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Dax schließt im Plus – Trump-Tweet zieht Leitindex aus dem Tief

Eine Aussage des US-Präsidenten sorgte am Nachmittag für eine spontane Erholung am Aktienmarkt. Grundsätzlich befindet sich der Dax in einer günstigen Position.

Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa
Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa

Eine Aussage Donald Trumps sorgt am Donnerstagnachmittag für eine spontane Erholung am deutschen Aktienmarkt. Der US-Präsident verkündete auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, dass die USA und China „einem großen Deal“ sehr nahe wären. „Sie wollen ihn und wir auch“, erklärte Trump.

Der Dax legte daraufhin zu und ging mit einem Plus von 0,57 Prozent bei 13.221 Punkten aus dem Handel. Die USA und China bemühen sich derzeit, ihren seit rund eineinhalb Jahren andauernden Handelskonflikt zu entschärfen. Allerdings gibt es immer wieder widersprüchliche Signale.

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Am gestrigen Mittwoch hatte der Dax 0,6 Prozent zulegen können und war bei einem Stand von 13.146 Punkten aus dem Handel gegangen.

Mit Spannung wurde an diesem Donnerstag in Frankfurt der Auftritt der neuen EZB-Präsidentin Christine Lagarde verfolgt. Auch unter ihr wird die Europäische Zentralbank noch lange an der Tiefzinspolitik festhalten. Die Schlüsselsätze lägen noch so lange auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau, bis sich die Inflationsaussichten wieder klar dem Ziel von knapp zwei Prozent annäherten. Eine Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik steht damit vorerst nicht an.

Letztmalig hatten die Währungshüter im Jahr 2011 ihre Zinsen angehoben. Der Schlüsselsatz zur Geldversorgung der Banken liegt mittlerweile seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.

Die EZB rechnet für 2020 mit etwas weniger Wachstum in der Währungsunion als im zu Ende gehenden Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte dann mit 1,1 Prozent langsamer zulegen, als im September mit 1,2 Prozent prognostiziert. Für 2019 wurde die Prognose dagegen von 1,1 auf 1,2 Prozent angehoben. 2021 und 2022 soll es jeweils zu einem Plus von 1,4 Prozent reichen.

Profitieren von den Konjunkturaussagen der neuen EZB-Chefin konnten die europäischen Finanzwerte. Der Index für die Banken der Euro-Zone baute seine Gewinne aus und stieg um 0,8 Prozent. Die Aktie der Deutschen Bank legte um 1,5 Prozent zu.

Lagarde sagte unter anderem, die europäische Wirtschaft sei auf dem Weg zu einer langsamen Erholung. Die geopolitischen Risiken für die Konjunktur seien zwar noch vorhanden, aber geschrumpft.

Den Börsianern steht eine interessante Restwoche bevor. Die Märkte bewegen dürften vor allem das Ergebnis der heutigen Wahl in Großbritannien und die Entscheidung zu nochmals höheren Strafzöllen für chinesische Produkte.

In Großbritannien dürfte laut den Umfragen die Konservative Partei mit Boris Johnson als Sieger aus den Wahlen hervorgehen. Doch die Frage lautet: Reicht es für eine komfortable Regierungsmehrheit und damit für einen geordneten Brexit am 31. Januar?

Gegenüber dem Handelsstreit und der Wahl verblassen die beiden Entscheidungen der Notenbanken. Die US-Notenbank hatte bereits gestern getagt und plant im kommenden Jahr keine weiteren Zinssenkungen. Nach drei Zinssenkungen in diesem Jahr wäre das eine neue Phase der Stabilität. Klar ist aber auch: Die Aussagekraft solcher Prognosen ist begrenzt.

Verhaltensökonom Joachim Goldberg hat die aktuelle Anlegerumfrage der Börse Frankfurt ausgewertet: Sein Fazit: Der Dax befindet sich in einer günstigen Situation. Heimische Anleger würden kurz vor dem Jahresende nur dann verkaufen, falls es auch zu größeren internationalen Kapitalabflüssen kommen sollte.

