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Deutsche Familienversicherung DFV: Was vom InsurTech-IPO zu erwarten ist

Deutsche Familienversicherung DFV: Was vom InsurTech-IPO zu erwarten ist

Vor zwei Wochen hat man wegen des "schwierigen Kapitalmarktumfelds" noch einen Rückzieher gemacht. Nun wagt sich die Deutsche Familienversicherung (DFV) doch an die Börse. Der Anbieter von Krankenzusatzversicherungen möchte sich zum Marktführer in Deutschland aufschwingen. Ein ehrgeiziges Ziel.

Insgesamt 3,8 Millionen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung werden vom 23. bis 29. November 2018 zur Zeichnung angeboten. Die Mehrzuteilungsoption beläuft sich auf 570.000 Aktien aus dem Bestand einer Aktionärin, die den Banken in Form eines Wertpapierdarlehens zur Verfügung gestellt wurden. Optional können noch einmal so viele Aktien durch eine weitere Kapitalerhöhung der Gesellschaft geschaffen werden.

Weniger Erlöse als gedacht

Der Preis wurde bei 12 Euro die Aktie festgelegt. Werden die Optionen vollständig ausgeführt, beläuft sich das Emissionsvolumen voraussichtlich auf 52,1 Millionen Euro. Das Geld soll der Gesellschaft vollständig zufließen. Ursprünglich hatte DFV auf 100 Millionen Euro gehofft, die Erwartung dann aber auf höchstens 79 Millionen Euro korrigiert. Die Handelsaufnahme im regulierten Markt (Prime Standard) ist für den 4. Dezember geplant.

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Das Geld aus dem Börsengang will der 2007 gegründete Versicherer für weiteres Wachstum nutzen und sieht vor allem auf dem deutschen Markt großes Potenzial. Zudem plant die DFV als rein digitales "InsurTech" (Insurance Technology) für das Jahr 2020 den Eintritt in mindestens einen weiteren europäischen Markt.

Seit dem Jahr 2014 arbeitet die DFV auf einer firmeneigene IT-Plattform, einem modernen Event- und Java-basierten Bestandsführungssystem. Diese Plattform erlaubt es dem InsurTech den gesamten Geschäftsbetrieb mit einem Bestand von über 420.000 aktiven Policen mit nur 109 Mitarbeitern digital zu bewältigen.

Noch ist die Familienversicherung mit Beitragseinnahmen von 72 Millionen Euro ein Winzling gegenüber Schwergewichten wie der Allianz. Doch in Sachen Digitalisierung macht der Unternehmensgründer und CEO Stefan Knoll den Großen durchaus etwas vor, hatte das Handelsblatt im Frühjahr geschrieben. "Wir sind das erste funktionierende Insurtech-Unternehmen Deutschlands, und wenn man sich genau umsieht, können Sie auch sagen: Europas. Oder der Welt", warb Knoll schon Ende April vollmundig für das Geschäftsprinzip des kleinen Frankfurter Versicherers.

Bäume wachsen nicht in den Himmel

Die Ziele der DFV sind ehrgeizig. Aber erreichbar. Das dürfte allerdings dauern. Auch ein vom Angebot her nicht vergleichbarer Finanzdienstleister wie Wirecard brauchte gut zehn Jahre, um in seinem Bereich an die Spitze zu kommen. Ein Jahr nach dem Börsengang im Jahr 2000 war die Wirecard-Aktie von 16 Euro auf unter 1,00 Euro abgesackt – damals allerdings in noch viel schwierigerem Kapitalmarktumfeld.

So, wie die DFV ihre eigenen Börsengang-Ziele heruntersetzen musste, sollten auch interessierte Zeichner ihre Ziele beschränken. Ein paar Stücke "zum Probieren" können nicht schaden. Für größere Engagements sollte man abwarten und die neue Aktie zunächst beobachten.