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Dax schließt auf höchstem Stand des Jahres knapp unter 12.000 Punkten

Der Dax steigt nach dem Sechs-Monats-Hoch am Mittwoch an diesem Handelstag weiter: Im Nachmittagshandel notierte der Leitindex über der 12.000-Punkte-Marke. Damit markierte der Index ein neues Jahreshoch.

Am Abend ging er mit 11.982 Punkten und einem Plus von 0,28 Prozent aus dem Handel. Das war der höchste Schlussstand des Jahres. Das bisherige Allzeithoch liegt bei 13.596 Punkten.

Im Fokus des heutigen Handels standen die Bankaktien. Die italienische Großbank Unicredit bereitet einem Zeitungsbericht zufolge eine milliardenschwere Übernahmeofferte für die Commerzbank vor. Der Konzern werde sich wahrscheinlich nicht in die laufenden Fusionsgespräche zwischen Commerzbank und Deutsche Bank einschalten, stehe aber bereit, falls diese Gespräche scheitern sollten, berichtete die „Financial Times“. Unicredit wolle mit einem bedeutenden Anteil die Kontrolle bei der Commerzbank übernehmen und diese dann mit ihrer deutschen Tochter Hypo-Vereinsbank fusionieren.

Das doppelte Interesse an der Commerzbank ließ dementsprechend den Kurs der Aktie steigen, die 2,8 Prozent höher schloss. Die neue Konkurrenz ließ hingegen den Kurs der Deutschen-Bank-Aktie zwischenzeitlich um 1,5 Prozent fallen. Die Überlegungen der Unicredit werden am Markt nicht begrüßt: Das Papier verlor 0,66 Prozent.

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Der Dax hat den besten Jahresauftakt seit vier Jahren hingelegt. Am Mittwoch hatte der Leitindex seine 200-Tage-Linie überwunden. Das bedeutet, dass er über dem Kursdurchschnitt der vergangenen 200 Handelstage liegt. Viele Investoren orientieren sich an dieser recht simplen Struktur. Deswegen stieg der Dax relativ zügig auf 12.000 Punkte.

Auch Verhaltensökonom Joachim Goldberg ist optimistisch gestimmt. Für ihn ist ein großer Teil der Kursgewinne seit einer Woche nicht auf heimische Nachfrage zurückzuführen. Nach Auswertung der wöchentlichen Sentimentumfrage der Börse Frankfurt kommt er zu dem Schluss, dass noch keine euphorische Stimmung herrsche. Euphorie gilt als Kontraindikator, weil – vereinfacht erklärt – dann alle investiert sind und es kaum noch Käufer gibt, falls die Kurse fallen sollten.

Für Goldberg dürfte vor allen Dingen bei den institutionellen Akteuren noch Kaufbedarf bestehen, aber wenn, dann nur auf deutlich günstigerem Niveau. „Es ist diese Nachfrage, die dem Dax gerade bei deutlicheren Rücksetzern eine gute Stütze sein wird“, sagt Goldberg. „Kurzum: Der Dax präsentiert sich überraschend robust.“

Doch nicht die offenbar geringe Investitionsquote der Anlageprofis dürfte den Leitindex vor deutlichen Kursverlusten schützen. Auch die Privatanleger haben in den vergangenen Tagen angesichts der Kursgewinne ihre Absicherungspositionen erhöht, um sich vor fallenden Kursen zu schützen. Sie haben verstärkt Put-Produkte gekauft, die bei fallenden Notierungen im Wert steigen. Das zeigt das Euwax-Sentiment der gleichnamigen Börse Stuttgart an.

Eine hohe Zahl an Put-Produkten gilt als Sicherheitsnetz für die Börse, weil die Anleger bei fallenden Kursen Gewinne einstreichen und bei steigenden Kursen schnell verkaufen müssen, damit die Verluste nicht zu groß werden.

Seit Monaten geht es an den europäischen Börsen immer um die gleichen Themen: Brexit und Handelsstreit. Und es ist kein Wunder, dass die Börsen steigen, wenn diese beiden Konflikte in die finale Phase eintreten.

Bei dem Handelskonflikt könnte bereits heute der Termin für ein Treffen der beiden Präsidenten Xi und Trump veröffentlicht werden. Anlegern sollte klar sein: Spätestens dann, wenn das Treffen stattfindet, sind die großen Kursgewinne vorbei. Die gibt es nur vorher, wenn eine reale Hoffnung auf eine Lösung besteht.

