Citigroup-Chef prophezeit Aus für Kreditkarten
Nicht mehr lange, dann werden die Menschen auf Kreditkarten verzichten und sich auf andere Zahlungskanäle verlegen, sagt Michael Corbat. Was dann kommt und wie sich die Citigroup positioniert, verriet der New Yorker Banker in einem Interview.
Im Interview mit der australischen Wirtschaftszeitung “The Australian Financial Review“ (AFR) ist sich Michael Corbat in einem Punkt ziemlich sicher: Kreditkarten sind auf dem absteigenden Ast, in einer nicht näher bestimmten nahen Zukunft werde sich ihrer kein Mensch mehr bedienen. Weshalb sich die Citigroup mit Sitz in New York, deren CEO Corbat seit 2012 ist, auf andere Zahlungsmöglichkeiten konzentrieren werde.
Genauer gesagt auf digitale Wallets, auch Cyberwallets genannt. Damit können Nutzer ihr Guthaben auf elektronischen Plattformen speichern und einsetzen, wenn sie online shoppen. Ein weiterer Schritt auf dem Siegeszug der Digitalisierung, der neben digitalen Zahlungen auch die Themen Wearables und Fintec ins Blickfeld der Citigroup rückt. Wobei laut Corbet folgende Frage am entscheidendsten sei: “Wie stellen wir sicher, dass wir richtig aufgestellt sind, egal wohin sich die Digitalisierung im Finanzbereich entwickelt?“
Für sein Unternehmen bestehe die Lösung in Partnerschaften, die die Citigroup mit Konzernen wie Amazon, Alipay, und WeChat aufbauen wolle. Zudem wolle sich der Finanzdienstleister auf dem chinesischen Markt positionieren, wo Verschuldung und verschärfte Kapitalkontrollen ein besonderes Management erforderten.
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Wörtlich sagte er: “Ein Großteil unseres Geschäfts in China betrifft die Fortune-500-Konzerne genauso wie die exportierenden chinesischen Großkonzerne. Aus Verbrauchersicht konzentrieren wir uns auf die aufstrebenden wohlhabenden Chinesen mit einer Kombination aus Vermögensverwaltung und Kartenprodukten.“