger Temperaturen. Auch die Importe waren zuletzt auf einem niedrigeren Niveau.
Der Vorrat an Erdgas nahm auf 213,3 Terawattstunden ab. Dies allein reicht noch für den Verbrauch von knapp zwei Wintermonaten. Zum Vergleich: Im Januar und Februar 2022 zusammen waren in Deutschland knapp 227 Terawattstunden Gas verbraucht worden.
Die Bundesnetzagentur bewertet den Füllstand der Gasspeicher aktuell als „stabil“, die Gaslage als „weniger angespannt“ als vor einigen Wochen. In der zweiten Woche des neuen Jahres stieg der Verbrauch um 12,7 Prozent zur Vorwoche. Er lag aber um 34,2 Prozent unter dem mittleren Verbrauch der vier Vorjahre. Auch unter Berücksichtigung des Wetters blieb der Gasverbrauch in den ersten beiden Wochen des Jahres um 25 Prozent unter dem Referenzwert der Vorjahre. Weil die Temperaturen aktuell sinken und niedrig bleiben, erwartet die Netzagentur einen steigenden Gasverbrauch.
Die Speicher haben aktuell eine besondere Bedeutung, da Russland kein Gas mehr liefert. Deutschland versucht, die Lücke mit hohen Vorräten, Einsparungen beim Verbrauch sowie Gaslieferungen über bestehende Pipelines aus Norwegen und neue LNG-Terminals für Flüssiggas-Schiffe auszugleichen.
Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert, zuletzt am 23. Januar 2023.