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Deutsche Bank baut jeden dritten Job in den Privatkunden-Zentralen ab

Knapp 1000 Mitarbeiter beschäftigt das größte deutsche Geldhaus in seiner Privatkundensparte an den Standorten Bonn und Frankfurt. Jetzt sollen 350 Stellen wegfallen.

Die Deutsche Bank hatte 2010 die Mehrheit an der Postbank von der Deutschen Post übernommen und führt die Marke weiter. Foto: dpa
Die Deutsche Bank hatte 2010 die Mehrheit an der Postbank von der Deutschen Post übernommen und führt die Marke weiter. Foto: dpa

Die Deutsche Bank baut im Privatkundengeschäft weitere Hunderte Stellen ab. In den Zentralen in Bonn und Frankfurt sollen bis Ende 2022 rund 350 Arbeitsplätze – also jeder dritte Job – wegfallen. Betroffen sind die Bereiche Kundenmanagement, Produktmanagement und Organisation (COO). Zuvor hatte die „Wirtschaftswoche“ über denn Job-Abbau berichtet.

„Das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, unseren Geschäftsbereich schlanker und schließlich wettbewerbsfähiger aufzustellen“, schrieb Deutsche-Bank-Vize Karl von Rohr in einem Mitarbeiterbrief, der der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorlag. Mit den Gewerkschaften sei ein Interessensausgleich vereinbart worden.

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Größtenteils solle der Stellenabbau im kommenden Jahr erfolgen und auch Führungskräfte-Positionen einschließen. Etwa jeweils die Hälfte entfällt Insidern zufolge auf die Zentralen der Tochter Postbank in Bonn und der Deutschen Bank in Frankfurt.

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat dem Geldhaus einen radikalen Umbau verordnet, der die Bank nach einer Serie von Verlustjahren wieder in die Erfolgsspur bringen soll. Das lange verlustreiche Geschäft der hauseigenen Investmentbank wurde zurechtgestutzt, aus dem weltweiten Aktienhandel zogen sich die Frankfurter zurück.

Um ihre Kostenziele zu erreichen, will die Bank bis Ende 2022 die Zahl der Vollzeitstellen um etwa 18.000 auf weltweit 74.000 verringern. Ende September lag die Zahl der Mitarbeiter bei 86.984.

Das kräftige Auf und Ab an den Börsen infolge der Coronakrise bescherte der Bank im dritten Quartal zwar erfreulich hohe Gewinne: Dank der Investmentbanker verdiente das größte deutsche Geldhaus im Sommerquartal vor Steuern 482 Millionen Euro nach einem Verlust von 687 Millionen Euro im selben Zeitraum vor einem Jahr.

Im Geschäft mit ihren Privatkunden rutschte die Deutsche Bank aber in die roten Zahlen: Nach einem Vorsteuergewinn von 121 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum fiel ein Verlust von vier Millionen Euro an. Die Erträge stagnierten bei zwei Milliarden Euro.

Anhaltender Kostendruck bei der Privatkundenbank

Die Deutsche Bank bleibt daher unter Druck, die Kosten in ihrer Privatkundensparte zu senken. Das Institut hatte daher bereits seit Längerem mit seinen Arbeitnehmervertretern über einen weiteren Personalabbau im Bereich Operations (Betrieb), in dem administrative Aufgaben gebündelt sind, sowie in den beiden Zentralen in Frankfurt und Bonn verhandelt.

Anfang November hatte die Deutsche Bank zudem ihre IT-Tochter Postbank Systems an den indischen Softwaredienstleister Tata Consultancy Services (TCS) verkauft. Alle rund 1500 Mitarbeiter der Tochter in Bonn wechselten unter das Dach von TCS.

„Wir werden das Privatkundengeschäft in Deutschland nur rentabel und zukunftsfähig gestalten, wenn wir die Kosten weiter deutlich senken“, erklärte von Rohr, der für das Privatkundengeschäft verantwortlich ist. „Dafür müssen wir über den bisherigen Rahmen hinaus weitere Maßnahmen treffen.“

Insgesamt beschäftigt das größte deutsche Geldhaus in den genannten Bereichen des Privatkundengeschäfts knapp 1000 Mitarbeiter. In den vergangenen Jahren wurde die Zahl der Stellen in der Sparte bereits deutlich reduziert.

Die Deutsche Bank hatte die Postbank 2009 übernommen und immer mehr Geschäftsbereiche verschmolzen. Im Mai ging in einem letzten Schritt die DB Privat- und Firmenkundenbank im Deutsche-Bank-Konzern auf.