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Dax schließt nach neuem Jahreshoch nur leicht im Plus – Infineon-Aktie begehrt

Entspannungssignale im Handelsstreit ließen den deutschen Leitindex schnell um mehr als 200 Punkte steigen. Doch die Gewinne konnte der Dax nicht halten.

Der verfremdete Dax-Chart im Handelssaal der Börse Frankfurt. Foto: dpa
Der verfremdete Dax-Chart im Handelssaal der Börse Frankfurt. Foto: dpa

Die Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen USA und China beflügeln den Dax. Der deutsche Leitindex hat zur Handelseröffnung mit 12.619 Zählern ein neues Jahreshoch erreicht. Zum Handelsschluss notiert der Index schließlich bei 12.531 Zählern – ein Plus von 0,99 Prozent.

Damit startet das deutsche Börsenbarometer mit einem neuen Jahreshoch in die zweite Jahreshälfte. Die bisherige Rekordmarke 2019 lag bei 12.438 Punkten. Bereits in den ersten sechs Monaten legte die Frankfurter Benchmark um 17,4 Prozent zu. Mit einem Plus von 6,3 Prozent war es der zweitbeste Juni in der Dax-Historie, haben die Analysten der Düsseldorfer Bank HSBC berechnet. Am vergangenen Freitag war der Dax mit einem Plus von einem Prozent und 12.398 Punkten aus dem Handel gegangen.

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Dabei haben sich die Kontrahenten im Handelsstreit lediglich auf eine Feuerpause geeinigt. US-Präsident Donald Trump verbreitete nach dem Treffen mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping Optimismus. Er gehe davon aus, dass China und die USA wieder auf Kurs seien, erklärte er. Neue Sonderzölle soll es auf absehbare Zeit nicht geben.

Trotz dieser positiven Signale überwiegt die Skepsis, ob dieser Konflikt gelöst wird. So glaubt der Chef des Münchener Ifo-Instituts, Clemens Fuest, nicht an eine Wende im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt. „Es spricht viel dafür, dass die USA in China eine Konkurrenz für ihre geopolitische Vormachtstellung sehen und deshalb den wirtschaftlichen Aufstieg Chinas hemmen wollen“, sagt Fuest. Er rechne deshalb „mit einer Fortsetzung des Handelskonflikts“.

Die Stärke der Aktienmärkte ist angesichts der vielen weiteren wirtschaftlichen Probleme wie steigende Rezessionsängste und der europäischen Konflikte mit Italien und Großbritannien erstaunlich. Seit Jahresanfang ist der Dax um mehr als 2000 Punkte gestiegen, die zwischenzeitlichen Korrekturen waren eher moderat. Als nächstes Ziel dürfte der Index eventuell noch in diesem Monat die Marke von 12.800 Punkten ansteuern, dem Hoch des Monats August 2018.

Denn auch der Blick auf die US-Märkte ist positiv: Die wichtigsten Indizes an der Wall Street, Dow Jones, Nasdaq 100 und S & P 500, notieren nahe ihrer bisherigen Rekordstände. Der S & P 500 legte im abgelaufenen Monat um 6,9 Prozent zu. Das entspricht dem größten Juni-Zuwachs seit 1955.

Doch von glänzender Stimmung ist jenseits des Atlantiks wenig zu spüren. Das zeigt, dass die meisten Anleger noch nicht investiert sind und reichlich Kapital an der Seitenlinie wartet, um einzusteigen. Das alles dürfte zumindest deutlich fallende Kurse verhindern.

Skepsis unter den Anlegern allein führt nicht automatisch zu höheren Kursen. Doch kommen dazu unerwartete, positive Signale, beflügeln diese die Märkte.

Solch ein Signal könnte von der US-Notenbank kommen, die erst Ende Juli tagt. Doch bis dahin würde jede Äußerung, die auf eine Zinssenkung deuten könnte, positiv für die Aktienkurse sein.

Der Preis für Rohöl ist auf ein neues Fünf-Wochen-Hoch gestiegen, nachdem Saudi-Arabien und Russland signalisiert haben, sich bei der Sitzung der sogenannten Opec+-Gruppe für weitere Produktionskürzungen einzusetzen. Auch die Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen Chinas Staatschef Xi und US-Präsident Trump stützt den Ölpreis, weil die globale Nachfrage steigen könnte.

Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent steigt um 2,5 Prozent auf 66,25 Dollar, der Kurs für US-Sorte WTI um 2,4 Prozent auf 59,84 Dollar. Doch solange eine militärische Auseinandersetzung zwischen dem Iran und USA ausbleibt, ist mit keiner massiven Erhöhung der Ölpreise zu rechnen.

Blick auf die Einzelwerte

Infineon: Der Chiphersteller zählte mit einem Minus von mehr als vier Prozent zu den großen Verlierern des vergangenen Börsenmonats. So drückten die Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Cypress-Übernahme, der nach wie vor schwache Chip-Zyklus und das politische Gezerre um Huawei den Kurs. Doch am heutigen Tag ist das vergessen: Die Infineon-Papiere sind mit einem Plus von 4,18 Prozent der größte Dax-Gewinner. Der Index der europäischen Technologiebranche gewann 2,4 Prozent.

Schäffler/Continental: Die Warnung von Firmenchef Klaus Rosenfeld vor trüben Geschäftsaussichten löst einen Ausverkauf bei Schaeffler aus. Die Aktien des Automobil-Zulieferers fielen am Montag um bis zu 5,9 Prozent auf 6,16 Euro. Die Titel der Beteiligung Continental grenzten ihre Gewinne ein und notierten zum Handelsschluss 0,69 Prozent im Minus. „Das zweite Halbjahr wird voraussichtlich schwächer als bislang erwartet“, sagte Rosenfeld. Daher werde er den Konzernumbau vorantreiben.

Traton: Das Börsendebüt der Volkswagen-Tochter Traton verlief am vergangenen Freitag bereits verhalten. Der erste Preis wurde bei 27 Euro festgestellt, anschließend verlor die Aktie mehr als zwei Prozent und ging bei einem Kurs von 26,45 Euro aus dem Handel. Aber am heutigen Handelstag setzten wieder Käufe ein. In einem sehr freundlichen Börsenumfeld legt der Titel 1,30 Prozent zu. Der Ausgabepreis hatte bei 27 Euro gelegen – am unteren Ende der Preisspanne, die bis 33 Euro reichte.

Was die Charttechnik sagt

Rückblickend ist Charttechnik immer sehr einfach: Anfang Juni hat der deutsche Leitindex die 200-Tagelinie erfolgreich getestet. Damals notierte diese Linie, gebildet aus den Kursen vergangenen 200 Handelstagen, bei rund 11.610 Zählern. Der Dax fiel damals auf diese Marke, um anschließend wieder deutlich zu steigen. Solch ein Test gilt als Bestätigung des Aufwärtstrends.

Und dieser Aufwärtstrend hat mit dem heutigen Handelstag eine neue Bestätigung erhalten. Denn laut den Regeln der Charttechnik ist ein neues Jahreshoch ein wichtiges Kaufsignal. Das bisherige Jahreshoch lag bei 12.438 Punkten, ein Rückfall auf dieses Niveau wäre kein Problem. Nur deutlich darunter sollte der Leitindex nicht fallen.

Analystencheck: Morgan Stanley sieht taktische Kaufchancen bei Autowerten

Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat die Einstufung für Daimler auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 62 Euro belassen. Die Stimmung für Autowerte sei weiter extrem schwach, schrieb Analyst Harald Hendrikse in einer am Freitag vorliegenden Studie. Dies eröffne taktische Kaufchancen.

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