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FRANKFURT (dpa-AFX) -Der Euro EU0009652759
hat am Mittwoch leicht zugelegt. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0780 US-Dollar und damit etwas mehr als im frühen Handel. Der Kurs entfernte sich damit von dem am Vortag erreichten tiefsten Stand seit Mitte November. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0776 (Dienstag: 1,0743) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9279 (0,9308) Euro.
Unterstützung erhielt der Euro von Äußerungen aus den Reihen der EZB. Die deutsche Direktorin Isabel Schnabel warnte in einem Gespräch mit der "Financial Times" vor einem Wiederaufflammen der zuletzt rückläufigen Inflation. Mit Blick auf mögliche Zinssenkungen müsse man daher "geduldig und vorsichtig" agieren. An den Märkten werden für dieses Jahr deutliche Lockerungen durch die europäischen Währungshüter erwartet. Bankökonomen bewerten die Markterwartungen allerdings meist als übertrieben.
Produktionsdaten aus der deutschen Industrie enttäuschten abermals, belasteten den Euro aber nicht. Im Dezember ging die Herstellung um 1,6 Prozent zurück. Das war nicht nur stärker als von Analysten erwartet, sondern auch der vierte Rückgang in Folge. "Die Talfahrt hält an", kommentierte Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Seit Mai sei die Produktion geschrumpft oder auf der Stelle getreten. "Dies zeigt, in welch schwieriger Situation die Industrie hierzulande ist." Ihre Schwäche gilt als wichtiger Grund für die lahmende Konjunktur.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85305 (0,85460) britische Pfund, 159,71 (159,56) japanische Yen und 0,9393 (0,9366) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2040 Dollar gehandelt. Das waren rund vier Dollar mehr als am Vortag.