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Deutsche-Bank-Chef Sewing erwartet Erholung im Bondhandel

(Bloomberg) -- Der Vorstandschef der Deutsche Bank AG, Christian Sewing, erwartet beim Bondhandel eine Erholung im zweiten Halbjahr, nachdem die USA den lähmenden Streit um die Schuldenobergrenze überwunden haben und die Kunden sich in der komplexen Konjunktursituation langsam zurechtfinden.

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“Jetzt im Juni, in den vergangenen Tagen, können wir bereits erkennen, dass das Geschäft in Schwung kommt”, sagte Sewing in einem Interview mit Bloomberg TV. “Ich würde sagen, dass es beim FIC-Geschäft im dritten und vierten Quartal meiner Meinung nach eine leichte Erholung geben wird.”

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Der Handel mit festverzinslichen Wertpapieren ist ein zentraler Ertragsmotor für die Deutsche Bank, schwächelte aber zuletzt. Wie an der Wall Street auch werden die Erträge im laufenden Quartal zurückgehen — Finanzchef James von Moltke nannte letzte Woche einen Rückgang von bis zu 20%. Die Erholung in der zweiten Jahreshälfte ist laut Sewing darin begründet, dass Kunden sich angesichts schwacher Konjunktur und länger anhaltender Zinserhöhungen neu positionieren.

Trotz der Herausforderungen im Handelsbereich dürften die Konzernerträge im zweiten Quartal höher ausfallen, so Sewing. Er bestätigte auch die Prognose für die Erträge im Gesamtjahr von 28 bis 29 Milliarden Euro.

Sewing wird angerechnet, die Deutsche Bank seit seinem Amtsantritt vor gut fünf Jahren mit Kostensenkungen und strukturellen Maßnahmen wie dem Rückzug aus dem Aktienhandel saniert zu haben. Im vergangenen Jahr erzielten die Frankfurter den höchsten Gewinn seit mehr als zehn Jahren. Zweifel von Anlegern, Kunden und Aufsichtsbehörden an der Tragfähigkeit des Geschäftsmodells konnte der 53-jährige Westfale weitgehend ausräumen.

Vor einigen Wochen überraschte er die Öffentlichkeit mit dem Kauf der britischen Boutique Numis Corp., seiner ersten großen Übernahme und der größten für die Bank seit mehr als zehn Jahren. Mit Numis wird die Deutsche Bank zu einem der größten Investmentbank-Teams in der City. Sewing hat auch von der Credit Suisse Banker übernommen, um das Beratungsgeschäft zu verstärken.

“Wir haben uns Numis sehr lange angeschaut”, sagte Sewing in der Londoner Europazentrale von Bloomberg. “Und wir denken, dass es eine optimale Ergänzung für unseren Geschäftsmix und unser Angebot in Europa und insbesondere in Großbritannien ist.”

Während die Deutsche Bank im Handel mit Bonds und an den Kapitalmärkten stark ist, wird die Übernahme von Numis es ihr ermöglichen, das Geschäft mit der M&A-Beratung und der Aktienemission zu stärken, sagte er.

Sewing hat letztes Jahr eine neue Strategie für die Deutsche Bank präsentiert. Demmnach will sie vor allem in Geschäftsfeldern wachsen, die wenig Kapital binden, wie das Wealth Management und die Transaktionsberatung. Letztlich zielt der Plan darauf ab, ein Jahrzehnt magerer Renditen für die Aktionäre zu beenden und in den kommenden Jahren rund 8 Milliarden Euro auszuschütten. Gleichzeitig soll der Aktienkurs steigen, der immer noch unter dem Niveau bei Sewings Amtsantritt im April 2018 liegt.

“Wir haben uns gegenüber unseren Aktionären klar zu einem Kapitalausschüttungsplan bis 2025 verpflichtet”, sagte Sewing. “Wir stehen zu unserem Plan, die 8 Milliarden an unsere Aktionäre zurückzugeben, einschließlich der Dividenden.”

Auf dem Weg dorthin sieht sich Sewing einigen Herausforderungen gegenüber. Die vielleicht wichtigste ist, dass der Handelsboom, der in den vergangenen Jahren für kräftigen Rückenwind gesorgt hat, abebbt, während die seit einiger Zeit prognostizierte Erholung in der Transaktionsberatung und im Emissionsgeschäft noch nicht eingetreten ist. Dies hat zur Folge, dass das Investmentbanking, das in den letzten Jahren der mit Abstand größte Gewinnbringer der Deutschen Bank war, schrumpfen wird.

Sewing deutete an, dass das nächste Aktienrückkaufprogramm um etwa die Hälfte größer sein könnte als das vorherige, was einem Volumen von etwa 450 Millionen Euro entspräche. Die Bank spricht derzeit noch mit der Aufsicht über die erforderliche Genehmigung, sagte Sewing. Er sei zuversichtlich, den Rückkauf in der zweiten Jahreshälfte starten zu können.

Steigende Zinssätze sorgen für zusätzliche Unterstützung, da sie die Erträge im Kreditgeschäft ankurbeln, wobei Analysten prognostizieren, dass der Vorsteuergewinn der als Unternehmensbank bekannten Firmenkundensparte in diesem Jahr den der Investmentbank übertreffen wird.

Sewing sagte, er gehe davon aus, dass die Zinssätze angesichts der hartnäckigen Inflation höher steigen und länger hoch bleiben werden, als viele Menschen derzeit erwarten.

Überschrift des Artikels im Original:Deutsche Bank CEO Sewing Sees Trading Recovery in Second Half

(Durchgängig aktualisiert)

©2023 Bloomberg L.P.