Chart: So haben sich die Leitzinsen der EZB für den Euro-Raum seit 1999 entwickelt
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist für die Geldpolitik in der Europäischen Währungsunion verantwortlich. Diesem sogenannten Euro-Raum gehören folgende 19 Staaten an: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Zypern.
Ihren Sitz hat die EZB in Frankfurt am Main. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Stabilität des Euro, der europäischen Gemeinschaftswährung. Dies gilt für den Außenwert, also das Austauschverhältnis des Euro zu anderen Währungen wie dem US-Dollar. Dies gilt aber besonders für den Binnenwert, also die Stabilität der Preise im Euro-Raum. Die EZB strebt eine Inflation von rund zwei Prozent an.
Wie wirken die Leitzinsen der EZB auf die Inflation?
Das wichtigste Instrument der EZB ist die Zinspolitik. Höhere Zinsen dämpfen die Inflation. Zum einen machen sie Kredite teurer und erschweren damit Investitionen. Zum anderen macht es für Haushalte attraktiver zu sparen statt zu konsumieren. Beide Effekte dämpfen die Nachfrage und damit auch den Druck auf die Preise.
Über die Höhe der Leitzinsen entscheidet der EZB-Rat. Ihm gehören die sechs Direktoren der EZB an sowie die Präsidenten der 19 nationalen Zentralbanken. Für Deutschland ist dies Bundesbank-Präsident Joachim Nagel. Auch dem Direktorium gehört mit Isabel Schnabel eine Deutsche an.
Die wichtigsten Leitzinsen der EZB sind:
1. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem Geschäftsbanken sich bei den Zentralbanken für eine Woche Geld leihen können.
2. Der Einlagesatz, zu dem Geschäftsbanken Geld bei der Zentralbank parken, also anlegen können.
3. Der Spitzenrefinanzierungssatz, zu dem Geschäftsbanken sich bei den Zentralbanken Geld bis zum nächsten Geschäftstag leihen können.
So haben sich die Zinssätze seit 1999 entwickelt.