Und beim Brexit mehren sich die Anzeichen, dass es keinen Deal gibt. „Das Prozedere wird komplizierter und damit steigt – angesichts des extremen Zeitmangels – eher das No-Deal-Risiko“, meinen die Analysten der Commerzbank. Laut ihrer Ansicht könne die EU die von Theresa May bevorzugte Verlängerung bis 22. Mai – wenn sie bei Verstand bliebe – nicht akzeptieren. Anleger sollten das Risiko einkalkulieren. Doch wie die Märkte auf einen No-Deal reagieren, ist schwer einzuschätzen. Schließlich gab es bereits nach der Brexit-Abstimmung bei den Wählern kurzfristig fallende, wenige Tage später aber wieder rasant steigende Kurse.

Blick auf Einzelwerte

Rocket Internet: Der Start-up-Investor findet weiterhin keine Unternehmen, in die er im großen Stil investieren will. Das Kapitalpolster lag zum 28. Februar bei zwei Milliarden Euro, wie Rocket Internet bekanntgab. Dies entspricht dem Wert von Ende Oktober. Unter dem Strich machte Rocket, dessen Start-ups wie Hello Fresh oder Home24 inzwischen überwiegend selbst börsennotiert sind, im vergangenen Jahr einen Gewinn von 196 Millionen Euro. 2017 war ein Verlust von sechs Millionen Euro angefallen. Die Aktie verliert nach anfänglichen Gewinnen rund ein Prozent.

Software AG: Die Aktien des Software-Unternehmens legen zwischenzeitlich mehr als drei Prozent zu und schließen mit einem Plus von 1,75 Prozent. Grund dafür ist unter anderem die Kaufempfehlung der Schweizer Großbank UBS, die das Rating von neutral auf kaufen hochgestuft hat. Gleichzeitig hat sie jedoch das Kursziel um zwei Euro auf 36 Euro gesenkt. Am 18. April legt die Software AG ihr Zahlenwerk für das erste Quartal vor.

Leoni: Die Papiere des Nürnberger Autozulieferers haben um 5,01 Prozent zugelegt, nachdem das Bankhaus Metzler eine Kaufempfehlung ausgesprochen hat.

Was die Charttechnik sagt

Neues Jahreshoch und 200-Tagelinie am gestrigen Handelstag überwunden: Bessere Kaufsignale gibt es aus charttechnischer Sicht nicht. Ein Blick auf den langfristigen Chart zeigt: Fast immer stieg der Dax für eine längere Zeit weiter, wenn er diese Linie überwunden hatte. Wichtig ist: Der Dax darf in den nächsten Tagen nicht wieder deutlich unter die 200-Tage-Linie fallen, die derzeit bei 11.707 Punkten liegt.

Das Szenario für den Leitindex nach dem Überwinden der 200-Tage-Linie sieht in vielen Fällen so aus: Der Dax steigt in den nächsten Tagen deutlich, entsprechend dreht der 200-Tage-Trend ins positive, der derzeit aufgrund der Kursverluste in den vergangenen Monate noch nach unten zeigt.

Doch in vielen Fällen erfolgt noch ein trendbestätigendes Signal: Der Dax fällt wieder auf die Linie zurück, um anschließend einen längerfristigen Aufwärtstrend zu starten. Das war beispielsweise auch Mitte 2009 bei einem Stand von rund 4500 Punkten der Fall. Ein solches Szenario gilt als weitere Einstiegschance.

Kurzfristig sei der Dax korrekturanfällig, meinen die technischen Analysten der UBS. Doch sollte die Barriere von 11.940 Punkten überschritten werden, dürfte ihrer Ansicht nach die Rally bis auf 12.050 und weiter auf 12.200 Zähler führen.

Analystencheck: Morgan Stanley rät weiter zum Kauf der Lufthansa-Aktie

Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat die Einstufung für Lufthansa auf „overweight“ mit einem Kursziel von 25 Euro belassen. Sie halte die Anstrengungen der Fluggesellschaften zur Selbsthilfe in einem schwierigen Marktumfeld für den besten Ansatz für Investments in der Branche, schrieb Analystin Penelope Butcher in einer Studie. Hierzu zählten die Maßnahmen der Lufthansa mit Blick auf die Kapazitäten und das Konzernportfolio.

Von den 35 Studien zur Lufthansa-Aktie im Handelsblatt-Analystencheck sind 29 Kaufempfehlungen, fünf neutrale Einstufungen und eine Verkaufsempfehlung. Das gewichtete Kursziel, bei dem jüngere Studien stärker berücksichtigt werden, liegt bei 25,65 Euro. Die Aktie wird derzeit mit 20,27 Euro gehandelt.

Weitere Studien zu Aktien hier im Handelsblatt-Analystencheck

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