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Die Lebensmittel-Giganten: Was Sie über Mars wissen müssen

Die Erfolgsgeschichte eines der größten Konzerne der Welt begann 1911 in einer kleinen Küche in der US-Stadt Tacoma. Dort erfand der Firmengründer Frank C. Mars seinen ersten Schokoriegel und begründete damit den Anfang des Unternehmens, das bis heute in Familienhand liegt und sein Geld längst nicht mehr nur mit Süßigkeiten verdient.

Die Familie Mars leitet das Unternehmen bereits in vierter Generation, das US-Magazin „Forbes“ schätzt ihr Vermögen auf über 70 Milliarden Dollar. (Bild: Getty Images)
Die Familie Mars leitet das Unternehmen bereits in vierter Generation, das US-Magazin „Forbes“ schätzt ihr Vermögen auf über 70 Milliarden Dollar. (Bild: Getty Images)

100.000 Mitarbeiter in 78 Ländern sorgen dafür, dass der Familienkonzern Mars Incorporated 2017 einen Jahresumsatz von 35 Milliarden Dollar gemacht hat. Der generiert sich nicht nur durch Schokoriegel wie Mars, Snickers, Bounty oder Twix, sondern auch durch den Verkauf von Tiernahrung, Uncle Ben’s-Reis oder Kaffeeautomaten samt Heißgetränken. Die Familie Mars leitet das Unternehmen bereits in vierter Generation, das US-Magazin „Forbes“ schätzt ihr Vermögen auf über 70 Milliarden Dollar.

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Bis auf die Aufsichtsrats-Chefin Victoria Mars halten es die insgesamt drei Enkel und elf Urenkel ähnlich wie die Aldi-Brüder: keine Fotos, keine Statements. Einige haben es sogar geschafft, bis heute ihre Vornamen geheim zu halten. Die Kommunikation nach außen beschränkt sich auf ein Minimum, gegenüber den Mitarbeitern herrscht laut amerikanischen Medienberichten aber große Offenheit. Niemand, auch nicht die Familienmitglieder oder Top-Manager, haben ein Einzelbüro.

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Alle Schreibtische sind gleich, Eigenverantwortung wird hochgeschätzt. In den USA gilt Mars als vorbildlicher Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter überdurchschnittlich bezahlt und auch in puncto Gleichberechtigung ein Vorbild ist. 40 Prozent der Manager sind Frauen, 70 Prozent aller Mitarbeiter sind Ausländer oder Angehörige einer ethnischen Minderheit. Allein in Deutschland gibt es rund 2500 „Marsianer“, die an den Standorten Verden, Minden, Köln, Viersen und Unterhaching tätig sind. Sie alle arbeiten in vier Geschäftsfeldern:

Mars Petcare

Insgesamt beläuft sich die Zahl der Tierkliniken im Besitz des Unternehmens auf 2300. (Bild: Getty Images)
Insgesamt beläuft sich die Zahl der Tierkliniken im Besitz des Unternehmens auf 2300. (Bild: Getty Images)

Die bekanntesten Marken:

Cesar, Pedigree, Royal Canin, Sheba, Catsan, Kitekat, Frolic, Chappi, Whiskas und Trill. Die Tierbedarfssparte ist im europäischen Hauptsitz des Geschäftssegments in Verden ansässig, zu dem seit 2005 auch ein Pet-Center gehört. Darin leben rund 300 Katzen und Hunde, die internationale Tierfutter testen.

Wichtigkeit fürs Unternehmen:

Sehr hoch. Vor allem, weil zu Petcare auch ein ganzer Gesundheitskonzern für Tiere gehört. Nach dem britischen Netzwerk Linnaeus hat Mars im Juni 2018 die Tierklinikkette AniCura gekauft, die in Deutschland 30 Kliniken betreibt. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Tierkliniken im Besitz des Unternehmens auf 2300, laut „FAZ“ behandelt Mars weltweit etwa 12 Millionen Haustiere pro Jahr und beschäftigt um die 50.000 Tierärzte und tiermedizinische Assistenten.

