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Mit diesem Trick will ein russischer Öltanker die westlichen Sanktionen aushebeln

Ein Öltanker des russischen Staatskonzerns Sovcomflot PJSC. (Bild: picture alliance/dpa | Alexander Ryumin)
Ein Öltanker des russischen Staatskonzerns Sovcomflot PJSC. (Bild: picture alliance/dpa | Alexander Ryumin)

Russland versucht offenbar trickreich, die Sanktionen des Westens zu umschiffen – im wahrsten Sinne des Wortes. Das Nachrichtenportal "Bloomberg" berichtet, dass ein russischer Öl-Tanker trotz US-Sanktionen Rohöl liefern wollte und deswegen seine Ladung heimlich auf ein anderes Schiff umgeladen hat.

Die SCF Primorye wurde im Oktober 2023 mit Sanktionen belegt, woraufhin sie rund sechs Monate lang kein Öl mehr geladen hat. Doch wie "Bloomberg" nun herausgefunden hat, lief der Tanker Ende April den russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk an und nahm eine Ladung Ural-Rohöl an Bord. Dann machte er sich auf eine 12.000 Kilometer lange Reise zu einem Ort in der Nähe von Singapur.

Plötzlich von der Bildfläche verschwunden

Kurz nach seiner Ankunft verschwand der 275 Meter lange Tanker plötzlich aus dem automatischen Identifizierungssystem (AIS), mit dem Handelsschiffe aus Sicherheitsgründen ihren Standort und ihr Ziel übermitteln. Offenbar hat die Schiffsbesatzung das Identifizierungssystem abgeschaltet.

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Laut Recherchen von "Bloomberg" zeigen Satellitenbilder jedoch, dass die SCF Primorye ihre Ladung am 3. Juni auf ein anderes Schiff, die Ocean Hermana, umgeladen hat. Die heimliche Umladung würde theoretisch demjenigen, der das Öl kauft, helfen, sich von dem Risiko weiterer Maßnahmen des US-Finanzministeriums zu distanzieren, schreibt Bloomberg.

Der Fall ist eine Blaupause für die rund 40 anderen sanktionierten russischen Tanker

Die SCF Primorye, die etwa 1 Million Barrel Öl geladen hatte, gehört der staatlichen russischen Öltankgesellschaft Sovcomflot PJSC. Das Unternehmen lehnte laut "Bloomberg" eine Stellungnahme ab. Die Ocean Hermana ist etwa 20 Jahre alt und hat einen unbekannten Versicherer. Sie hat die meiste Zeit ihrer jüngeren Geschichte zwischen Orten in der Nähe von Singapur und Malakka sowie Häfen in China hin und her gependelt.

Russland hat in diesem Jahr bisher etwa 3,4 Millionen Barrel (1 Barrel = etwa 159 Liter) Rohöl pro Tag verschifft, was einem Wert von etwa 37 Milliarden Dollar entspricht. Die Öleinnahmen für den Staatshaushalt stiegen im Mai um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr, da die Rohölpreise stiegen. Ob die Ocean Hermana die Ladung des vom russischen Staat kontrollierten Tankers schließlich ohne Sanktionen an eine Raffinerie liefern wird – was laut "Bloomberg" mutmaßlich in China sein wird – wird Aufschluss darüber geben, wie leicht Russland den Vorgang mit seinen anderen rund 40 sanktionierten Tankern wiederholen kann – und somit seine Öllieferungen noch weiter ausbauen kann.