Das Corona-Depot dreht ins Plus
Vergangenen Freitag stellte die WirtschaftsWoche ein Depot vor, das den Kursvolten wegen des Coronavirus widerstehen soll. Trotz schwacher Märkte ist es inzwischen leicht im Gewinn.
Das von der WirtschaftsWoche am vergangenen Freitag vorgestellte Krisen-Depot, das den Kursverwerfungen am Aktienmarkt trotzen soll, erfüllt bisher sein Soll. Die Hälfte der zwölf Aktien im Depot verbuchte am Mittwoch Kursgewinne, während der breite Markt abermals deutlich fiel. Gegenüber dem Einstieg am Freitagnachmittag steht zum Börsenschluss am Mittwoch inzwischen ein kleines Plus von 0,2 Prozent zubuche. Der Gesamtmarkt, gemessen am Weltaktienindex MSCI World, liegt dagegen über sechs Prozent im Minus.
Was lief gut?
Die Entwicklung im WiWo-Portfolio ist dabei in den einzelnen Aktien und Branchen sehr unterschiedlich. Als gute Entscheidung erweist sich bislang, den Gesundheitssektor mit vier Aktien stark gewichtet zu haben. Allen voran der Lübecker Konzern Drägerwerk, der dank einer Großbestellung von Beatmungsgeräten durch die Bundesregierung volle Auftragsbücher hat, läuft an der Börse hervorragend. Seit Vorstellung des Depots hat die Aktie um mehr als die Hälfte zugelegt.
Im Plus liegt auch der Biotechnologiekonzern Gilead. Zu dessen Mittel Remdesivir, das derzeit im Einsatz gegen das Coronavirus getestet wird, gab es zwar in den vergangenen Tagen keine Neuigkeiten. Die Aktie kletterte dennoch gegenüber dem Freitagskurs um gut zehn Prozent. Ebenfalls ausgezahlt hat sich bisher, auf Unterhaltungsaktien zu setzen. Sowohl der Musikstreamingdienst Spotify als auch der Videospielentwickler Take Two profitieren davon, dass ihre Dienstleistungen gerade in Zeiten, in denen die Menschen zuhause bleiben, verfügbar und gefragt sind.
Was lief schlecht?
Als zumindest kurzfristig falsche Entscheidung hat sich hingegen die Aufnahme des US-Krankenversicherers UnitedHealth erwiesen. Das Branchenumfeld ist schlecht: Aktien von Versicherern verlieren aktuell drastisch an Wert, auch in Deutschland. Sowohl die Allianz als auch der Rückversicherer Münchener Rück haben sich vom Hoch im Februar etwa halbiert. Das dürfte von drei Überlegungen getrieben sein.
Zum einen werden die Versicherer auch Corona-bedingte Schäden, etwa bei der Absage von Großveranstaltungen, regulieren müssen. Zweitens bringen die Turbulenzen an den Finanzmärkten ihre Kapitalanlagen unter Druck. Und drittens sind die Aktien der Branche lange hervorragend gelaufen. Entsprechend saßen viele Investoren auf Gewinnen und konnten durch Verkäufe Verluste an anderer Stelle kompensieren.
All das trifft auch UnitedHealth. Bei den Amerikanern aber steht das Versicherungsgeschäft nur für gut die Hälfte des Gewinns. Die andere Hälfte verdient der Konzern im Geschäft mit Technologien zur Auswertung von Gesundheitsdaten – ein attraktives Zukunftsfeld, das auch und gerade in Corona-Zeiten wichtig ist. Die Aktie bleibt daher trotz der Kursverluste im Depot.
So sieht das Portfolio aktuell im Detail aus:
Name | Bestand | Einstandskurs | aktueller Kurs | Differenz | Bestand |
Draegerwerk | 29 | 51,20 | 77,75 | 51,9% | 2.254,75 |
Euronext | 22 | 68,00 | 57,00 | -16,2% | 1.254,00 |
Gilead Sciences | 24 | 63,50 | 70,71 | 11,4% | 1.697,04 |
LEG Immobilien | 15 | 97,46 | 77,40 | -20,6% | 1.161,00 |
Nasdaq Inc. | 18 | 83,68 | 85,61 | 2,3% | 1.540,98 |
Sanofi | 20 | 76,58 | 75,50 | -1,4% | 1.510,00 |
Spotify | 14 | 110,00 | 109,10 | -0,8% | 1.527,40 |
Swiss Prime Site | 17 | 91,55 | 94,50 | 3,2% | 1.606,50 |
Take Two | 15 | 99,42 | 103,72 | 4,3% | 1.555,80 |
Teamviewer | 56 | 27,00 | 25,57 | -5,3% | 1.431,92 |
UnitedHealth | 6 | 232,65 | 195,00 | -16,2% | 1.170,00 |
Vonovia | 34 | 43,99 | 38,68 | -12,1% | 1.315,12 |
Summe | 18.024,51 | ||||
Veränderung seit Einstand in Euro | 28,76 | ||||
Veränderung seit Einstand in Prozent | 0,2% | ||||
zum Vergleich: MSCI World (Euro) | -6,2% |