Gut zu wissen:

In Deutschland war Mars nicht etwa zuerst mit seinen Schokoriegeln präsent. 1959 fanden die Westdeutschen zunächst einmal Chappie und Whiskas in den Regalen der Einkaufsläden.

Wrigley´s Extra gehört genauso zum Mars-Konzern wie Airwaves. (Bild: Getty Images)
Wrigley´s Extra gehört genauso zum Mars-Konzern wie Airwaves. (Bild: Getty Images)

Mars Wrigley Confectionary

Die bekanntesten Marken:

Wrigley´s Extra, Airwaves, Orbit, Hubba Bubba, m&ms, Snickers, Twix, Celebrations, Mars, Balisto, Bounty, Milky Way, Amicelli

Wichtigkeit fürs Unternehmen:

Sehr hoch. Allen Diäten und Lifestyle-Trends trotzend steigt die Beliebtheit des Süßkrams aus dem Hause Mars noch immer. Allein im letzten Jahr erzielte das Familienunternehmen bei den Schokoriegeln nach eigenen Angaben ein Umsatzplus von 6,4 Prozent, wobei Twix mit einer Steigerung von knapp zehn Prozent den größten Sprung machte. Weltweit am meisten verkauft ist aber immer noch der Klassiker Snickers, den Mars seit 1930 im Angebot hat.

Gut zu wissen:

Die beliebten Schokoriegel waren es auch, die Mars im Februar 2016 den größten Skandal seiner Geschichte einbrachte. Damals mussten in 60 Ländern millionenfach rund 40 Produkte zurückgerufen werden, nachdem in einer niederländischen Fabrik scharfe Einzelteile einer kaputten Verschlusskappe in die Riegel geraten waren. Dem Konzern wurde daraufhin mangelnde Kommunikation vorgeworfen, die die Kunden verunsichere. Im Nachgang verbannte Edeka Mars-Produkte aus den Regalen, weil der Konzern sich nicht an den Kosten beteiligen wollte, die den Märkten aus der Rückrufaktion entstanden waren.

Die 1943 gegründete Converted Rice Inc. lieferte ihren Reis ausschließlich an US-Soldaten. (Bild: Mars Food)
Die 1943 gegründete Converted Rice Inc. lieferte ihren Reis ausschließlich an US-Soldaten. (Bild: Mars Food)

Mars Food

Die bekanntesten Marken:

Ebly, Miracoli, Uncle Ben´s

Wichtigkeit fürs Unternehmen:

Miracoli ist Kult und auch den Reis in den praktischen kleinen Tütchen kann wirklich jeder zubereiten. Verglichen mit den anderen Sparten fällt diese jedoch weniger ins Gewicht.

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Gut zu wissen:

Die 1943 gegründete Converted Rice Inc. lieferte ihren Reis ausschließlich an US-Soldaten was auch beibehalten wurde, nachdem Mars die Firma 1946 gekauft hatte. Ende der 1940er-Jahre fand der Reis dann den Weg in die zivilen Verkaufsläden.

Mars Drinks

Die bekanntesten Marken:

Klix, Flavia

Wichtigkeit fürs Unternehmen:

Im öffentlichen Bewusstsein sind die Getränke-, Snack- und Kaffeeautomaten des US-Konzerns wohl diejenigen, deren Namen den meisten unbekannt sind. Mars legt sie Unternehmen für die Versorgung ihrer Mitarbeiter ans Herz.

Drei Mars-Facts für den Small Talk:

Im amerikanischen Hauptsitz in McLean, Virginia, müssen alle Mitarbeiter vom Praktikanten bis zum Vorstandschef eine Stechuhr benutzen. Der Preis fürs Zuspätkommen liegt bei zehn Prozent des Tagelohns.

Die Mutter des Firmengründers Frank Mars wies ihren Sohn in die Kunst der Süßigkeitenherstellung ein, weil er als Kind Polio hatte und arbeitsunfähig war. Er sollte schlicht etwas Sinnvolles zu tun haben.

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Frank Mars und sein Sohn Forrest verkauften 1930 das erste Snickers, bis heute der meist verkaufte Schokoriegel der Welt. Sie benannten es nach ihrem Familienpferd Snickers.

Überleben ohne Lebensmittel von Mars – geht das überhaupt?

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