Auch die Privatanleger haben ein wenig ihre hohen Spekulationen auf steigende Kurse zurückgefahren. Das Euwax-Sentiment der Börse Stuttgart, das anhand realer Trades mit Hebelprodukten auf den Dax berechnet wird, ist etwas gesunken, liegt aber immer noch auf einem hohen Niveau.

Zu den größten Gewinnern am Aktienmarkt zählen die Chipwerte. Die Infineon-Aktie legte um mehr als zwei Prozent zu, die Siltronic-Papiere sogar um 3,8 Prozent.

Blick auf die Einzelwerte

Metro: Der Umbau hin zu einem reinen Großhändler mit einem starken Fokus auf Gastronomie und Hotellerie schreitet voran und scheint erste Ergebnisse zu zeigen. Doch die Probleme in Russland und die Hängepartie um den Real-Verkauf lassen Metro einfach nicht los. Die Aktie gibt 1,71 Prozent nach.

Wirecard: Zwei Tage hintereinander war die Aktie des Online-Zahlungsdienstleisters Dax-Schlusslicht. Gestern hatte das Minus nach Beschattungsvorwürfen gegenüber Investoren vier Prozent betragen. Am heutigen Donnerstag verlief der Handel anders. Nach einem ruhigen Auftakt mit wenig Schwankungen gehörte das Papier zum Handelsschluss mit einem Plus von knapp 1,59 Prozent zu den Gewinnern im Dax.

Saudi Aramco: Die Aktien des Börsenneulings bleiben an der Börse in Riad auf der Überholspur. Mit einem erneuten Kursplus von zehn Prozent auf 38,70 Riyal knackte der weltgrößte Ölkonzern am Donnerstag Refinitiv-Daten zufolge die magische Marke von zwei Billionen Dollar Börsenwert.

Allerdings gab der Aktienkurs dann im Handelsverlauf wieder leicht nach und lag noch fünf Prozent im Plus. Saudi Aramco stellt aber Apple als bislang teuerstes börsennotiertes Unternehmen weit in den Schatten. Der iPhone-Hersteller kommt auf einen Börsenwert von rund 1,2 Billionen Dollar. Der Ölkonzern ist beispielsweise mehr als doppelt so viel wert wie Amazon, das eine Marktkapitalisierung von 916 Milliarden Dollar aufweist.

Die Analysten von Bernstein halten die Bewertung von Saudi Aramco aber für zu hoch. Sie stuften ihr Rating für die Titel mit „Underperform“ ein und schätzen den Wert des Unternehmens auf 1,36 Billionen Dollar. „Saudi Aramco ist der größte und profitabelste Ölkonzern der Welt, aber Größe ist nicht alles“, schrieben die Bernstein-Experten in einem Kurzkommentar. Ihrer Ansicht nach besteht das Risiko eines langsamen Gewinnwachstums, wenn die Ölpreise unverändert bleiben.

Saudi Aramco hatte am Mittwoch den größten Börsengang aller Zeiten über die Bühne gebracht. Bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption („Greenshoe“) beläuft sich das Volumen der Emission auf 29,4 Milliarden Dollar. Spitzenreiter war bisher der chinesische Onlinehändler Alibaba , der 2014 Papiere im Volumen von rund 25 Milliarden Dollar losgeschlagen hatte.

Schon mit seinem Debüt am Mittwoch hatte Aramco die nach Marktkapitalisierung bislang größten Konzerne der Welt, Apple und Microsoft , locker überholt. Die Titel waren am Mittwoch auf 35,20 Riyal gestiegen und hatten damit zehn Prozent über ihrem Ausgabepreis von 32 Riyal (8,53 Dollar) gelegen.

Nordex: Der Windturbinenbauer hat in Chile erstmals einen Auftrag über seine neuen Turbinenmodelle für Standorte mit schwachen bis mittleren Windgeschwindigkeiten erhalten. Der internationale Wind- und Solarprojekte-Entwickler Mainstream Renewable Power bestellte 18 Anlagen mit jeweils 4,8 Megawatt für den Windpark Alena in der Region Bio-Bio. Die Installation der Anlagen soll im Herbst 2020 starten.

