Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 19 Minuten
  • Nikkei 225

    38.236,07
    -37,98 (-0,10%)
     
  • Dow Jones 30

    38.225,66
    +322,37 (+0,85%)
     
  • Bitcoin EUR

    55.313,81
    +1.685,56 (+3,14%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.295,09
    +18,11 (+1,42%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.840,96
    +235,48 (+1,51%)
     
  • S&P 500

    5.064,20
    +45,81 (+0,91%)
     

Deutsche Bank und Commerzbank: Diese Meldung hat es in sich

Freenet, United Internet und 1+1 Drillisch: Hätten Sie das so erwartet?
United Internet und 1&1 Drillisch haben bei einer erfolgreichen Auktion für Frequenzen der nächsten schnelleren Mobilfunkgeneration 5G die Kappung ihrer Dividenden angekündigt. Nach hohen Ausschüttungen in den Vorjahren drohen Anleger sogar fast leer auszugehen. Freenet beteiligt sich dagegen nicht an der 5G-Auktion und verwöhnt die Anleger mit einer Dividendenrendite von über acht Prozent. Das spiegelt sich auch im Chart der drei Mobilfunker wieder.Derzeit läuft bei der Bundesnetzagentur in Mainz die Auktion für Frequenzen für 5G-Mobilfunkgeneration. Für viele Branchenkenner ist die Die 5G-Frequenzauktion nur der Start für weitreichende Umwälzungen auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Ob diese recht behalten, ist fraglich.Fakt ist dagegen: Die Aktien der drei heimischen Mobilfunkdienstleister, die in den vergangenen Jahren alle als echte Dividendenperlen gehandelt wurden, gehen seit Anfang des Jahres getrennte Wege. Während sich die Papiere von United Internet mit einem Minus von 11,4 Prozent seit Jahresbeginn und 1&1 Drillisch (minus 29,8 Prozent) auf dem absteigenden Ast befinden, dreht die Aktie von Freenet im Vorfeld der Hauptversammlung am 16. Mai weiter auf. Selbst im angeschlagenen Marktumfeld kann der Kurs Boden gut machen. Das aktuelle Jahresplus beträgt starke 20,5 Prozent.Freenet ist ein Mobilfunkanbieter ohne eigenes Netz, der freie Kapazitäten bei den Netzbetreibern anmietet und daraus eigene Tarife anbietet – und sich nicht an der kostenintensiven 5G-Frequenzauktion beteiligt. Darüber hinaus bietet die Gesellschaft digitales Antennenfernsehen sowie als Streaming im Internet an und verkauft in eigenen Läden auch Zubehör rund um Smartphones und andere Lifestyle-Geräte. Das Q1 Zahlenwerk beinhaltete keine Überraschung.Was macht die Aktie? Trotz der steigenden Verunsicherung durch den Handelskrieg zeigt sich die Freenet-Aktie weiter sehr stabil und arbeitet im Bereich der wichtigen 200-Tage-Linie an einer Stabilisierung. Die Chance ist groß, dass die Papiere im Vorfeld der Hauptversammlung am 16. Mai den ebenfalls in diesem Bereich verlaufenen Aufwärtstrend fortsetzen. Immerhin soll auf dem Aktionärstreffen eine Ausschüttung in Höhe von 1,65 Euro je Aktie beschlossen werden. Die daraus resultierende Dividendenrendite beträgt auf dem aktuellen Kursniveau stolze 8,1 Prozent.Risikobewusste Anleger können daher auf eine Trendfortsetzung spekulieren – zumindest bis zur Hauptversammlung. Bei United Internet und 1+1 Drillisch bleibt DER AKTIONÄR vorerst weiter an der Seitenlinie.

Fällt die Aktie der Deutschen Bank nach guten Wochen jetzt wieder zurück? Merkwürdig mutet an, dass eine Meldung, veröffentlicht gestern, gedruckt schwarz auf weiß, weitestgehend unbeachtet blieb. Noch vor ein paar Tagen hätte sie zu einem kräftigen Kurssprung geführt. Ging sie einfach nur unter im Getöse um Fragen der US-Demokraten, Berichte über den Danske Bank-Skandal und ein optimistisch anmutendes Kursziel?

Da berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Vertreter des Finanzinvestors Cerberus hätten sich mit Staatssekretär Jörg Kukies getroffen. Mehrfach getroffen. Konkret heißt es: Kukies hat sich nach Angaben der Parlamentarischen Finanzstaatssekretärin Bettina Hagedorn genauso oft mit Cerberus-Leuten getroffen wie mit Vertretern der Commerzbank. An letzterer ist der Bund immerhin beteiligt, da gibt es immer mal Gesprächsstoff wie –bedarf. Man trifft sich, man plaudert.

An Cerberus indes ist man nicht beteiligt. Der Höllenhund aber ist an der Commerzbank beteiligt. Und an der Deutschen Bank. Und Kukies? Jörg Kukies ist Staatssekretär im Finanzministerium von Olaf Scholz. Scholz, SPD-Mann und Vize-Kanzler, gilt als Befürworter einer Deutsche Bank/Commerzbank-Fusion. Was dabei Fragen aufwirft?

Dass die Meldung der FAZ gestern kaum ein Echo fand. Nochmal: Da trifft sich also ein Großaktionär beider Institute mit Vertretern des Finanzministeriums – und niemand fragt warum? Niemand schreit "Fusion"? Wir wollen nicht vergessen: Cerberus hat auch große Teile der HSH Nordbank gekauft. Und will für die Nord LB mitbieten. Das könnten Gründe sein. Zufall – oder auch nicht. Wir hatten schon im Dezember auf die (ominöse) Rolle der New Yorker Investmentfirma hingewiesen, die an der Deutschen Bank nicht nur beteiligt ist, sondern diese auch berät. Dass jetzt auch die FAZ die Verflechtung von Beteiligung, Beratung und Finanzministerium, zum Thema macht, erzeugt Spannung. Wer und was werden da noch folgen?

WERBUNG

Stand heute scheint die Fusionsfantasie jedenfalls erloschen. Die Cerberus-Meldung hat es schließlich eigentlich in sich. Doch offenbar fehlt der Glaube an einen Zusammenschluss von Deutsche Bank und Commerzbank. Darauf deutet ein Blick auf den gestrigen Kursverlauf hin. Dass der Markt den eingangs erwähnten Bericht nicht zum Anlass nahm, die Aktie gen Norden zu schicken – wie noch vor einigen Tagen, als erstmals über Treffen zwischen CoBa, Deutsche Bank und Finanzministerium berichtet wurde –, kann als Indiz dafür gewertet werden. Und weniger für eine nahende Fusion. Möglicherweise reift jetzt die Erkenntnis: Gespräche sind schließlich nicht gleichzusetzen mit Verhandlungen. Und Verhandlungen nicht mit einem Resultat.

| Auf dem Laufenden bleiben | Täglich. Kostenfrei. Unverbindlich. |

Bleiben Sie über die Entwicklung bei der Deutschen Bank und anderen spannenden Unternehmen auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den neuen täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Wenn Sie sich bisher noch nicht registriert haben, besuchen Sie jetzt www.boersenbriefing.de und bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich das Börsen.Briefing. Oder nutzen Sie einfach das nachstehende Formular. Schon am nächsten Börsentag erhalten Sie die erste Ausgabe des Börsen.Briefing. kostenfrei in Ihr E-Mail-Postfach zugestellt.