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Mysteriöse Lungenkrankheit: China fürchtet Ausbreitung des Coronavirus

Bis jetzt haben sich 440 Menschen mit dem Virus angesteckt. Sorge bereitet den Behörden die Reisewelle zum Neujahrsfest am kommenden Samstag.

Reisende stehen mit Rollkoffern in der Nähe des Pekinger Bahnhofs und tragen Mundschutz. Die Menschen haben Angst vor einer landesweiten Ausbreitung des Virus. Foto: dpa
Reisende stehen mit Rollkoffern in der Nähe des Pekinger Bahnhofs und tragen Mundschutz. Die Menschen haben Angst vor einer landesweiten Ausbreitung des Virus. Foto: dpa

Zwei Männer in Schutzkleidung, so zeigt ein Handy-Video in chinesischen sozialen Medien, bewegen sich den Gang des Fliegers CA 119 von Wuhan nach Macau hinunter. Der eine misst mit einem Thermometer die Körpertemperatur der Fluggäste an der Stirn, der andere überprüft sie im Ohr. Gesunde dürfen den Flieger verlassen. Wer Fieber hat, wird direkt ins Krankenhaus gebracht.

Diese Untersuchung ist inzwischen Standard bei jedem Flieger, der aus der Elf-Millionen-Einwohnerstadt Wuhan in Zentralchina kommt. Dort war im Dezember bei ersten Patienten eine mysteriöse Atemwegserkrankung diagnostiziert worden, nachdem sie einen Meeresfrüchte-Markt besucht hatten.

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Chinesische Behörden haben den Erreger inzwischen als Coronavirus 2019-nCoV identifiziert. Inzwischen sind es 440 bestätigte Fälle und neun Patienten sind daran gestorben, teilten chinesische Behörden am Mittwoch morgen mit. Die Todesfälle stammen alle aus Hubei, die zentralchinesische Provinz, in der Wuhan liegt. Unter den 149 neuen Erkrankten sind drei in Thailand, und jeweils einer in Japan und Südkorea.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping forderte, das Virus müsse „resolut eingedämmt“ werden – vor allem mit Blick auf die landesweite Reisewelle zum Neujahrsfest, das am kommenden Samstag stattfindet. Einige Hundert Millionen Chinesen reisen deshalb derzeit quer durchs Land zu ihren Familien. Beobachter fürchten, dass dadurch die Zahl der Infizierten steigen könnte.

Coronaviren verursachen oft harmlose Erkrankungen wie Erkältungen. Allerdings gehören auch Erreger gefährlicher Atemwegskrankheiten wie Sars dazu. Ein Sars-Virus hatte von China ausgehend 2002 und 2003 eine Pandemie zur Folge.

Forscher am Imperial College London gehen davon aus, dass die Ausbreitung des neuartigen Lungenvirus viel größer ist als bisher bekannt. Sie schätzen die Zahl der Infizierten auf mehr als 1700. Der Ursprung des Virus und sein Übertragungsweg sind noch unbekannt. Inzwischen gibt es fünf Fälle im Ausland – in Südkorea, Japan und Thailand. Alle fünf Infizierten waren vorher in Wuhan, allerdings nicht auf dem Fischmarkt.

Experten sind sich inzwischen sicher, dass es eine Mensch zu Mensch Ansteckung gibt und dies vor allem über die Atemwege erfolgt. Sie fürchten, dass der Virus noch mutieren könnte und die Gefahr einer weiteren Ausbreitung existiert. Medizinisches Personal, das die Infizierten behandelte, hat sich bislang noch nicht angesteckt.

Die Gefahr für Reisende, sich zu infizieren, schätzt das European Centre for Disease Prevention and Control derzeit als gering ein. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt keine Reisebeschränkungen. Reisende, die sich in Wuhan aufhalten, sollten aber den Kontakt mit Menschen, die Fieber oder Erkältungen haben, möglichst meiden – ebenso wie den Kontakt zu Tieren.