Zum Auftragsvolumen machte Nordex keine Angaben. Doch die Aktionäre freuen sich über die Meldung, das Papier legte 1,1 Prozent zu.

Was die Charttechnik sagt

Oberhalb von 13.200 Punkten rücken die vergangenen Verlaufshochs bei 13.301/338/374 Punkten wieder in den Blickpunkt. Es gibt noch einige Hürden, bevor die Frankfurter Benchmark wieder das bisherige Rekordhoch (13.596 Zähler) aufs Korn nehmen kann.

Nach Meinung der technischen Analysten der Düsseldorfer Bank sollte die Hoffnung auf eine Jahresendrally aber noch nicht aufgegeben werden. Die Saisonalität spricht für Kursgewinne in den letzten Tagen des Jahres 2019. „In der zweiten Dezemberwoche kommt es oftmals zu einer kleinen Delle, ehe danach die klassische Weihnachtsrally startet“, haben die Experten analysiert.

Sollten die Kurse aber abrutschen, dient erst der Bereich um 12.500 Punkte als Unterstützung. Mehrere Wochen lang im September versuchte der Dax, diesen Bereich zu überwinden – ohne Erfolg. Erst nach einem Rutsch auf 11.878 Zähler sammelte die Frankfurter Benchmark wieder Kraft, um die Marke Mitte Oktober zu überwinden.

Das bedeutet: Mehrere Wochen war der Bereich ein Widerstand. Anleger waren offenbar nicht bereit, auf solch einem Kursniveau weiter zu kaufen.

Nach dem Überwinden ist aus diesem Widerstand eine Unterstützung geworden, die allein angesichts der Dauer wichtig ist. Spätestens wenn der Dax unter diese Marke fallen sollte, steht die Börsenampel auf Gelb.

Der nächste Haltepunkt, damit die Rally seit Jahresanfang weiterlaufen kann, ist die 200-Tage-Linie. Zur Erinnerung: Der Dax hat seit dem 1. Januar 2019 mehr als 25 Prozent zugelegt. Die 200-Tage-Linie ist der Gradmesser für den langfristigen Aufwärtstrend und hatte eine noch größere Bedeutung, als es noch keinen Computerhandel gab. Es ist quasi der Durchschnittswert der vergangenen zwölf Monate.

Diese Durchschnittslinie notiert aktuell bei rund 12.256 Zählern und steigt täglich um etwas mehr als zehn Punkte. Es wäre kein ungewöhnlicher Vorgang, wenn der Dax diese Linie in den kommenden Wochen testen würde.

Handelsblatt-Analystencheck: NordLB erhöht Kursziel für Klöckner-Aktie

Die NordLB hat das Kursziel für Klöckner & Co von 6,50 auf 7,50 Euro angehoben und die Einstufung auf „kaufen“ belassen. Die Ausrichtung auf Nischenprodukte mit höheren Margen sowie die Digitalisierung böten dem Stahlhändler in den nächsten Jahren deutliches Wachstumspotenzial, dessen Realisierung aber auch Zeit benötige, schrieb Analyst Holger Fechner.

Zudem sei eine weitere Anteilsaufstockung bis hin zu einer Komplettübernahme durch den Großaktionär Friedhelm Loh ebenso wenig ausgeschlossen wie eine Zusammenarbeit bis hin zu einer möglichen Fusion mit einem anderen Unternehmen, wie die Fusionsgespräche mit Thyssen-Krupp zeigten.

Im Handelsblatt-Analystencheck gibt es 16 Studien zur Klöckner-Aktie, davon sechs Kaufempfehlungen. Siebenmal lautet die Einschätzung „neutral“, hinzu kommen drei Verkaufsempfehlungen.
Das gewichtete Durchschnittskursziel aller 16 Analysen liegt bei 5,68 Euro, der aktuelle Aktienkurs bei 6,30 Euro. Bei einem gewichteten Kursziel werden jüngere Studien höher gewichtet.

Hier geht es zum Handelsblatt-Analystencheck

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