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ESMA: Was ist Hochfrequenzhandel?

Die europäische Börsenaufsicht hat den Hochfrequenzhandel in Europa untersucht. Gar nicht so einfach, wie sich herausstellte.

Der Hochfrequenzhandel ist ein sensibles Thema und stets fester Bestandteil von Diskussionen, wenn es um die Regulierung des Kapitalmarktes geht. Die Aufseher der europäischen Börsenaufsicht European Securities and Markets Authority (ESMA) haben nun einen Bericht über den schnellen computergestützten Handel in Europa veröffentlicht. Ziel ist es, Licht ins Dunkel zu bringen. Denn während für den US-Markt zahlreiche Daten vorliegen, ist der europäische Hochfrequenzhandel nahezu unerforscht.

Dass die Erfassung des Hochfrequenzhandels kein einfaches Unterfangen ist, zeigt das Ergebnis der ESMA: Der Behörde zufolge mache der Anteil des Hochfrequenzhandels in Europa 24 bis 76 Prozent des Börsengeschehens aus. Die große Spannbreite kommt daher, dass sich nicht jeder Marktteilnehmer Hochfrequenzhändler nennen muss, nur weil er schnellen Handel betreibt. Dem deutschen Hochfrequenzhandelsgesetz zufolge ist eine Registrierung zwar nötig. Haben Banken jedoch eine Erlaubnis zum Betreiben von Eigenhandelsgeschäften, entfällt diese Pflicht.

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Uneinigkeit bestehe zudem darüber, wann Hochfrequenzhandel genau vorliegt. Richtet er sich danach, wie lange Auftrage in den Börsensystemen bleiben, wie viele Orders platziert werden oder ist das wertmäßige Ordervolumen ausschlaggebend? Und hier liegt die Crux: geht es nach dem wertmäßigen Handelsvolumen, so liegt der Anteil des Hochfrequenzhandels bei 43 Prozent. Ist die Anzahl der platzierten Orders entscheidend, beträgt er 76 Prozent.

Die Analyse der ESMA trifft auf ein geteiltes Echo: „Das Besondere an der Studie sind die Daten“, zitiert die „Börsen-Zeitung“ einen Frankfurter Börsianer. Sie erfasse erstmals auch den Anteil der verschiedenen Marktteilnehmer. „Die ESMA als Regulator hat Zugriff auf die Orderdaten aller Handelsplätze, so dass es niemanden anderen gibt, der auf Grundlage dieser Daten eine ähnliche Studie machen könnte.“ Kritik hingegen kommt von jenseits des Ärmelkanals: Der Ansatz der ESMA sei nicht wissenschaftlich und die zugrunde liegenden Daten nicht korrekt, heißt es vom Londoner Handelsplatzbetreiber Bats Chi-X. Die Deutsche Börse hingegen glaube den ESMA-Zahlen, so die „Börsen-Zeitung“.

Die Studie zum Download im pdf-Dokument