Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.772,85
    +86,25 (+0,46%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.085,08
    +30,67 (+0,61%)
     
  • Dow Jones 30

    39.512,84
    +125,08 (+0,32%)
     
  • Gold

    2.366,90
    +26,60 (+1,14%)
     
  • EUR/USD

    1,0772
    -0,0012 (-0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    56.499,57
    -1.783,38 (-3,06%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.261,87
    -96,14 (-7,08%)
     
  • Öl (Brent)

    78,20
    -1,06 (-1,34%)
     
  • MDAX

    26.743,87
    +34,97 (+0,13%)
     
  • TecDAX

    3.404,04
    +19,74 (+0,58%)
     
  • SDAX

    14.837,44
    +55,61 (+0,38%)
     
  • Nikkei 225

    38.229,11
    +155,13 (+0,41%)
     
  • FTSE 100

    8.433,76
    +52,41 (+0,63%)
     
  • CAC 40

    8.219,14
    +31,49 (+0,38%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.340,87
    -5,40 (-0,03%)
     

Diesel-Skandal: Autofahrer im Ungewissen

Der Abgas-Skandal bei Volkswagen verunsichert deutsche Autofahrer. Foto: Julian Stratenschulte

Der Diesel-Skandal bei Volkswagen hat nicht nur Sorgen um das Image des Gütesiegels "Made in Germany" in der Exportnation Deutschland geschürt. Vor allem Autofahrer sind vor den Kopf gestoßen. Viele fragen sich, ob auch ihr Wagen gleich welcher Marke mehr Schadstoffe ausstößt als gedacht.

Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Worum geht es bei "#Dieselgate"?

VW hat Diesel-Autos mit einer Software so manipuliert, dass sie bei Tests durch US-Behörden deutlich weniger Stickoxide ausstießen als im Normalverkehr auf der Straße.

Welche Autos aus dem Hause Volkswagen sind betroffen?

Das ist noch nicht geklärt. Schon am Dienstag hatte Volkswagen betont, dass eine "auffällige Abweichung zwischen Prüfstandswerten und realem Fahrbetrieb" ausschließlich beim Diesel-Motortyp EA 189 festgestellt wurde. Derzeit bereitet der Konzern eine Liste der von der Abgas-Affäre betroffenen Dieselwagen vor, wie ein VW-Sprecher am Donnerstag erklärt hat. Laut Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) geht es um Fahrzeuge mit 1,6- und 2-Liter-Dieselmotoren. Bisher bekannt ist zudem, in welche Modellreihen der VW-Tochter Audi der besagte Motorentyp verbaut wurde: A1, A3, A4 und A6. Die genauen Baujahre sind bisher aber unbekannt. Auch bei Skoda wurden Modelle der Reihen Fabia, Roomster, Octavia und Superb aus den Jahren 2009 bis 2013 teilweise mit den betroffenen Dieselmotoren ausgerüstet.

WERBUNG

Geben auch andere Marken einen zu niedrigen Stickoxid-Ausstoß an?

Das steht noch nicht fest. Mehrere Autobauer wie Daimler, BMW, Opel oder Fiat haben zwar inzwischen erklärt, sich strengstens an alle Abgasvorgaben zu halten. Experten gehen aber davon aus, dass nicht nur Volkswagen-Fahrzeuge mehr Schadstoffe ausstoßen als von den Konzernen angegeben. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) etwa hat nach Bekanntwerden der VW-Abgasmanipulationen behauptet: "Das Problem besteht nicht nur in den USA sondern in noch deutlich stärkerem Umfang in Europa vor allem bei den deutschen Herstellern." Auch Peter Mock vom International Council on Clean Transportation (ICCT) sagte der Branchenzeitung "Automobilwoche", frühere Vergleiche von Messdaten aus Labor und Praxis legten den Schluss nahe, dass es auch bei anderen Herstellern größere Abweichungen geben könnte.

Woran erkenne ich, dass ein solcher Motor in meinem Auto verbaut ist?

Das lässt sich an der Motornummer erkennen - diese besteht aus maximal drei Buchstaben und einer Zahl - im aktuellen Fall aus "EA 189". "Die Motornummer steht eingeschlagen im Motorblock", erklärt eine Mitarbeiterin vom Autohaus Volkswagen Automobile Frankfurt.

Was bedeuten die höheren Werte für Feinstaubplaketten und Steuern?

Erstmal gar nichts. Denn mit den Plaketten für die Umweltzonen soll die Luftbelastung durch Rußpartikel bekämpft werden, wie ADAC-Sprecher Christian Buric erklärt. Und die Steuer orientiere sich am Ausstoß des Treibhausgases CO2, das für den Klimawandel mitverantwortlich gemacht wird, nicht an Stickoxid-Emissionen.

Was soll ich als Verbraucher tun?

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch rät VW-Fahrern, sich schriftlich an den Autobauer zu wenden und sich die Schadstoffwerte für ihr Auto bestätigen zu lassen. "In dem Schreiben empfiehlt sich ein Hinweis darauf, dass man sich rechtliche Schritte vorbehält, wenn falsche Angaben gemacht werden sollten." Liegen die Werte über den Vorgaben, sollten Kunden eine kostenlose Nachbesserung einfordern, sagt Resch. Die Verbraucherzentralen haben den VW-Konzern aufgefordert, betroffene Autos nachzurüsten oder den Besitzern einen Anspruch darauf zuzugestehen. "Volkswagen muss, um Vertrauen zurückzugewinnen, jeden betroffenen Verbraucher von Schäden freistellen", betont Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv).

Kann man überhaupt noch guten Gewissens einen Diesel fahren?

Der Autoverband VDA betont, dass Diesel-Fahrzeuge für die geplante Senkung des CO2-Ausstoßes sehr wichtig sind: "Moderne Diesel-Antriebe sind für die Erreichung der europäischen Klimaschutzziele unverzichtbar." Selbst Resch räumt ein: "Man kann Diesel auch sauber machen." Allerdings sei dies oft nicht der Fall. Erst dieser Tage hatte die DUH vor der Frankfurter IAA mit dem Slogan "Diesel-Abgase töten" gegen die aus ihrer Sicht "vorsätzliche Nichteinhaltung gesetzlicher Grenzwerte für die giftigen Dieselabgase" protestiert.

Sehen Sie auch: iPhone im Kassettenfach