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Dax schließt im Plus – Aktien von Biontech und Thyssen-Krupp gefragt

Anleger lassen die Pläne von Biontech und Pfizer kalt. Sie haben die Impfstoff-Entwicklung schon in ihren vergangenen Trades einkalkuliert.

Im Blick der Anleger bleibt auch die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie. Foto: dpa
Im Blick der Anleger bleibt auch die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie. Foto: dpa

Am deutschen Aktienmarkt gab es am letzten Handelstag der Woche wenig Veränderung. Der Dax schloss schließlich 0,4 Prozent höher bei 13.173 Punkten. Damit verbucht der Leitindex ein Wochenplus von 0,46 Prozent. Der Handel bestätigte den Trend der vergangenen Tage: Dem Dax fehlt es an Impulsen.

Seit mehr als einer Woche geht es für das Börsenbarometer mal leicht aufwärts, dann wieder leicht abwärts. Die heutige Handelsspanne liegt bei mickrigen 118 Punkten.

Einen Beweis für die aktuell ruhige Stimmung am Markt lieferte am Freitag die Nachricht, dass die Mainzer Firma Biontech und der US-Konzern Pfizer noch am Freitag in den USA eine Notfallzulassung für ihren Corona-Impfstoff beantragen wollen. Der Impfstoff könnte damit möglicherweise ab Mitte bis Ende Dezember bei Hochrisiko-Patienten eingesetzt werden.

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Die Bevölkerung kommt damit einem wirksamen Impfstoff einen großen Schritt näher. Davon hängt letztlich auch maßgeblich ab, wie schnell und in welchem Umfang die konjunkturelle Erholung einsetzt. Anleger reagierten dennoch unbeeindruckt – der Dax bewegte sich nicht.

Daraus lässt sich ableiten, dass Anleger diese Nachricht bereits erwartet und ihre Käufe und Verkäufe entsprechend im Vorfeld vollzogen haben. Es scheint aktuell mehr zu benötigen, um Investoren zu animieren.

Biontech und Pfizer hatten ihre nun in die Tat umgesetzten Pläne bereits am 9. November angekündigt. Das hatte am Aktienmarkt einen regelrechten Boom ausgelöst. Vor allem zyklische Aktien waren entsprechend gefragt, nachdem Anleger ihre Risikoneigung wiedergewonnen hatten. Von einer derartigen Entwicklung war am Freitag nichts zu sehen. Biontech-Aktien gewannen am deutschen Markt zwar sechs Prozent, doch der Spillover-Effekt blieb aus.

Der Dax bewegte sich innerhalb der Spanne der vergangenen acht Handelstage, die den Bereich zwischen 13.005 Zählern und 13.277 Zählern umfasst. Auf große Kurssprünge im Dax – unabhängig von der Richtung – warteten Anleger vergeblich. Daran änderte auch der Handel am Donnerstag nichts, als der Dax knapp ein Prozent verlor.

Aktuell gibt es wenige Indikatoren dafür, dass sich die Frankfurter Benchmark aus diesem Bereich befreien kann. Die Bilanzsaison im Unternehmenssektor ist vorüber.

Spannender dürfte der Handelstag an der Wall Street verlaufen. Kurz vor dem voraussichtlichen Ende seiner Amtszeit trägt US-Finanzminister Steven Mnuchin eine Meinungsverschiedenheit mit der Notenbank Fed aus.

Mnuchin kündigte in einem Brief an den Zentralbankpräsidenten Jerome Powell an, einige der von der Fed aufgelegten Corona-Notprogramme auslaufen zu lassen. Die Zentralbank solle Mittel im Umfang von 455 Milliarden Dollar an den Kongress zurückgeben.

Die Notenbank erwiderte ihrerseits, das Geld sollte besser zur Stabilisierung der Konjunktur eingesetzt werden. Bereits vor Wochenfrist hatte Powell bekräftigt, Geld- und Fiskalpolitik müssten „noch mehr tun“, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu lindern. Die Ankündigung Mnuchins impliziert eher das genaue Gegenteil. Das dämpft die Stimmung an der Wall Street: Die wichtigsten Indizes notierten mit leichten Verlusten.

Die Corona-Pandemie bleibt weiter das bestimmende Thema an den Aktienmärkten. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete einen neuen Rekord bei der Zahl der Infizierten. Zudem sind deutsche Unternehmen unsicher über den weiteren Verlauf ihrer Geschäfte, das geht aus einer neuen Umfrage des Ifo-Instituts zur Geschäftsunsicherheit hervor. Allerdings: Als Belastungsfaktor spiegelt sich das Virus in den Kursen kaum wider.

