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Fünf Themen des Tages: Gesprächsstoff für heute

(Bloomberg) -- Schicksalswoche Version Wirecard, Schicksalswoche Version Lufthansa, Börsenwasserscheide Atlantik, Karlsruhes junge Wilde, neues Quoten-Highlight: Homeoffice-Quote. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Mit Freis will wohl keiner tauschen

Wirecards neuer Interims-Chef muss Vertrauen zurückzugewinnen - so schnell es geht. Ob die Aufgabe von James Freis überhaupt lösbar ist, scheint angesichts der im Raum stehenden Möglichkeit von Luftbuchungen und des nun offiziell verworfenen Zahlenwerks allerdings offen. Der Kurs des Zahlungsdienstleisters hat sich heute morgen erneut halbiert, nachdem das Management einräumen musste, dass Guthaben von 1,9 Milliarden Euro wahrscheinlich nicht existieren. Moody’s sieht die Gefahr, dass Kunden das Weite suchen und damit neben der Bonität und dem Aktienkurs auch das Kerngeschäft unter Druck. Ein Hoffungsschimmer in dem laut Bafin-Chef Hufeld “kompletten Desaster” sandte die Börse zuletzt immerhin. Im Mittagshandel liegt die Wirecard-Aktie nicht mehr knapp 50% im Minus, sondern nun 35%.

Rettungbedarf für Lufthansa-Rettungspaket

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Das Rettungspaket für die Lufthansa ist nach den Worten des Bundesfinanzministers “wohlüberlegt”, steht mit dem Widerstand von Heinz Hermann Thiele wohl aber auf der Kippe. Bei der außerordentlichen HV dürfte eine Zustimmung zur Staatshilfe mit Zwei-Drittelmehrheit nötig werden, da sich eine niedrige Anwesenheit des abstimmenden Kapitals abzeichnet. Thiele, der inzwischen mehr als 15% an der von Corona gebeutelten Fluggesellschaft hält, sieht den Staat zwar grundsätzlich als willkommenen Retter. “Es kann und darf auf alle Fälle aber nicht sein, dass der Bund womög­lich auch noch ein lukra­ti­ves Geschäft daraus macht”, polterte er im FAZ-Interview. Für die Wähler aber dürfte die Position des Milliardärs nach einer Forderung ohne Gegenleistung klingen. Nach dem Amt von Lufthansa-Chef Carsten Spohr dürfte sich somit auch kaum jemand sehnen. Gern Mäuschen beim heutigen Thiele-Gespräch mit Scholz und Altmaier wären dagegen aber wohl viele.

Börsenwasserscheide Atlantik

Der Börse ging es zum Auftakt der neuen Handelswoche eher gut, den Umständen entsprechend könnte man sagen. In Europa überwog das Verkaufsinteresse minimal, am US-Terminmarkt waren es dagegen deutlich die Kauforders. Im Mittagshandel lag der DAX nur 0,2% im Minus, trotz neuem Kursabsturz bei Wirecard. Der Kursverlust von 5% bei der Lufthansa belastete den Index nicht, denn seit heute spielt der Kranich ja nicht mehr in der ersten Reihe der deutschen Börsenwerte. Stattdessen im DAX vertreten sind nun die Aktien der Deutsche Wohnen. Sie notierten 0,7% im Plus. Eindeutig freundlich sind indessen die Signale für die US-Börsen: Hier lagen die Futures zuletzt knapp 1% im Plus. “Selbst im Fall eines neuen Virusschubs glauben die Märkte nicht an eine Wiederkehr drakonischer Lockdowns”, sagt James Athey von Aberdeen Standard Investments. Es werde davon ausgegangene, dass Risikoaktiva nicht zu stark fallen werden. Denn die Märkte seien der Ansicht, dass die Fed dies nicht zulassen wird.

Karlsruhes Wind of Change?

Nachdem Karlsruhe im Mai in Bezug auf die EZB-Bondkäufe für einen Paukenschlag gesorgt hat, prägen Personalveränderungen das aktuelle Geschehen beim Bundesverfassungsgericht. Der Bundesrat wählte im vergangenen Monat den früheren CDU-Politiker Stephan Harbarth zum neuen Vorsitzenden des Ersten Senats. Vorgänger Andreas Vosskuhle geht heute in Pension. Vosskuhles Nachfolgerin im Zweiten Senats wird Astrid Wallrabenstein. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung betonte die Frankfurter Juraprofessorin nun nicht nur ihr politisches Empfinden als Europäerin. Sie hielt auch für denk­bar, dass das Gericht hinsichtlich der EZB-Bondkäufe nicht wörtlich auf seiner Forderung nach einem neuen Ratsbeschluss behar­ren wird. Eine bessere Trans­pa­renz der Entschei­dun­gen sei wichtig, die “technische Form” indessen nicht so sehr. Gingen Poli­tik, Bundes­bank und EZB „in die rich­ti­ge Rich­tung“ könnte es im Inter­esse des Gerichts liegen zu sagen: „Das ist schon in Ordnung. Wir sehen, dass unsere Forde­run­gen ernst genom­men werden”, so Wallrabenstein.

Neues von der leichten Bürotätigkeit

Mit Corona ist in vielerlei Hinsicht von neuen Normalitäten zu lesen. Die Fondsgesellschaft Deka hat ihre neuen Arbeitswelt nun mit Zahlen illustriert. Lag der Heimarbeits-Anteil vor der Pandemie bei rund 5% bis 10%, wird er nun voraussichtlich permanent anziehen - und deutlich dazu. “Ich glaube, dass der Anteil nach der Krise dauerhaft bei 25% bis 30% liegen wird”, sagte Vorstand Daniel Kapffer in einem Interview. Dazu gehören werden auch Folgen im Büroalltag. Im neuen Gebäude im Frankfurter Stadtteil Niederrad, das Anfang 2022 bezogen werden soll, wird es keine fest zugeteilten Schreibtische mehr geben.

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