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Brasiliens Fleischexporte nach Deutschland nehmen wegen Amazonien ab

CURITIBA (dpa-AFX) - Der Export von brasilianischem Rindfleisch nach Deutschland und in die Mehrheit der Länder der Europäischen Union ist stark gesunken. Während Deutschland im Jahr 2019 bis August 6801 Tonnen Rindfleisch aus Brasilien gekauft hatte, waren es im gleichen Zeitraum des Jahres 2020 nur 5051 Tonnen, wie aus Zahlen der Brasilianischen Vereinigung der Kühlhäuser (Abrafrigo) vom Dienstag hervorgeht. Dies entspricht einem Rückgang von 25,7 Prozent.

"Die meisten Länder der Europäischen Union haben die brasilianischen Rindfleischimporte verringert, zum Teil aufgrund der Schließung von Volkswirtschaften und einem Zurückfahren der Gewohnheit, auswärts zu essen", sagte Norberto Staviski, Sprecher der Abrafrigo mit Sitz in Curitiba der Deutschen Presse-Agentur. "Und auch etwas aus Umweltgründen wegen des Problems mit dem Amazonas-Gebiet."

Zuletzt hatte es Berichte gegeben, unter anderem von Amnesty International, dass Rindfleisch, für dessen Produktion Regenwald abgeholzt wird, in die Wertschöpfungskette und nach Europa gelangt. Drei Viertel des brasilianischen Fleisches werden im Land konsumiert, ein Viertel geht in den Export, unter anderem nach Europa.

Insgesamt sind die Exporte aus Brasilien, das mehr Rindfleisch exportiert als jedes andere Land der Welt, in diesem Jahr bis August um zwölf Prozent auf etwa 1,3 Millionen Tonnen gestiegen. Für August vermeldete die Abrafrigo mit 191 141 Tonnen in der Corona-Pandemie sogar einen neuen Rekord für diesen Monat. Die Einnahmen dafür betrugen 753,2 Millionen US-Dollar.

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Vor allem Hauptabnehmer China heizte mit einer Zunahme um 65,8 Prozent den Export kräftig an. Dahinter folgten als weitere wichtige Abnehmer Brasiliens Ägypten, Chile, Russland, die Vereinigten Staaten, die Philippinen und die Vereinigten Arabischen Emirate. Deutschland liegt erst an 19. Stelle. In Deutschland sei vor allem hochwertiges Rindfleisch aus Argentinien gefragt, sagte Claus Deblitz vom Thünen-Institut in Braunschweig der dpa.

Die beiden großen Fleischexporteure Argentinien und Brasilien gingen in der Corona-Pandemie unterschiedliche Wege: Während in Argentinien die Mitarbeiter der Fleischindustrie in Quarantäne geschickt wurden und die Betriebe vorübergehend geschlossen, wurde der Sektor in Brasilien für essenziell befunden. Die Produktion ging weiter. Allerdings ist auch die Infektionszahl in der Fleischindustrie in Brasilien überdurchschnittlich hoch gewesen. In Rio Grande do Sul etwa machten die infizierten Arbeiter ein Drittel aller Fälle in dem von deutschen Einwanderern geprägten Bundesstaat aus.

Zudem trugen die Betriebe das Virus ins Landesinnere. Nach einer Studie des Instituts für angewandte Wirtschaftsforschung konzentrierten sich die Corona-Fälle außerhalb der Metropolen auf die Städte mit den meisten Arbeitern in Fleischsektor. Die Temperaturen in Schlacht- und Kühlhäusern, die Menschenansammlungen dort und die Missachtung von Hygieneregeln hätten dazu beigetragen.