Der Dax notiert oberhalb der Marke von 13.000 Punkten und an der Wall Street greift der Dow Jones nach der 30.000er-Marke, während der S & P 500 erst kürzlich ein Rekordhoch markiert hat. In Asien erreichte der japanische Leitindex Nikkei am Dienstag den höchsten Stand seit fast 30 Jahren. Der Durchbruch, den immer mehr Unternehmen bei der Suche nach einem wirksamen Impfstoff erzielen, beflügelt die Kurse spürbar. Das macht den Markt jedoch anfällig für kurzfristige Rücksetzer.

Blick auf die Einzelwerte

Biontech: Der Mainzer Pharmakonzern und sein US-Partner Pfizer haben das Rennen gewonnen: Als erste werden sie am Freitag die Zulassung für ihren Corona-Impfstoff beantragen. Die Aktie stieg um 7,54 Prozent.

Delivery Hero: Da sich angesichts der hohen Fallzahlen eine Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen abzeichnet, greifen Anlegern Profiteuren der Situation zu. Der Essenslieferdienst Delivery Hero zählte mit einem Plus von 1,61 Prozent zu den größten Gewinnern im Dax, ebenso HelloFresh im MDax mit einem Plus von 5,1 Prozent.

Thyssen-Krupp: Anleger griffen auch beim traditionsreichen Ruhrkonzern zu, dessen Aktien 4,33 Prozent zulegten. Mit dem Kurszuwachs glich Thyssen-Krupp die Verluste vom Vortag wieder aus. Die schwachen Geschäftszahlen, die der Konzern am Donnerstag präsentiert hatte, hatten Anleger dazu bewegt, das Papier abzustoßen.

Kion: Die Aktie des Herstellers von Gabelstaplern ist auf Erholungskurs. Sie gehörte mit 2,13 Prozent zu den größten Gewinnern im Nebenwerteindex MDax. Das Unternehmen plant eine Kapitalerhöhung zum Abbau seiner Verbindlichkeiten. Das hatte den Aktienkurs zuletzt belastet. Am Donnerstag hatten Kion-Papiere sieben Prozent verloren.

Freenet: Nach dem Verkauf der Anteile am Schweizer Telekomanbieter Sunrise zahlt der Mobilfunkkonzern ein Bankdarlehen über 610 Millionen Euro zurück. Der Verschuldungsgrad sinke damit auf 1,7 nach 4,8 zum Jahresende 2019, teilte das Unternehmen mit. Die im TecDax geführte Aktie stieg um 0,85 Prozent Prozent auf 17,20 Euro.

Blick auf andere Assets

Der Bitcoin setzte seinen Aufwärtstrend unbeirrt fort. Obwohl die Volatilität an den Märkten zuletzt etwas abgenommen hat, greifen Investoren bei Digitalwährungen zu. Die populärste Kryptowährung wurde auf der luxemburgischen Handelsplattform Bitstamp bei etwa 18.300 US-Dollar gehandelt. Zuletzt hatte ein steigendes Interesse institutioneller Anleger für Auftrieb beim Bitcoin gesorgt.

Die türkische Lira präsentierte sich einigermaßen stabil. Ein US-Dollar kostete 7,61 Lira und damit nur marginal mehr als am Vortag. Die türkische Zentralbank hatte am Donnerstag den Leitzins um 4,75 Punkte auf 15,0 Prozent angehoben. Das gab der in den vergangenen Monaten stark belasteten türkischen Lira erneuten Aufwind.

Ein höherer Lira-Wert geht außerdem mit besseren Finanzierungsbedingungen für viele Unternehmer in der Türkei einher. Viele türkische Firmen haben sich stark in Dollar verschuldet. Wertet die Lira auf, reduziert sich die Last ihrer Schulden.

Bei Rohöl geht es derweil aufwärts. Öl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,34 Prozent. „Nachfragesorgen, die die Preise seit dem Frühjahr belastet haben, weichen nun Konjunkturhoffnungen“, sagte Commerzbank-Experte Eugen Weinberg. Allerdings könnte die Förderdisziplin bröckeln, wodurch ein Überangebot am Markt entstehen könnte.

Was die Charttechnik sagt

Neben der kurzfristigen Spanne der vergangenen Handelstage ist das Hoch aus dem Monat September mit 13.460 Zählern wichtig. Dort liegt das sogenannte Corona-Hoch, der höchste Stand seit dem Crash Mitte März, als der Dax auf 8255 Punkte abrutschte. Sollte das Barometer die Marke überwinden, gerät das Rekordhoch mit 13.795 Punkten ins Visier.

Auf der Unterseite bieten sich als strategische Stop-Loss-Marken einige Aufwärtskurslücken als Unterstützungen an. Solche Lücken entstehen, wenn der höchste Stand eines Handelstags unter der tiefsten Notierung des Folgetags liegt.

Konkret: 12.596 Punkte war der höchste Stand am Freitag (6. November), 12.671 Zähler der tiefste Kurs am Montag (9. November). Solange der Dax oberhalb von 12.671 Zählern bleibt, gibt es aus technischer Sicht keine Zweifel an der aktuellen Rally.

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