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Nach CS-Kollaps ist ein 54-Milliarden-Franken-Bondmarkt zu haben

(Bloomberg) -- In den vergangenen zwei Jahrzehnten dominierte die Credit Suisse Group AG das Geschäft mit der Emission von Anleihen in Schweizer Franken. Der plötzliche Kollaps des Instituts eröffnet anderen Akteuren im Sektor wie der Deutsche Bank AG und der BNP Paribas SA Chancen in einem Markt, dessen Volumen im vergangenen Jahr bei rund 54 Milliarden Franken lag.

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Ein Teil dieses Geschäfts wird wahrscheinlich von der Erwerberin UBS Group AG übernommen werden, aber da sie bereits ein Viertel der sogenannten Swissies arrangiert — und weil nicht klar ist, wie das Debt-Sales-Geschäft in der fusionierten Bank aussehen wird — könnte es Möglichkeiten für andere Banken geben.

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Deutsche Bank, die Commerzbank AG und BNP Paribas, die bereits auf dem Swissie-Markt aktiv sind, werden wahrscheinlich um internationale Emissionen konkurrieren, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Regionale Kreditgeber wie Raiffeisen Schweiz und Zürcher Kantonalbank werden wahrscheinlich einen Teil der inländischen Emissionen übernehmen, hieß es.

Ein Sprecher der Zürcher Kantonalbank erklärte per E-Mail, dass die Bank davon ausgehe, ihre Position im Geschäft mit Anleihen von Schweizer Emittenten nach dem Zusammenschluss von Credit Suisse und UBS zu festigen.

Credit Suisse, Deutsche Bank und BNP Paribas lehnten eine Stellungnahme ab. UBS, Commerzbank und Raiffeisen Schweiz reagierten nicht sofort auf Bitten um Stellungnahme.

Der Schweizer Markt ist eher ein Nischenmarkt — weniger als halb so groß wie der britische Sterling-Markt — aber er ist ein lukrativer Gebührenpool für Banken, und der Umbruch bei einem so prominenten Akteur zeigt die Auswirkungen der UBS-Übernahme in den verschiedensten Bereichen der Finanzmärkte. Emittenten wie die Verizon Communications Inc. und die Royal Bank of Canada zieht es aufgrund der Reife und der zuverlässigen Investorenbasis auf diesen Markt.

Im Zuge der größten Bankenübernahme seit 2008 will die UBS in den nächsten Jahren Tausende von Arbeitsplätzen abbauen und die Kosten um mehr als 8 Milliarden Dollar (7,3 Milliarden Franken) senken. All diese Turbulenzen könnten Manager, die Geld in Schweizer Franken aufnehmen wollen, dazu veranlassen, andere Banken in Betracht zu ziehen.

“Die Credit Suisse war ein wichtiger Akteur, vor allem wenn es darum ging, ausländische Emittenten an den Markt zu bringen”, sagte Markus Thöny, Leiter des Bereichs Swiss Fixed Income bei Lombard Odier Investment Managers. “Wir sind jedoch zuversichtlich, dass andere Banken diese Lücke in Zukunft schließen können.”

Laut von Bloomberg zusammengestellten Daten war die Credit Suisse in jedem Jahr seit mindestens 1999 der führende Arrangeur von Franken-Anleihen. Im Jahr 2022 wurde sie von der UBS überholt, war aber immer noch für rund 30% des Volumens verantwortlich.

Die Credit Suisse arrangiert derzeit immer noch Anleihen. Am Mittwoch brachte sie zusammen mit der UBS und der ZKB eine fünfjährige Anleihe über 150 Millionen Franken für das Immobilienunternehmen Allreal Holding AG an den Markt.

Der Gebührenpool für den Schweizer Anleihenmarkt könnte andere internationale Banken dazu verleiten, sich dort zu engagieren. Die Gebühren liegen in der Regel bei 1 Cent pro Franken für dreijährige Anleihen, bei 1,5 Cent für fünfjährige Anleihen und bei 2 Cent für zehnjährige Anleihen, sagte einer der Beteiligten. Das entspricht einer Summe von rund 875 Millionen Schweizer Franken im vergangenen Jahr.

Die Banken verdienen auch an den damit verbundenen Derivatgeschäften, z.B. auf dem Swap-Markt, wenn internationale Kreditnehmer von Schweizer Franken in die Währung ihrer Wahl wechseln.

Überschrift des Artikels im Original:The $59 Billion Swiss Franc Debt Sales Market Is Up for Grabs

--Mit Hilfe von Tasos Vossos und Swetha Gopinath.

(Wiederholung von Donnerstag.)

©2023 Bloomberg L.P.