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Das Dilemma zwischen Konsum und Sparen

Ein Familienausflug ins Restaurant geht schnell ins Geld (Bild: Getty Images)
Ein Familienausflug ins Restaurant geht schnell ins Geld (Bild: Getty Images)

Kürzlich schilderte mir ein Mandant einige Tage nach unserem Beratungsgespräch sein Dilemma.

Wir hatten einige Punkte herausgearbeitet, wie er die Kosten senken und die Erträge erhöhen könnte. So würde ein Girokontowechsel die Kontoführungsgebühren um ca. 50 Euro senken, die Notfallreserve würde durch Bankenwechsel 75 Euro mehr Zinsen im Jahr bringen und eine Umstellung der Zahlungsweise der Versicherungen würde rund 30 Euro p.a. sparen.

Mein Mandant war motiviert, die Aufwände, die die Umstellungen zweifelsohne mit sich bringen würden, auf sich zu nehmen. Doch dann stellte er sich folgende Frage: „Auf der einen Seite optimiere ich alles so aufwendig und am Ende kommen dann vielleicht 150 Euro bis 200 Euro mehr im Jahr heraus. Auf der anderen Seite gehen wir am Wochenende gerne zum Essen und dann zahle ich auch ‚mal eben’ 50 Euro. Dann dürfte ich das ja eigentlich auch nicht mehr, da wäre es ja noch viel leichter zu sparen.“

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Ja, da hat er Recht. Und auch wieder nicht. Auch wir kennen genau dieses Dilemma. Ein Ausflug mit einer fünfköpfigen Familie kostet schnell 100 Euro – und da hat man noch nichts besonders teures gemacht – einfach für Benzin, Parken, Essen und Eintritt. Und auf der anderen Seite recherchiert man mühevoll, wofür 2,50 Euro abgebucht wurden. Doch sollten wir deswegen keine Ausflüge mehr machen und nicht mehr Essen gehen? Uns jedes Freizeitvergnügen versagen? Das würde dazu führen, dass die Optimierung der Geldanlage reiner Selbstzweck wäre oder der „Lohn“ dann irgendwann in späteren Jahrzehnten in der Altersvorsorge käme. Doch wer weiß schon, wie alt er oder sie wird? Oder sollten wir auf die Optimierungen verzichten? Das wäre schade, denn das Geld erhöht ja unsere monatliche Freiheit.

Daher plädiere ich für einen guten Mittelweg.

Natürlich sollte man nicht mehr Geld ausgeben, als man sich leisten kann. Und zwar unter Berücksichtigung, dass auch eine Sparrate für die Altersvorsorge vorhanden ist. Wer aber zum Beispiel 10% seines Nettoeinkommens noch zusätzlich zum Beitrag für die gesetzliche Rente spart, der kann ruhigen Gewissens auch am Wochenende ausgehen. Es ist dann vielmehr so, dass man sagen könnte „Hey, dieses Essen habe ich durch mein geschicktes und mühevolles Management verdient“. Vielleicht genießt man es dann besonders?

Kein Mittelweg ist für mich, wenn man bei seinen Anlagen und Versicherungen überall zu hohe Kosten akzeptiert und dann Urlaube macht, die keinen soliden Aufbau der Altersvorsorge ermöglichen. Auch kein Mittelweg wäre das pedantische Optimieren der Finanzen und Sätze wie „heute geben wir aber nicht so viel aus“, wenn man seine Kinder einlädt.

Optimal wäre es, wenn Sie Ihre Geldanlagen regelmäßig überprüfen, Sparpotenziale ausnutzen, Zinsen durch geschickte Kontoverteilung erhöhen und Versicherungskosten möglichst gering halten. Bei den Ausgaben hat sich ein Haushaltsbuch bewährt. Sie können sich ein monatliches Budget für Freizeitaktivitäten geben und grundsätzlich versuchen, dieses im Durchschnitt einzuhalten. Das verringert nach meiner Erfahrung das schlechte Gewissen. Es setzt sich dann eine Haltung durch wie „Dieses Vergnügen habe ich mir verdient“.

Sollte ein Paar merken, dass es sehr unterschiedliche Ausgabenverhaltensweisen hat, könnte auch ein „Taschengeld“ hilfreich sein. Mit diesem Geld kann jeder Partner machen, was er möchte.

Viel Erfolg bei der Suche nach Ihrem persönlichen Mittelweg.

Ihre

Stefanie Kühn