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Elon Musk stellt seinen Rücktritt als Twitter-CEO in Aussicht — doch kann das sein Milliardengeschäft Tesla noch retten?

Elon Musk hat auf Twitter über sein eigenes Schicksal entscheiden lassen. - Copyright: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Elon Musk hat auf Twitter über sein eigenes Schicksal entscheiden lassen. - Copyright: picture alliance / Flashpic | Jens Krick

Elon Musk hat mit einer Abstimmung auf Twitter sein eigenes Schicksal bei dem Social-Media-Unternehmen besiegelt. Zumindest, wenn er sich daran hält. Er fragte die Nutzer, ob er als Chef von Twitter zurücktreten solle. Die Mehrheit von 57,5 Prozent stimmte für Musks Absetzung. Bisher hat er sich nicht zum Ausgang geäußert.

Sein Rücktritt als Twitter-Chef ist das vorläufige Ende anhaltender Spannungen innerhalb des Unternehmens – und darüber hinaus. Den Anfang machte die spektakuläre Übernahme-Schlacht. Doch auch nach Abschluss des 44 Milliarden US-Dollar schweren Deals kam Twitter nicht zur Ruhe.

Elon Musk entließ Tausende Mitarbeiter bei Twitter

Im Gegenteil. Der neue Eigentümer, jetzt Elon Musk, entließ Tausende Mitarbeiter und sorgte mit Entscheidungen wie dem Freischalten von Donald Trumps Account für Ärger unter den Nutzern und Angestellten.

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Auch der Autobauer Tesla litt unter dem Deal. Die Kritik: Musk vernachlässige Tesla, wo er seit 2008 CEO ist. Die Aktie fiel um 30 Prozent.

Ein Szenario, das vor allem die Aktionäre gar nicht lustig fanden. Der drittgrößte Tesla-Investor KoGuan Leo beispielsweise twitterte: "Elon hat Tesla verlassen und Tesla hat keinen Geschäftsführer". Er fügte hinzu: „Tesla braucht und verdient einen Geschäftsführer, der Vollzeit arbeitet.“ Leo hält 22,7 Millionen Aktien des Autokonzerns.

Dabei ist Tesla nicht nur die weitaus wertvollere, sondern auch die profitablere Marke. Twitter erwirtschaftete im Jahr 2021 einen Umsatz von 5,1 Milliarden Dollar (umgerechnet 4,8 Milliarden Euro), der von Tesla war rund viermal so hoch. 21,5 Milliarden Dollar (20,2 Milliarden Euro) wurden bei dem Autobauer in die Kassen gespült. Allein im vierten Quartal 2021 lag der Gewinn bei 2,3 Milliarden Dollar (2,17 Milliarden Euro). Twitter hingegen wies für das gesamte Jahr 2021 einen Verlust von 221 Millionen Dollar aus, was umgerechnet rund 208 Millionen Euro sind.

Twitter-Streitereien zogen Tesla in Mitleidenschaft

Auch Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Centers für Automotive Research, sieht in Musks Twitter-Engagement einen Fehler. Seine persönlichen Verstrickungen würden sich negativ auf Tesla auswirken. "Wenn man den Aktienkurs betrachtet, ist es ein Trauerspiel. Wenn man sieht, wie viele Aktien Elon Musk verkaufen muss, um Twitter zu finanzieren, ist es ein Trauerspiel. Elon Musk ist sicherlich ein begnadeter Naturwissenschaftler und Techniker, aber von Social Media und sozialen Kontakten hat er keine Ahnung", sagte er im Gespräch mit Business Insider. Im Zuge der Übernahme verkaufte Musk Millionen von Tesla-Aktien, um die Übernahme zu stemmen.

Jeffrey Hochegger, Anlagestratege bei der Raiffeissen Bank Schweiz, kommt zu einer ähnlichen Einschätzung. "Betriebswirtschaftlich ist das Problem wahrscheinlich weniger die Person des CEO", sagt er im Hinblick auf Twitter. Um ein Unternehmen erfolgreich am Laufen zu halten, brauche es mehr als einen fähigen CEO. "Trotzdem hat sich Musk mit Tesla, Twitter und Space-X wahrscheinlich etwas viel aufgehalst". Den Tesla-Aktienkurs gedrückt hätten sicher die massiven Verkäufe von Tesla-Aktien, die Elon Musk nicht zuletzt zur Finanzierung von Twitter getätigt habe, so Hochegger.

Tesla-Aktie schnellte wieder nach oben

Nach Ende der Abstimmung und der damit einhergehenden Vermutung, Musk könnte sich von der Twitter-Spitze zurückziehen, schnellte die Aktie des Autobauers Tesla wieder um fünf Prozent nach oben. Für Dudenhöffer aber ist das nicht genug. Er sagt, ein vollständiger Ausstieg aus Twitter wäre ein großer Gewinn für Tesla. "Wenn er nur als CEO zurücktritt, würde er in Wahrheit immer noch Chef bleiben. Es wäre ein lediglich 'vorgeschobener' Ausstieg' als 'Chief Twit'."

Der Schweizer Anlagenberater Hochegger rät davon ab, in Tesla zu investieren. "Ein Tesla gehört in die Garage, und nicht ins Portfolio", sagt er. Bei Tesla sollte man die Bewertung in Relation zu anderen Autoanbietern setzen. "Obwohl sich der Kurs der Tesla-Aktie und damit die Marktkapitalisierung mehr als halbiert hat, ist sie immer noch doppelt so hoch wie diejenige von VW, Mercedes und BMW zusammen." Auch diese Unternehmen würden bei Elektrofahrzeugen mittlerweile Vollgas geben. Gerade das Premium-Segment sei hart umkämpft. "Dass Porsche mittlerweile mehr vollelektrische Taycans absetzt als 911er, zeigt, dass die Konkurrenz sehr wohl aktiv ist. Tesla ist nicht mehr der unangefochtene Platzhirsch bei den Elektrofahrzeugen". Das werde den Aktienkurs auch künftig belasten.

Disclaimer: Aktien und andere Investments sind grundsätzlich mit Risiko verbunden. Auch ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals kann nicht ausgeschlossen werden. Die veröffentlichten Artikel, Daten und Prognosen sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Rechten. Sie ersetzen auch nicht eine fachliche Beratung.

Dieser Artikel wurde erstmals am 19. Dezember 2022 veröffentlicht.