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Ein Ende der Dollar-Schwäche ist nicht in Sicht

Die US-Wahl und die lockere Geldpolitik der Fed belasten die amerikanische Währung. Der Euro und das britische Pfund zeigen sich dagegen als relativ stabil.

In den beiden Währungen wird ein Großteil der weltweiten Transaktionen abgewickelt. Foto: dpa
In den beiden Währungen wird ein Großteil der weltweiten Transaktionen abgewickelt. Foto: dpa

Der US-Dollar zeigt keinerlei Anzeichen einer Erholung gegenüber anderen großen Währungen. Am Mittwoch kostete der Euro 1,1935 US-Dollar. Am Vortag hatte die Gemeinschaftswährung mit 1,1966 Dollar den höchsten Kurs seit Mai 2018 erreicht. Sie profitiert immer noch von der Einigung der Europäischen Union (EU) auf ein Corona-Aufbaupaket.

Auch gegenüber dem britischen Pfund hat der Dollar deutlich an Wert verloren. Ein Pfund verteuerte sich auf über 1,33 Dollar. Im Zuge der Brexit-Krise hatte das Pfund deutlich abgewertet. Doch gegenüber dem Dollar hat die britische Währung die Verluste aus dem vergangenen Jahr inzwischen vollständig wettgemacht. Selbst die schwierigen Brexit-Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU konnten dem Pfund bislang kaum etwas anhaben, beobachtet Jane Foley, Devisenexpertin der Rabobank: „Das Pfund hat bislang nicht auf Nachrichten reagiert, dass die Handelsgespräche ins Stocken geraten sind.“

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Die Dollar-Schwäche wird zum alles beherrschenden Trend an den Märkten – und dieser könnte noch weit über die US-Wahlen im November hinaus anhalten, erwartet Ulrich Leuchtmann, Leiter der Währungsanalyse bei der Commerzbank. Denn die Investoren müssen sich auf eine Schlammschlacht nach der Wahl einstellen.

„Etliche politische Beobachter befürchten, bei einer Niederlage Trumps könne er das Ergebnis der Wahl nicht anerkennen“, so Leuchtmann. Ein Streit zwischen Amtsinhaber Trump und Herausforderer Joe Biden darüber, wer die Wahl gewonnen hat, oder gar der drohende Ausbruch einer Verfassungskrise in den USA „wären eindeutig schlecht für den Dollar“, befürchtet der Experte. Dabei komme es gar nicht so sehr darauf an, ob es tatsächlich zu einer Verfassungskrise kommt.

Fakt sei: „Für die Devisenhändler ist solch ein Szenario nicht mehr zu ignorieren. Es gehört in die Menge der möglichen zukünftigen Zustände der Welt, die bei der Preisfindung berücksichtigt werden müssen.“ Diese Unsicherheit führe dazu, dass sich die Investoren mit Dollar-Käufen zurückhielten.

Aktien der Export-Unternehmen profitieren

Aus Sicht der Devisenmarktexperten der DZ Bank kommt hinzu, dass im Handelskonflikt zwischen den USA und China keine Lösung in Sicht ist. Trump habe bevorstehende Handelsgespräche mit China verschoben, da er derzeit überhaupt nicht mit der dortigen Regierung sprechen wolle. Wann die Verhandlungen wieder aufgenommen werden, ist unklar.

Außerdem blicken die Anleger auf die Veröffentlichung der Protokolle von der Juli-Sitzung der US-Notenbank Fed. Darin könnte es erneut Hinweise geben, dass die Fed an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhält oder neue Maßnahmen plant. Das dürfte den Dollar aus Sicht der DZ Bank weiter schwächen: „Eine vorsichtige Einschätzung der Fed könnte dem Euro-Dollar-Kurs die nötige Dynamik verleihen, den Sprung über die 1,20 US-Dollar zu wagen.“

Die Dollar-Schwäche trägt möglicherweise dazu bei, dass die Aktienmarktrally in den USA weitergeht. Der Einfluss des Dollars auf den breiten Aktienmarkt ist nicht eindeutig festzumachen. Klar ist aber: Er verbilligt US-Produkte im Ausland. Exportorientierte Unternehmen im S & P 500 dürften davon profitieren – allerdings unter der Voraussetzung, dass der Welthandel durch Corona nicht allzu stark geschwächt wird.