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BMW kündigt Preiserhöhung für in den USA produzierte Autos an

Der Handelsstreit zwischen den USA und China trifft auch die deutschen Autobauer. Mit ihren US-Werken stehen sie nun vor einem Problem.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China eskaliert - und in der deutschen Autoindustrie wachsen die Sorgen. Denn die in der Nacht verhängten Zölle zwischen den beiden Ländern betreffen neben landwirtschaftlichen Produkten und Elektronik auch die Einfuhr von Autos von den USA nach China. Damit ist die deutsche Autoindustrie unmittelbar betroffen, denn sie produziert in den USA und liefert nach China.

Wie ernst die Lage ist, machte Daimler bereits Ende Juni deutlich: Obwohl zu diesem Zeitpunkt die Zölle noch nicht einmal angekündigt waren, senken die Stuttgarter ihre Ergebnisprognose für das laufende Jahr. Mercedes geht in diesem Fall von „geringeren als bisher erwarteten SUV-Absätzen“ sowie von höheren Kosten aus. Dieser Effekt könne auch nicht dadurch kompensiert werden, dass die Autos in andere Märkte verkauft werden.

Tatsächlich sind die Werke von BMW und Daimler im Süden der USA vor allem Exportfabriken – und die wichtigsten Abnehmer sitzen in China. BMW bereitet sich darauf vor, 450.000 Autos pro Jahr in den USA zu bauen, damit ist das Werk der größte BMW-Produktionsstandort der Welt.

Am Freitag kündigte BMW an, dass man die chinesischen Strafzölle „nicht komplett“ ausgleichen könne. Daher berechne man derzeit die nötigen Preiserhöhungen für in Spartanburg produzierte Autos in China und werde sie später verkünden.

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Daimler produziert seit Mitte der 90er-Jahre in Alabama, aktuell laufen im Werk vor allem die großen Geländewagen GLE und GLS vom Band, ein Großteil der Produktion geht gleich nach Fernost. Einfuhrzölle von rund 25 Prozent sind selbst für gut betuchte chinesische Kunden zu viel des Guten. Auch das BMW-Werk in Spartanburg produziert zu 70 Prozent für den Export, vor allem in die EU und nach Fernost.

Die Einfuhrzölle nach China führen nun zu Überlegungen, die Investitionen zu verlagern. So beginnt BMW in diesen Tagen mit der Produktion des Geländewagens X3 in China, bislang wurde das Modell aus den USA importiert. In München denkt man auch darüber nach, zusätzlich den X5 in China zu bauen – bislang wird dieses Modell nur in South Carolina gefertigt.

Auch Daimler will mehr in China produzieren, um die Zollschranken zu umgehen. Der Markt spielt mit: Während in den USA der Autoabsatz stagniert, verkaufte Mercedes in China seit Beginn des Jahres 16 Prozent mehr Autos.

Der Handelskonflikt mit China bietet aber für die deutschen Autohersteller möglicherweise eine andere Chance: Mitte der Woche hat US-Botschafter Richard Grenell den deutschen Autokonzernen angeboten, über ein Industriezollabkommen die Auto-Zölle zwischen der EU und den USA auf null zu senken.

Für Daimler und BMW wäre das eine willkommene Kompensation, sie müssen bislang jedes in den USA gebaute und nach Europa eingeführte Auto mit zehn Prozent verzollen. In einem Brief an US-Handelsminister Wilbur Ross bezifferte BMW die jährlichen Kosten für die deutschen Autohersteller auf eine Milliarde Dollar.

Fiele dieser Zoll weg, könnten die US-Werke von Mercedes und BMW statt nach China mehr nach Europa liefern. US-Präsident Trump scheint dieses Argument zu gefallen.